Die Eroberung Mexikos. Hernan Cortes
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Die Eroberung Mexikos - Hernan Cortes страница 7
Hernán Cortés jedoch ging nach seiner Ernennung sogleich mit Tatkraft und Umsicht daran, die Schiffe auszurüsten, Waffen und Proviant zu beschaffen und Offiziere und Soldaten anzuwerben. Er verfuhr dabei recht umsichtig, aber auch großzügig, gab sein beträchtliches Vermögen dafür aus, belieh seine Besitzungen und veranlasste reiche Freunde, ihr Geld in das Unternehmen zu stecken. Dabei wich er dem Gouverneur kaum von der Seite und versicherte ihm immer wieder, dass er ihn reich und glücklich machen werde. Seine Feinde gewannen jedoch immer mehr Einfluss auf den misstrauischen Statthalter, besonders da Cortés nun begann, sich auch äußerlich den Anschein eines großen Herrn zu geben.
Als Hernán Cortés durch seine Freunde am Hof erfuhr, dass der Statthalter immer mehr dazu neigte, ihm das Kommando wieder zu nehmen, lief er aus dem Hafen Santiago aus, nachdem er sich in auffälliger Eile von dem überrumpelten Velázquez verabschiedet hatte. Wenige Tage später trafen die Schiffe im Hafen von Trinidad ein. Hernán Cortés ging an Land, stellte vor seinem Quartier die königliche Fahne auf, ließ Proviant und Waffen einkaufen und mit Pauken und Trommeln Offiziere und Soldaten anwerben. »In dieser Stadt schlossen sich noch sämtliche Alvarados an, nämlich der Hauptmann Pedro, seine Brüder Gonzago, Jorge, Gomez und ihr Bastardbruder Juan.« [Bernal Díaz] Dazu kamen noch viele Andere, »lauter Männer von Gewicht und Ansehen. Sie hatten alle in der Nähe der Stadt ihre Landgüter, wo sie Kassavebrot backen und Schweinefleisch einsalzen und mit anderem Proviant an Bord bringen ließen.« [Bernal Díaz] Es wurden Soldaten angeworben und Pferde eingekauft, und da der Reiter Puertocarrero nicht genug Geld für einen Grauschimmel besaß, gab Hernán Cortés die goldenen Borten seines Samtrocks dafür her.
Immer wieder kamen dem Generalkapitän glückliche Zufälle zu Hilfe, so als ein mit Brot und Salzfleisch für ein Bergwerk beladenes Schiff des Juan Sedeño eintraf, der sich von Cortés überreden ließ, ihm das Schiff samt Ladung zu verkaufen und die Unternehmung mitzumachen. Während all dieser Vorbereitungen platzte ein Schreiben des Gouverneurs Velázquez an den Alkalden Verdugo von Trinidad herein mit dem Befehl, Cortés zu verhaften und nach Santiago zu bringen. Ein anderes Schreiben ging an Diego de Ordás, den Velázquez zur Beobachtung des Generalkapitäns der Expedition zugeteilt hatte. Hernán Cortés aber zeigte nun sein diplomatisches Geschick, das fast an Verschlagenheit grenzte. Er besprach seine Pläne mit Diego de Ordás und gewann ihn dazu, den Alkalden Verdugo zu veranlassen, den Befehl des Gouverneurs nicht auszuführen und das Schreiben geheim zu halten. Ordás erklärte Verdugo, der ein Schwager des Velázquez war, dass Cortés dem Statthalter treu ergeben sei, außerdem habe er zu viele Soldaten auf seiner Seite, die für ihn kämpfen würden. Die ganze Stadt könne in den Streit verwickelt und sogar von den aufgebrachten Anhängern des Cortés geplündert werden. Der Alkalde Verdugo ließ sich überreden, während Pedro Laso, einer der Kuriere, sich sogar der Expedition anschloss. Der andere Kurier wurde mit einem Schreiben an Velázquez zurückgeschickt, in dem es hieß, dass Hernán Cortés nichts anderes im Sinn habe, »als Gott, Sr. Majestät und insbesondere dessen kaiserlichem und königlichem Namen ihm, dem Statthalter, zu dienen«.
