Butler Parker Jubiläumsbox 6 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Читать онлайн книгу Butler Parker Jubiläumsbox 6 – Kriminalroman - Günter Dönges страница 37
»Ein Mißverständnis, ein grenzenloses Mißverständnis«, antwortete Parker höflich. »Gewiß, ich bin Hausdetektiv im ›Jackson‹. Das wage ich nicht abzustreiten, Sir. Ich habe auch jenen Mann gefunden, den man erhängt hat. Carpenter ist wohl sein Name. Aber von einer Brieftasche weiß ich nichts.«
»Soll ich die Wahrheit aus Ihnen herausprügeln lassen? Kostet mich nur ein Fingerschnipsen, Parker! Wer weiß, vielleicht geht Carpenters Ermordung sogar auf Ihr Konto.«
»Sie überschätzen meine Fähigkeiten«, verwahrte Parker sich gegen diese Unterstellung. »Ich habe den Toten gefunden. Aber eine Brieftasche fand ich nicht in seinen Taschen.«
»Was denn sonst, he?«
»Nichts, würde ich sagen.«
»Und wie haben Sie erfahren, wo Carpenter wohnt, he?« Die Stimme des Sonnenbrillenträgers troff von Hohn. »Wie kamen Sie an die Adresse? Was wollten Sie von Carpenters Nichte?«
»Ich wollte ihr, ob Sie es nun glauben oder nicht, Sir, mein Beileid und Mitgefühl ausdrücken.«
»Dreht ihn durch den Wolf, bis er die Wahrheit sagt«, kommandierte der Mann gereizt. »Wollen doch mal sehen, wer den längeren Arm hat.«
Parker seufzte, als die beiden Gangster langsam auf ihn zukamen. Er übersah nicht die Gummischläuche, die sie plötzlich in ihren Händen hatten. Wozu sie dienen sollten, war ihm ebenfalls klar. Kurz, Josuah Parker war wieder einmal in Schwierigkeiten geraten …
*
In der Langton Street endete die kurze Verfolgungsjagd, von der die blonde junge Dame in ihrem Ford bestimmt nichts geahnt hatte. Sie hielt vor einem großen Gebäudekomplex, in dessen Erdgeschoß Geschäfte untergebracht waren.
Da sich in der Nähe ein Taxistand befand, konnte Mike Rander ohne Besorgnis aussteigen. Der dickliche Vertreter bedauerte das fast.
»Schade, daß wir uns schon trennen«, meinte er. »Die Sache wurde richtig spannend. Ich habe mich wie ein Privatdetektiv gefühlt.«
»So ähnlich komme auch ich mir vor«, erwiderte der junge Anwalt. »Obwohl die es vielleicht raffinierter angestellt hätten als wir.«
»Muß ich Ihnen auf den Schein was ’rausgeben?« wollte der Vertreter wissen.
»Nicht einen Cent.« Mike Rander winkte ab. »Sie ahnen nicht, wie sehr Sie mir aus der Patsche geholfen haben.«
Er wartete, bis der Vertreter samt seinen Musterkoffern im Straßenverkehr verschwunden war. Dann schlenderte Rander auf den Taxistand zu und stellte sich hier in der Nähe vor ein Schaufenster. Von seinem Platz aus konnte er den Ford gut beobachten. Fuhr die junge Dame weiter, brauchte er sich nur in ein Taxi zu setzen. Jetzt hatte sie keine Chance mehr, ihn loszuwerden.
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