Butler Parker 125 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker 125 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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Gegensatz zu Mister Parker und mir, junger Mann.« Agatha Simpson nickte leutselig und ... rammte Nattels eine der langen Hutnadeln in den linken Oberschenkel. Dies geschah mit solch einer Schnelligkeit, daß der Gangster sich nicht wehren konnte.

      Nattels stöhnte und kämpfte mit dem Wasser, das ihm in die Augen schoß. Er hatte das Gefühl, von einem langen Stoßdegen durchbohrt worden zu sein. Er taumelte und hielt sich mit aller Mühe am Pfosten der Nische fest.

      »Ich bin aber auch wirklich zu ungeschickt«, entschuldigte sich die Detektivin. »Habe ich Sie etwa verletzt, junger Mann?«

      Sie schob sich ein wenig vor und sorgte sich um Marty Nattels, der sich inzwischen etwas erholt hatte. Nattels wollte jetzt nach seiner Waffe in der Schulterhalfter greifen. Ihm war alles egal. Zum Teufel mit der Ruhe im Club! Er wollte sich einfach rächen.

      Zu seinem Leidwesen schaffte er es jedoch nicht, an die Waffe heranzukommen. Sein Unterarm wurde vom Bambusgriff eines altväterlich gebundenen Regenschirms nachdrücklich festgehalten. Er brachte den Arm um keinen Zentimeter nach oben.

      »Ihr Kreislauf scheint in Unordnung geraten zu sein«, stellte Parker fest.

      »Da hilft nur Akupunktur«, erklärte Agatha Simpson. »Junger Freund, Sie haben Glück. Ich studiere gerade diese Therapie. Sie werden sich gleich wieder bewegen können.«

      Ja, und dann akupunktierte Lady Agatha ihren Gegner...

      Sie rammte ihm ihre Hutnadel in den anderen Oberschenkel und war dabei nicht zimperlich. Sie stieß ordentlich zu und nickte anerkennend, als Marty Nattels erneut aufstöhnte.

      »Was schmerzt, wirkt«, prophezeite sie. »Oder sollte ich vielleicht doch den falschen Meridian getroffen haben?«

      »Den, bitte, was?« erkundigte sich Josuah Parker.

      »Den Körpermeridian«, erläuterte Lady Simpson. »Kraftlinien des Körpers, Mister Parker. Bei Gelegenheit mehr darüber. Ich denke, ich werde wohl doch noch eine weitere Nadel setzen.«

      Die Detektivin wollte demonstrieren, wie gut sie es mit Marty Nattels meinte. Sie stach also noch mal zu und impfte den Rücken jener Hand, die zuschlagen wollte.

      Marty Nattels sackte in die Knie und wurde kreidebleich. Er sah die lange Hutnadel in seinem Handrücken und auch die wenigen Blutstropfen, die aus der Einstichstelle sickerten. Das war einfach zu viel für ihn.

      »Sie werden doch nicht etwa schlapp machen?« fragte Lady Agatha grollend.

      »Mir... Mir is’ schlecht«, stotterte Marty Nattels.

      »Wir werden Sie selbstverständlich begleiten«, sagte die ältere Dame energisch. »Nein, keinen Widerspruch, junger Mann! Ich wurde in Erster Hilfe ausgebildet. Ich bin ja direkt glücklich, meine Kenntnisse endlich mal an den Mann bringen zu können.«

      *

      »Da habe ich ja leider allerhand versäumt, Mylady«, meinte Kathy Porter und lächelte. »Und wie ging die Geschichte aus?«

      »Willie Winters erschien in der Nische und setzte sich an unseren Tisch. »Agatha Simpson zwinkerte ihrem Butler zu.

      »Nachdem Mylady ihn nachdrücklich aufgefordert hatten«, erinnerte Parker sich laut.

      »Nun ja, ich bin vielleicht ein wenig direkt geworden«, räumte die ältere Dame genießerisch ein.

      »Und es gab keinen Zwischenfall im Club?« wunderte sich Myladys Gesellschafterin.

