Verzeih mir Liebster. Barbara Cartland

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Verzeih mir Liebster - Barbara Cartland Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland

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Schauspielern auf dem Weg in ihre Garderoben.

      „Wenn Euer Gnaden einen Moment warten“, hörte Simona ihren Vater sagen. „Ich will bloß schnell nachsehen, ob in meiner Garderobe aufgeräumt ist.“

      „Aber mein lieber Bardsley“, kam die Antwort. „Als ob mir das etwas ausmachen würde.“

      Simona wußte sofort Bescheid: Ihr Vater hatte ihr zu verstehen geben wollen, daß er jemanden mitbrachte. Sie stand schnell auf und verschwand hinter dem Paravent.

      Die Tür ging auf.

      „Genau, wie ich es mir gedacht hatte“, hörte Simona eine belustigte Stimme sagen. „Alles sauber und ordentlich, nirgends eine Spur von kompromittierenden Petticoats oder dergleichen.“

      „Natürlich nicht, Euer Gnaden“, entgegnete der Künstler in einem Ton, als würden ihm derlei Anspielungen nicht passen.

      „Ich weiß. Sie wollen nach Hause gehen, Bardsley“, fuhr der Besucher fort. „Daß Sie nach der Vorstellung nicht gern noch lang hier bleiben, ist hinlänglich bekannt. Aber ich muß Sie sprechen. Ich brauche Ihre Hilfe.“

      Beau Bardsley lachte.

      „Meine Hilfe? Wie kann es denn angehen, daß der Herzog von Ravenstone meine Hilfe braucht?“

      Simona wußte, daß ihr Vater ihr mit der Bemerkung mitteilen wollte, wer der Besucher war. Und gleichzeitig wollte er sie bitten, keinesfalls ihr Versteck zu verlassen.

      „Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten, Euer Gnaden?“ fragte Beau Bardsley.

      „Nein, tausend Dank.“

      Der Herzog hatte sich auf das Sofa gesetzt.

      „Um gleich zur Sache zu kommen“, sagte er, „ich brauche eine Schauspielerin.“

      „Dann sind Sie zu dem Falschen gekommen, Euer Gnaden“, sagte Beau Bardsley reichlich scharf. „Es dürfte Ihnen bekannt sein, daß ich es ablehne, Bekanntschaften dieser Art zu vermitteln.“

      Der Herzog lachte.

      „Mein lieber Bardsley!“ rief er. „Sie bellen am falschen Baum hinauf. Wenn ich die Bekanntschaft einer Schauspielerin machen wollte, hätte ich diesbezüglich wohl kaum Schwierigkeiten. Einen Vermittler bräuchte ich dazu ganz bestimmt nicht.“

      „Wie kann ich Ihnen dann behilflich sein?“ fragte Beau Bardsley.

      „Das ist eine lange Geschichte, aber ich werde mich kurz fassen“, entgegnete der Herzog. „Meine Schwester hat einen Schotten namens McCraig geheiratet. Dieser McCraig ist mittlerweile tot, aber mein Neffe Alister McCraig ist umso lebendiger. Er hat vor einem guten Jahr Kitty Warden geehelicht. Erinnern Sie sich an Kitty?“

      „Allerdings!“ sagte Beau Bardsley. „Ich hatte keine Ahnung, daß McCraig Ihr Neffe ist.“

      „Ich gebe mich im Allgemeinen nicht mit Verwandten ab“, sagte der Herzog. „Sie langweilen mich. Kitty kenne ich noch aus ihrer Zeit auf der Bühne. Aber wer hat sie damals nicht gekannt.“

      „Eben“, entgegnete der Mann. „Wer hat sie damals nicht gekannt.“

      „Erstaunlicherweise hat sie meinen Neffen sehr glücklich gemacht, aber Kitty ist trotzdem Kitty. Sie tritt zwar nicht mehr auf, aber sie sieht immer noch aus wie zu Zeiten, in denen sie mit ihren unzüchtigen Liedern Furore machte.“

      „Ich erinnere mich“, sagte der Schauspieler trocken.

