Moonlight Romance Staffel 1 – Romantic Thriller. Scarlet Wilson

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Moonlight Romance Staffel 1 – Romantic Thriller - Scarlet Wilson Moonlight Romance Staffel

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war für Molly absolut kein Trost, dass sie bald wieder mit Harry Baxter zusammen sein würde. Sie wäre schrecklich gerne hier, in diesem Leben, bei ihm gewesen – und nicht im Jenseits, von dem sie nicht einmal sicher war, ob es wirklich existierte.

      Vielleicht war es bloß eine Erfindung der Menschen, damit der Tod für sie nichts Endgültiges war und dadurch ein wenig von seinem Schrecken verlor. Der Tod ist nicht das Ende, hieß es für die, die daran glaubten. Er ist ein wunderbarer Neubeginn, ein glorioser Anfang, nach dem es erst so richtig abgeht. Du hast nie mehr Schmerzen, bist nie mehr traurig, empfindest nur noch absolute Glückseligkeit. Unbefristet. Bis in alle Ewigkeit.

      So wurde einem das Jenseits von den gelehrten Klerikern gerne verkauft, aber Molly kannte keinen, der das hätte bestätigen können.

      Sie verachtete den Mann, der mit ihr gespielt, der sie wie eine Marionette gegängelt und ihren Liebsten auf dem Gewissen hatte, nicht nur.

      Sie hasste ihn, hasste ihn so sehr, wie sie noch nie einen Menschen gehasst hatte. Sie hätte es nicht für möglich gehalten, dass sie zu einem dermaßen starken Gefühl überhaupt fähig war.

      Toby Haggerty war der erste Mensch, dem sie ohne Skrupel alles Schlechte wünschte. Ich glaube nicht, dass ich es ohne Hilfe schaffe, auf den Hocker zu steigen, dachte Molly. Die Angst macht mich so schwach, dass ich nur noch ein schlotterndes Häufchen Elend bin. Und dann soll ich mir auch noch die Schlinge selbst um den Hals legen.

      »Tu es, Molly!«, drängte der Mann, der das unschätzbare Careira-Vermögen mit niemandem teilen wollte. »Du wirst sehen, es ist ganz leicht. Sobald du auf dem Hocker stehst und die Schlinge um den Hals hast, kicke ich den Hocker unter deinen Füßen weg – und schon ist es vollbracht. Das haben viele Menschen schon vor dir gemacht und noch mehr werden es nach dir tun, denn die Liste derer, die aus den unterschiedlichsten Gründen nicht mehr leben wollen, hat kein Ende. Es kommen jeden Tag neue Namen hinzu.«

      Molly schluchzte, doch das rührte Haggerty nicht.

      »Harry Baxter wartet«, sagte er gemein. »Er wird dich, gleich wenn du drüben bist, freudig in seine Arme schließen, und euer Glück wird kein Ende haben.«

      Molly bewegte sich wie in Zeitlupe. Ich will nicht – will nicht – will nicht…, hallte es immer lauter in ihrem Kopf. Ich will nicht sterben. Harry ist tot. Er kann mich nicht mehr in seine Arme nehmen.

      »Nun mach schon!«, knurrte Haggerty. »Bring es endlich hinter dich!«

      Molly hob das linke Bein – ihr »Schussbein». Sie hatte früher oft mit den Jungs aus der Nachbarschaft Fußball gespielt, und alle hatten über ihren linken »Hammer« gestaunt. Den sollte jetzt Toby Haggerty zu spüren bekommen. Er war ahnungslos, rechnete nicht damit, und deshalb konnte Molly einen schmerzhaften Volltreffer landen. Genau zwischen seinen Beinen.

      Er brüllte auf, krümmte sich und schnappte nach Luft. Molly wirbelte herum und ergriff hektisch die Flucht. Sie hörte Haggerty hinter sich derb fluchen. Er schrie ihr die obszönsten Schimpfworte nach.

      Zeit zum Nachdenken hatte sie nicht. Sie handelte instinktiv, jagte die Treppe hinauf und schloss sich in ihr Zimmer ein.

      Haggerty folgte ihr. Er schleppte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht vorwärts, humpelte, war noch immer gekrümmt. Schweiß glänzte auf seinem blassen Gesicht. In seinen Augen brannte ein tödlicher Hass.