      »Winters schickte schleunigst eine Schönheitstänzerin auf die kleine Tanzfläche und lenkte seine Clubgäste ab«, berichtete die Detektivin weiter. »Wir konnten uns also völlig ungezwungen unterhalten.«

      »Mylady wurden sehr deutlich.« Parker servierte seiner Herrin einen doppelten Kognak.

      »Ich rede eben nicht gern um den heißen Brei herum«, gestand Lady Agatha. »Winters weiß jetzt, was ihm blüht.«

      »Sie haben ihm auf den Kopf zugesagt, daß er der Rennsport-Mafia angehört?«

      »Aber natürlich, Kindchen. Nur mit Offenheit kommt man im Leben weiter. Oder besser gesagt, hin und wieder. Winters stritt natürlich alles ab und wollte wissen, wer mir diese Lügen aufgebunden hätte.«

      »In diesem Zusammenhang sprachen Mylady dann von Mister Herrn Balcott«, ergänzte Parker. »Mister Winters weiß jetzt, was ihn von Mister Balcott erwartet.«

      »Ich ahne, warum Sie in seinen Club gegangen sind«, meinte Kathy verschmitzt.

      »Ihre Vermutung ist durchaus richtig, Miß Porter.« Parker nickte. »Während der vertraulichen Unterredung erschienen im Club zwei Männer, die zu Mister Balcotts engstem Kreis gehören. «

      »Zwei dieser Subjekte aus Balcotts Landhausküche«, präzisierte die ältere Dame genußvoll. »Sie entdeckten uns in der Nische und werden das Balcott bereits gesteckt haben.«

      »Balcott muß nun annehmen, er sei von Winters im Landhaus überfallen worden, nicht wahr?«

      »Er wird sich das mit Erfolg einreden, Miß Porter«, pflichtete Butler Parker ihr höflich bei. »Damit sind die ersten Weichen gestellt, um es mal volkstümlich auszudrücken.«

      »Demnach werden sich Balcott und Winters gegenseitig an den Kragen gehen?«

      »Natürlich, Kindchen. Und wir können in aller Ruhe ermitteln. Man sollte seine Gegner immer beschäftigen. Merken Sie sich diese goldene Regel fürs Leben!«

      »Sie waren wahrscheinlich nicht weniger erfolgreich, Miß Porter?« erkundigte sich Parker, das Thema wechselnd.

      »Ich habe den Inhalt der zwölf Päckchen durchgezählt.« Kathy deutete auf einen Sekretär, auf dem die Banknotenbündel sich häuften. Sie hatte die Päckchen von Agatha Simpson und Butler Parker übernommen, bevor man weiter zu Winters in den Club gefahren war. »Der Inhalt war unterschiedlich, aber insgesamt handelt es sich immerhin um genau zweiundsiebzigtausend Pfund.«

      »Sehr nett«, freute sich Agatha Simpson.

      »Die Päckchen enthielten die Abrechnungen für ein halbes Jahr«, redete Kathy Porter weiter. »Die Beträge und Prämien sind genau aufgeführt. Wenn Sie sich vielleicht vergewissern wollen, Mylady?«

      »Verschonen Sie mich nur ja mit diesen Einzelheiten, Kindchen.« Agatha Simpson winkte hastig ab. »Sind Namen genannt?«

      »Pro Päckchen, Mylady.« Kathy lächelte. »Mister Balcott hat die Abrechnungen sehr genau genommen.«

      »Damit hätten wir zwölf Namen, Mister Parker. Eine schöne Ausbeute, finden Sie nicht auch?«

      »Beachtenswert, Mylady.« Er ahnte, was jetzt kommen würde.

      »Diese zwölf Subjekte werden wir nacheinander oder pauschal überprüfen, Mister Parker.«

      »Mylady sollten vielleicht beachten, daß es sich wahrscheinlich um äußerst hartgesottene Männer handelt.«

      »Na und? Schrecken Sie etwa davor zurück? Nach dem Coup im Landhaus haben wir sie ohnehin bald alle

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