Das Kapital (Alle 3 Bände). Karl Marx
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(n. 115.) "Ist der Akt mehr nötig gegen Anwender oder Eltern? - Gegen beide." (n. 116.) "Mehr gegen den einen als den andern? - Wie soll ich das beantworten?" (n. 137.) "Zeigen die Anwender irgendein Verlangen, die Arbeitsstunden dem Schulunterricht anzupassen? - Niemals." (n. 211.) "Verbessern die Minenarbeiter hinterher ihre Erziehung? - Sie verschlechtern sich im allgemeinen; sie nehmen böse Gewohnheiten an; sie verlegen sich auf Trunk und Spiel und dergleichen und werden ganz und gar schiffbrüchig." (n. 454.) "Warum nicht die Kinder in Abendschulen schicken? - In den meisten Kohlendistrikten existieren keine. Aber die Hauptsache ist, von der langen Überarbeit sind sie so erschöpft, daß ihnen die Augen vor Müdigkeit zufallen." "Also", schließt der Bourgeois, "Ihr seid gegen Erziehung? - Beileibe nicht, aber usw." (n. 443.) "Sind die Minenbesitzer usw. nicht durch den Akt von 1860 gezwungen, Schulzertifikate zu verlangen, wenn sie Kinder zwischen 10 und 12 Jahren anwenden? - Durch das Gesetz, ja, aber die Anwender tun es nicht." (n. 444.) "Nach Eurer Ansicht ist diese Gesetzklausel nicht allgemein ausgeführt? - Sie wird gar nicht ausgeführt." (n. 717.) "Interessieren sich die Minenarbeiter sehr für die Erziehungsfrage? - Die große Mehrzahl." (n. 718.) "Sind sie ängstlich für Durchführung des Gesetzes? - Die große Mehrzahl." (n. 720.) "Warum denn erzwingen sie seine Durchführung nicht? - Mancher Arbeiter wünscht, Jungen ohne Schulzertifikat zu verweigern, aber er wird ein gezeichneter Mann (a market man)." (n. 721.). "Gezeichnet durch wen? - Durch seinen Anwender." (n. 722.) "Ihr glaubt doch nicht etwa, daß die Anwender einen Mann wegen Gehorsams gegen das Gesetz verfolgen würden? - Ich glaube, sie würden es tun." (n. 723.) "Warum verweigern die Arbeiter nicht, solche Jungen anzuwenden? - Es ist nicht ihrer Wahl überlassen." (n. 1634.) "Ihr verlangt Parlamentsintervention? - Wenn irgend etwas Wirksames für die Erziehung der Kinder der Grubenarbeiter geschehen soll, so muß sie durch Parlamentsakt zwangsmäßig gemacht werden." (n. 1636.) "Soll das für die Kinder aller Arbeiter von Großbritannien gelten oder nur für Grubenarbeiter? - Ich bin hier, um im Namen der Grubenarbeiter zu sprechen." (n. 1638.) "Warum Grubenkinder von andren unterscheiden? - Weil sie eine Ausnahme von der Regel bilden." (n. 1639.) "In welcher Hinsicht? - In physischer." (n. 1640.) "Warum sollte Erziehung für sie wertvoller sein als für Knaben von andern Klassen? - Ich sage nicht, daß sie wertvoller für sie ist, aber wegen ihrer Überarbeitung in den Minen haben sie weniger Chancen für Erziehung in Tags- und Sonntagsschulen." (n. 1644.) "Nicht wahr, es ist unmöglich, Fragen dieser Art absolut zu behandeln?" (n. 1646.) "Sind genug Schulen in den Distrikten? - Nein." (n. 1647.) "Wenn der Staat verlangte, daß jedes Kind zur Schule geschickt, wo sollen denn die Schulen für alle die Kinder herkommen? - Ich glaube, sobald es die Umstände gebieten, werden die Schulen von selbst entspringen." "Die große Mehrzahl nicht nur der Kinder, sondern der erwachsnen Minenarbeiter kann weder schreiben noch lesen." (n. 705, 726.)
3. Weiberarbeit. Arbeiterinnen werden zwar seit 1842 nicht mehr unter, wohl aber über der Erde zum Aufladen der Kohlen usw., Schleppen der Kufen zu den Kanälen und Eisenbahnwagen, Sortieren der Kohlen usw. verbraucht. Ihre Anwendung hat sehr zugenommen in den letzten 3-4 Jahren. (n. 1727.) Es sind meist Weiber, Töchter und Witwen von Grubenarbeitern, vom 12. bis zum 50. und 60. Jahre. (n. 647, 1779, 1781.)