      „Dann können Sie sich wahrscheinlich vorstellen, daß sie mit ihren feuerroten Haaren und dem recht beeindruckenden Busen, der in den letzten zwei Jahren noch beeindruckender geworden sein soll, daß der Großonkel ihres Mannes der McCraig of McCraig nicht begeistert sein wird.“

      „Ich glaube, schon von ihm gehört zu haben“, bemerkte Beau Bardsley.

      „Er wird der ungekrönte König von Schottland genannt, was auf seinen eigenen Clan sicherlich zutrifft, denn er ist ein extrem reicher Mann. Es tut mir leid, Bardsley, daß ich Sie mit dem Kram behelligen muß. Die Situation ist simpel: Meine Schwester hat seit Jahren versucht, das Interesse des alten McCraig für ihren Sohn Alister zu wecken, was noch lange nicht heißt, daß dieser sein Geld vermachen wird, wem er will.“

      „Und?“ fragte Beau Bardsley.

      „Und nun hat der alte McCraig aus heiterem Himmel seinen Besuch in London angekündigt. Er will mit dem Premierminister über irgendwelche Probleme, die Schottland betreffen, verhandeln und hat meinen Neffen wissen lassen, daß er dessen Frau kennenlernen will. Es besteht kein Zweifel daran, daß er Alister zu seinem Erben machen wird - wenn er mit dessen Wahl einverstanden ist.“

      „Offen gesagt, ist es kaum anzunehmen, Euer Gnaden, daß das der Fall sein wird“, bemerkte Beau Bardsley nach einem Moment.

      „Eben“, sagte der Herzog. „Und das ist nicht nur Ihnen und mir klar, sondern auch meinem Neffen Alister. Sie sind der einzige, Bardsley, der hier behilflich sein kann.“

      „Aber wie denn?“

      „Indem Sie eine Schauspielerin finden, die für zwei Tage die Rolle der Frau meines Neffen übernimmt. Sie soll einen alten, spröden Schotten davon überzeugen, daß sie die richtige Gemahlin für seinen Erben ist.“

      „Ist das Ihr Ernst?“ fragte Beau Bardsley.

      „Mein voller Ernst“, antwortete der Herzog. „Ich habe hin und her überlegt und bin zu dem Schluß gekommen, daß das die einzige Möglichkeit ist, wenn man dem Schicksal nachhelfen und Alister finanziell absichern will. Nur so kann er jetzt schon zu einer gewissen Summe kommen und eine gute Million erben, wenn der alte McCraig stirbt.“

      „Eine gute Million?“ fragte Beau Bardsley.

      „Wenn nicht noch mehr“, antwortete der Herzog. „Und Sie glauben, dieser Großonkel fällt auf das Spiel herein?“ fragte Beau Bardsley.

      „Warum sollte er nicht darauf hereinfallen?“ fragte der Herzog zurück. „Das wesentliche Ihres Berufs ist es, eine Illusion zu schaffen und die Menschen das glauben zu machen, was Sie wollen. Die Hälfte aller Frauen im Zuschauerraum hat heute Abend geweint, als Sie starben.“

      „Im Rampenlicht ist das alles anders“, erklärte Beau Bardsley.

      „Schon, aber es gehört zu den Hauptaufgaben eines Schauspielers, die Illusion echt erscheinen zu lassen. Ganz gleich, was Sie sagen oder tun, das Publikum hält es für Wirklichkeit. Ich brauche eine Frau, die einen alten Mann von achtzig Jahren davon überzeugen kann, daß sie eine anständige, von allen respektierte Person ist. Das dürfte doch nicht allzu schwer sein.“

      „Trotzdem fällt mir niemand ein, der die Rolle übernehmen könnte,“ erwiderte der Schauspieler.

      „Ich kann mir vorstellen, daß es nicht ganz leicht ist, eine passende Schauspielerin zu finden, aber sie muß doch existieren. Ich wende mich an Sie, Bardsley, weil Sie ein Gentleman sind.“

      „Wie gesagt, es fällt mir spontan niemand ein, Euer Gnaden. Judith Page spielt zwar fast ausschließlich höher gestellte Damen, aber sie ist zu alt. Und Sylvia Werity...“

      „Um

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