Velázquez versuchte jedoch noch einmal, Hernán Cortés abzusetzen. Er schickte an Pedro Barba, seinen Stellvertreter an der Südküste Kubas, und an seine Verwandten und Anhänger in der Flotte dringende Schreiben, in denen er sie beschwor, die Schiffe nicht auslaufen zu lassen und Cortés gefangen zu nehmen und nach Santiago zu bringen. Der Kurier Garnica hatte aber auch das Schreiben eines Paters von den Barmherzigen Brüdern an dessen Ordensbruder Bartolomé de Olmedo, der zum Geschwader gehörte, mitgebracht, worin dieser von allem unterrichtet wurde und sein Wissen an Cortés weitergeben konnte. So erreichte der Gouverneur nur, dass sich die Anhänger des Generalkapitäns umso fester um ihn schlossen. Der Unterstatthalter Pedro Barba konnte denn auch nur an Velázquez berichten, dass er es nicht wagen dürfe, Cortés gefangen zu nehmen, weil er zu mächtig und zu beliebt bei seinen Offizieren und Soldaten sei. »Cortés schrieb auch selbst an Velázquez all die schönen Worte und Versprechungen, die er so wohl zu formulieren wusste. Er versicherte ihn seiner treuen Anhänglichkeit und meldete ihm, dass er am folgenden Tag die Segel setzen werde.«
LANDUNG AUF COZUMEL UND YUCATÁN
Der Generalkapitän hatte es nun recht eilig, auf die Reise zu gehen. In wenigen Tagen wurden die Waffen in Ordnung gebracht, wobei die Schmiede in der Stadt alle Hände voll zu tun hatten. Schließlich schlug Cortés den Schmieden vor, die Expedition zu begleiten, worauf sie bereitwillig eingingen. Er schickte ein Schiff zu einem Dorf, das dem Gouverneur gehörte und in dem Brot gebacken und Fleisch eingesalzen wurde. Das Kommando hierzu übergab Cortés dem Haushofmeister Diego de Ordás, der im Namen des Gouverneurs Verfügungen treffen konnte, außerdem schaffte der Generalkapitän ihn so bis zur Abreise aus seiner Nähe, da er ihm nicht recht trauen mochte.
Am 10. Februar 1519, nach einer feierlichen Messe, lief die Flotte mit neun Schiffen aus. Zwei Schiffe, die mit Ordás und Alvarado vorausgeschickt worden waren, sollten sich am Kap San Antonio wieder mit dem Gros vereinigen. Die elf Schiffe hatten eine Bemannung von fünfhundertacht Offizieren und Soldaten und hundert Seeleuten. Sechzehn Pferde waren auf die Schiffe verteilt worden, ebenso zehn Bronzekanonen und vier Feldschlangen. Zu den Soldaten zählten zweiunddreißig Armbrust- und dreizehn Büchsenschützen, die Übrigen kämpften nur mit Schwert und Tartsche. Um keine Zeit zu verlieren, beschloss Cortés, die Musterung seiner Streitkräfte auf Cozumel vorzunehmen.
Am Kap San Antonio stieß Diego de Ordás verabredungsgemäß zur Flotte, aber Alvarado fand sich nicht ein. Sein Schiff mit sechzig Mann, zu denen auch Bernal Díaz gehörte, war geradeswegs zur Insel Cozumel weitergesegelt. Als Alvarado dort mit seiner Truppe an Land ging, flohen die Indianer und er konnte nur vierzig Hühner und einige ziemlich wertlose Schmuckstücke erbeuten, außerdem zwei Indianer und eine Indianerin gefangen nehmen.
Als Cortés kurz darauf mit seiner Flotte eintraf, ließ er den Steuermann Comacho in Ketten legen, während er Alvarado als den eigentlich Verantwortlichen nur mit der Bemerkung zurechtwies, das sei nicht das rechte Mittel, die Länder friedlich zu gewinnen. Er mochte den Draufgänger, der ihm noch häufiger große Sorgen bereitete, wohl nicht verärgern. Cortés ließ den Gefangenen die geraubten Dinge zurückgeben und beschenkte sie für die bereits verzehrten Hühner mit spanischen Hemden. Dabei diente Melchorillo als Dolmetscher, Juanillo war bereits gestorben. Am nächsten Tag fand sich der Kazike mit vielen Indianern ein, »und sie gingen alle so zutraulich mit uns um, als wenn sie uns ihr ganzes Leben schon gekannt hätten. Cortés hatte aber auch den strengsten Befehl gegeben, ihnen nicht das geringste Leid zuzufügen. Überhaupt fing er auf dieser Insel sein Werk bereits kräftig an und der Herr gab auch seinen Segen dazu.«
Cortés hatte von den Eingeborenen mehrfach das Wort »Castilan« gehört,