(n. 648.) "Was denken die Minenarbeiter von Beschäftigung von Weibern bei Bergwerken? - Sie verdammen sie allgemein." (n. 649.) "Warum? - Sie betrachten es erniedrigend für das Geschlecht ... Sie tragen eine Art von Mannskleidern. In vielen Fällen wird alle Scham unterdrückt. Manche Weiber rauchen. Die Arbeit ist so schmutzig wie die in den Gruben selbst. Darunter sind viele verheiratete Frauen, die ihre häuslichen Pflichten nicht erfüllen können." (n. 651 sqq., 701.) (n. 709.) "Können die Witwen ein so einträgliches Geschäft (8-10 sh. wöchentlich) anderswo finden? - Ich kann darüber nichts sagen." (n. 710.) "Und dennoch" (Herz von Stein!) "seid Ihr entschlossen, ihnen diesen Lebensunterhalt abzuschneiden? - Sicher." (n. 1715.) "Woher diese Stimmung? - Wir, Minenarbeiter, haben zu viel Respekt für das schöne Geschlecht, um es zur Kohlengrube verdammt zu sehn ... Diese Arbeit ist großenteils sehr schwer. Viele dieser Mädchen heben 10 Tonnen per Tag." (n. 1732.) "Glaubt Ihr, daß die in den Bergwerken beschäftigten Arbeiterinnen unmoralischer sind als die in den Fabriken beschäftigten? - Der Prozentsatz der Schlechten ist größer als unter den Fabrikmädchen." (n. 1733.) "Aber Ihr seid auch mit dem Stand der Moralität in den Fabriken nicht zufrieden? - Nein." (n. 1734.) "Wollt Ihr denn auch die Weiberarbeit in den Fabriken verbieten? - Nein, ich will nicht." (n. 1735.) "Warum nicht? - Sie ist für das weibliche Geschlecht ehrenvoller und passender." (n. 1736.) "Dennoch ist sie schädlich für ihre Moralität, meint Ihr? - Nein, lange nicht so sehr als die Arbeit an der Grube. Ich spreche übrigens nicht nur aus moralischen, sondern auch aus physischen und sozialen Gründen. Die soziale Degradation der Mädchen ist jammervoll und extrem. Wenn diese Mädchen Frauen der Minenarbeiter werden, leiden die Männer tief unter dieser Degradation, und es treibt sie von Haus und zum Soff." (n. 1737.) "Aber gälte nicht dasselbe für die bei Eisenwerken beschäftigten Weiber? - Ich kann nicht für andre Geschäftszweige sprechen." (n. 1740.) "Aber welcher Unterschied ist denn zwischen den bei Eisenwerken und Bergwerken beschäftigten Weibern? - Ich habe mich nicht mit dieser Frage beschäftigt." (n. 1741.) "Könnt Ihr einen Unterschied zwischen der einen oder der andern Klasse entdecken? - Ich habe nichts darüber vergewissert, kenne aber durch Visite von Haus zu Haus den schmählichen Zustand der Dinge in unsrem Distrikt." (n. 1750.) "Hättet Ihr nicht große Lust, Weiberbeschäftigung überall abzuschaffen, wo sie degradierend ist? - Ja ... die besten Gefühle der Kinder müssen von mütterlicher Zucht herkommen." (n. 1751.) "Aber das paßt ja auch auf agrikole Beschäftigung der Weiber? - Die dauert nur zwei Saisons, bei uns arbeiten sie alle vier Saisons durch, manchmal Tag und Nacht, naß bis auf die Haut, ihre Konstitution geschwächt , ihre Gesundheit gebrochen." (n. 1753.) "Ihr habt die Frage" (nämlich der Weiberbeschäftigung) "nicht allgemein studiert? - Ich habe um mich her geschaut und kann so viel sagen, daß ich nirgendwo etwas der weiblichen Beschäftigung an den Kohlengruben Paralleles gefunden habe. [n. 1793, 1794, 1808.] Es ist Mannsarbeit und Arbeit für starke Männer. Die beßre Klasse der Minenarbeiter, die sich zu heben und zu humanisieren sucht, statt irgend Stütze an ihren Weibern zu finden, wird durch sie heruntergezerrt."
Nachdem die Bourgeois noch weiter in die Kreuz und Quere gefragt, kommt endlich das Geheimnis ihres "Mitleidens" für Witwen, arme Familien usw. heraus:
"Der Kohleneigentümer ernennt gewisse Gentlemen zur Oberaufsicht und deren Politik ist es, um Beifall zu ernten, alles auf den möglichst ökonomischen Fuß zu setzen und die beschäftigten Mädchen erhalten 1 bis 1 sh. 6 d. täglich, wo ein Mann 2 sh. 6 d. erhalten müßte." (n. 1816.)
4. Totenschau-Juries.
(n. 360.) "Mit Bezug auf die coroner's inquests <Untersuchungen des Totenbeschauers> in Euren Distrikten, sind die Arbeiter zufrieden mit dem Gerichtsverfahren, wenn Unfälle vorkommen? - Nein, sie sind es nicht." (n. 361-375.) "Warum nicht? - Namentlich weil man Leute zu Juries macht, die absolut nichts von Minen wissen. Arbeiter werden nie zugezogen, außer als Zeugen. Im ganzen nimmt man Krämer aus der Nachbarschaft, welche unter dem Einfluß der Minenbesitzer, ihrer Kunden, stehn und nicht einmal die technischen Ausdrücke der Zeugen verstehn. Wir verlangen, daß Minenarbeiter einen Teil der Jury bilden. Im Durchschnitt steht der Urteilsspruch im Widerspruch zu den Zeugenaussagen." (n. 378.) "Sollen Juries nicht unparteiisch sein? - "Ja." (n. 379.) "Würden die Arbeiter es sein? - Ich sehe keine Motive, warum sie nicht unparteiisch sein sollten. Sie haben Sachkenntnis." (n. 380.) "Aber würden sie nicht die Tendenz haben, im Interesse der Arbeiter ungerecht harte Urteile zu fällen? - Nein, ich glaube nicht."
5. Falsches Maß und Gewicht usw. Die Arbeiter verlangen wöchentliche statt vierzehntägiger Zahlung, Maß nach Gewicht statt nach Kubikraum der Kufen, Schutz gegen die Anwendung falschen Gewichts usw.
(n. 1071.) "Wenn die Kufen fraudulent vergrößert werden, so kann ein Mann ja die Mine verlassen nach 14tägiger Kündigung? - Aber, wenn er zu einem andern Platz geht, findet er dasselbe." (n.