Bombenstimmung 2 - erweiterte Version. Dietmar Wolfgang Pritzlaff
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(Black: Scheinwerfer und Licht im Zuschauerraum, Sprecher ab)
2. Szene - Eine Geburt
(unter weißen Tüchern liegt eine Schwangere, ein Arzt ist bei ihr und hilft)
ARZT: Pressen, pressen, fester, noch fester (die Frau stöhnt) Nochmals, los, fester (die Frau schreit, dann Babygeschrei) Ein Kind. Da ist es. Ein Kind ist uns geboren. Ein neues Leben für unsere Welt. Preiset den Herrn. Halleluja!
CHOR: (in weißen Gewändern und Kerzen tritt auf und singt) Halleluja, Halleluja!
(Black)
3. Szene - Freude und Ärger
(Tanzweltmeisterschaft, die Juroren halten Tafeln hoch: Paar 1 - gut, Paar 2 - schlecht, immer wieder werden diese Tafeln hochgehalten, zum Schluss: Paar 1- Gewinner, Paar 2 - Verlierer, Paar 1 schreitet nach vorn und erhält Blumen und geht ab, Musik wird leiser, Paar 2 im Streit)
FRAU: Konntest Du nicht aufpassen, wo Du mit Deinen Plattfüßen hintrittst? Nur dadurch haben wir verloren.
MANN: Und du? Deine Bewegungen waren ja wohl alles andere als elegant. Wie du deinen fetten Hintern rausgestreckt hast. Direkt widerlich.
(gehen im Streit ab, Licht ausblendend)
4. Szene - Eine Familie
(Ein Kinderzimmer. Mutter sitzt vor dem Bettchen und singt ein Schlaflied, der Vater kommt dazu.)
VATER: Ist er eingeschlafen?
MUTTER: Ja, sanft und süß.
(Vater und Mutter gehen nach vorn zum Bühnenrand und umarmen sich.)
MUTTER: Ist unser Leben nicht herrlich.
VATER: Ja, du hast recht. Wir leben in Liebe und Güte. Wir haben das Kind - was kann man sich mehr wünschen. Das ist es, wofür wir leben.
MUTTER: (seufzt) Ja.
(beide gehen ab)
5. Szene - Park-Idylle
(Im Park: 2 Männer grölen besoffen, eine Frau geht vorbei. Die Männer pöbeln die Frau an.)
MANN 1: (pfeift)
MANN 2: Hey, Zuckerpüppchen, wart` doch mal. (Die Frau guckt weg, und geht schneller)
MANN 2: (Steht auf und reißt die Frau an ihrem Arm herum.) Los bleib hier Schätzchen. Wir haben etwas für dich, was dir gefallen wird.
FRAU: (wehrt sich) Laß mich los, loslassen sollst du!
(MANN 1 steht auf, überwältigt die Frau, hält ihren Mund zu und schleift sie von der Bühne, man hört aber noch die Stimmen.)
FRAU: Saukerle, Schweine, alte Dreckschweine. Hilfe, Hilfe!!!
MANN 1: Hier ist mein großer Knüppel. Ist er nicht schön steif. Stahlhart sag ich dir. Los, mach die Beine breit. Ja wehr dich ruhig, mein Hammer wird dir schon zeigen wo es lang geht. (die Frau schreit)
MANN 2: (Sucht in der Handtasche der Frau nach Geld, findet was und steckt es ein. Er ruft nach dem anderen Mann.) Los beeil dich, ich hab ihre Moneten.
(Nach lautem Getöse, ist es jetzt völlig still)
MANN 1: (stolpert auf die Bühne und stottert) Die...die...sagt nichts mehr, keinen Ton. Ich, ich, ich glaub die ist hin.
MANN 2: Idiot, los komm, schnell weg hier!
(Beide gehen ab.)
6. Szene - Neon-Liebe
(Liebesszene mit Musik. Ballettartig in einer Disco. Alle außer 2 Leuten tanzen sehr steif voreinander, jeder aber für sich. Zwei aber sehen sich - verlieben sich ineinander und tanzen in weichen Bewegungen aufeinander zu, dann miteinander, eng zusammen.)
7. Szene - Nach einer Geburt
(Eine Frau hat ihr Neugeborenes im Arm.)
MUTTER: Du bist mein ein und alles, du süßer Fratz. So - (Sie drückt das Kind näher an sich.) Hast du es auch warm, mein Kleines. Deine kleinen Beinchen und Ärmchen sind so süß. Die kleinen Fingerchen, dein zerknautschtes Näschen. Lach doch mal, ja was ist denn? Ja lach doch mal, ja, ja, aber du...du...atmest ja gar nicht mehr. Hey, hey...du...du!!! (Mutter schreit.) Hallo, Hilfe, mein Kind, mein Kind, was ist mit meinem Kind?
ARZT: (tritt auf und nimmt das Kind) Ihr Kind ist tot. Da kann man nichts mehr machen.
(wirft das Kind in einen Mülleimer)
MUTTER: (schreit) Nein!!!
8. Szene - Afrika, und nicht nur dort...
(Szene wird übertrieben mystifiziert gespielt. 3 Schauspieler wälzen sich auf dem Boden.)
DIE DÜRRE: (tritt auf und geht zwischen den Halbtoten geheimnisvoll herum) Ich bin die Dürre. Ich stehe im Einklang mit der Sonne, die die Erde verbrennt. Dann schlage ich zu. Unter meinen Händen verdorrt alles, was ihr euch