      Er wollte Rache, Vergeltung, wollte, dass dieses verwünschte Weibsstück, das es gewagt hatte, ihm dermaßen weh zu tun, endlich tot war.

      Die Schmerzen im Unterleib machten ihn blind vor Wut. Er würde Molly Stone das heimzahlen. Sie sollte genau so leiden wie er.

      Ein schneller, gnädiger Tod war für sie jetzt nicht mehr drin. Sie sollte langsam und qualvoll sterben, nachdem sie ihm so entsetzlich weh getan hatte.

      Er hatte noch immer das Messer, das er ihr weggenommen hatte. In Kürze würde sie die blitzende Klinge zu spüren bekommen.

      Ihr gesamter Körper würde zum Quell unsagbaren Schmerzes werden. Denn: Strafe muss sein. Was sie ihm angetan hatte, musste doppelt und dreifach gesühnt werden. Warte nur, du elendes Miststück!, dachte er zornig. Gleich bin ich bei dir, und dann wirst du so sehr leiden, dass du dir wünschst, tot zu sein.

      Er quälte sich die Treppe hoch, öffnete im Obergeschoss eine Tür nach der andern. Die dritte war abgeschlossen. Er schlug mit der Faust dagegen.

      »Molly!«, rief er.

      Sie wich zitternd von der Tür zurück.

      »Ich habe Schmerzen, Molly!«

      Das freut mich!, dachte sie aufgewühlt.

      »Große Schmerzen!«

      Noch besser, dachte Molly.

      »Du bist kein Mann«, rief Haggerty. »Du weißt nicht, wie furchtbar weh das tut.«

      »Ich habe mich verteidigt.«

      »Denkst du, das entschuldigt auch nur im Geringsten, was du getan hast?« Er schlug wieder mit der Faust gegen die Tür. »Du hast dein Ende nur verzögert. Erspart bleibt es dir nicht und es wird qualvoll sein, das verspreche ich dir. Du hast es nicht anders gewollt.«

      Er warf sich gegen die Tür. Molly zuckte heftig zusammen. Würde es ihm gelingen, die Tür aufzubrechen? Er trat mehrmals dagegen, doch das Schloss hielt stand.

      Daraufhin setzte er das Messer ein. Er hieb drei-, viermal mit aller Kraft auf das Türblatt ein – und durchbohrte es.

      Als Molly die Klinge sah, stieß sie einen entsetzten Schrei aus. Saß sie in der Falle? Gab es für sie kein Entkommen mehr?

      Hätte sie nicht die Treppe hinauflaufen, sondern aus dem Haus rennen sollen? Vermutlich wäre das vernünftiger gewesen, aber ihr Zimmer war schon immer ihr erster Zufluchtsort gewesen, wenn sie allein sein oder in Ruhe gelassen werden wollte. Doch nun war es zu spät, etwas an der Situation zu ändern.

      Molly konnte sich nur noch damit abfinden. Du hast die falsche Entscheidung getroffen – und die Konsequenzen werden dich nun das Leben kosten, dachte sie unglücklich. Draußen tobte der Mann, der sie unbedingt tot sehen wollte. Er hackte wie von Sinnen auf die Tür ein, versetzte ihr unermüdlich einen Stich nach dem andern und so knapp wie möglich nebeneinander.

      Das Holz splitterte immer mehr, und es war schon klar zu erkennen, was der rabiate Rechtsanwalt vor hatte: Er wollte ein Loch schaffen, durch das er die Hand stecken und die Tür aufschließen konnte. Molly stand wie gelähmt da, war unfähig, sich zu bewegen.

      »Tu etwas!«, befahl ihr eine innere Stimme.

      Sie wusste nicht, was.

      »Schau nicht einfach zu, wie er die Tür kaputt macht!«

      Molly kam vor Angst fast um.

      »Rette dich!«

      Ich kann nicht, antwortete Molly im Geist.

      »Lauf zum Fenster und ruf um Hilfe!«

      Das Loch in der Tür wurde immer größer, und Toby Haggerty arbeitete immer schneller. Der Erfolg trieb ihn an. »Na warte, du Luder!«, keuchte er. »Gleich

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