Wyatt Earp Staffel 4 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 4 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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einer Wegbiegung die ersten Häuser der Stadt auftauchten, hielt Halbot seinen Wallach an. »Sie werden doch nicht im Ernst glauben, Earp, daß ich mich widerstandslos von Ihnen in die Stadt bringen lasse.«

      Das Gesicht des Missouriers war hart wie Felsstein. »Well, dann leisten Sie Widerstand. Aber ich habe Sie gewarnt. Sie kommen in die Stadt – so oder so.«

      »Weshalb?« wagte der Tex zu fragen.

      »Weil Sie ein Verbrecher sind.«

      Die breite Brust des Banditen hob und senkte sich.

      Ich muß es riskieren! Ich muß den Revolver hochbringen. Es ist meine letzte Chance.

      »Reiten Sie weiter!« zerschnitt die metallische Stimme des Marshals seine Gedanken.

      Jake Halbot ritt weiter.

      Er war bereits geschlagen. Jeder Widerstand war in ihm unter den Augen dieses seltsamen Mannes erstorben.

      Sie trabten in die Stadt.

      Vor dem Sheriff-Office gebot der Marshal Halt.

      Halbot rutschte langsam aus dem Sattel.

      Noch immer hatte er den Colt im linken Halfter.

      Wyatt Earp stand jetzt fünf Yards hinter ihm.

      Oben öffnete sich die Tür.

      Ein kleiner, spindeldürrer Mann trat auf den Vorbau. Er hatte ein zerknittertes Gesicht, helle Falkenaugen und strähniges graues Haar. Links auf seiner schmalen Brust blinkte ein fünfzackiger Stern.

      »Wyatt Earp!« rief er mit hoher Fistelstimme. »Ist es die Möglichkeit!«

      Der Missourier deutete auf den Tex. »Nehmen Sie den Mann da fest, Sheriff.«

      Langsam kam der Hüter des Gesetzes die Vorbaustufen hinunter, blieb einen Augenblick musternd vor Halbot stehen, streckte dann seine Hand nach dem Colt aus und nahm ihn an sich.

      »Komm, Junge – ich habe eine prächtige Eckzelle für dich frei.«

      Halbot hatte den Kopf gesenkt.

      »Wie lange werde ich ihn beherbergen müssen?« erkundigte sich der Sheriff.

      »Nicht lange. Er kommt an den Strick.«

      Halbot wirbelte herum.

      Dieses eine Wort ›Strick‹ hatte ihm augenblicklich alle Widerstandskraft zurückgegeben. Er blitzte den Marshal an und fletschte die Zähne.

      »Well, dann stirbst du mit, Hund«, bellte er, versuchte erneut einen Sidestep und zerrte den Colt hervor.

      Wieder brüllte an der linken Hüfte des Missouriers der große Revolver auf.

      Diesmal bekam Halbots Hand das glühende Blei zu spüren. Die Kugel streifte seinen Zeigefinger und riß ihm den Colt aus der Hand.

      »All right, Sheriff. Nehmen Sie ihn mit. Er nennt sich Jess Turner und wird wegen Mordes gesucht.«

      »Turner?« wiederholte der Sheriff verblüfft. »By Gosh! Ich habe drinnen einen Steckbrief von ihm hängen, aber er –«

      »Er ist es«, versetzte der Marshal eisig. »Lochen Sie ihn endlich ein.«

      *

      Jake Halbots Weg war zu Ende. Jedenfalls schien es so.

      Schon am nächsten Tag fand die Verhandlung gegen ihn statt.

      Der Texaner war so deprimiert, daß er nichts leugnete.

      Er wurde zum Tode durch den Strick verurteilt.

      Wyatt Earp saß in der vordersten Reihe während der Verhandlung in der City Hall.

      Richter Black würdigte die Verdienste des Missouriers wortreich.

      Dies war dem Marshal sichtlich unangenehm. Er erhob sich und machte Anstalten, den Saal zu verlassen.

      »Mister Earp!« rief ihm der Richter zu. »Das Land verdankt Ihnen die Befreiung von diesem Scheusal. Haben Sie noch irgend etwas zu sagen?«

      Wyatt war bereits an der Tür. Er wandte sich um und schoß dem Verbrecher einen kurzen Blick zu. »Yeah, wenn Sie mich fragen. Schicken Sie den Mann nach Sescattewa.«

      Ein vielstimmiges Geraune ging durch den Saal.

      Der Richter war ein noch junger Mann mit ernstem, scharfem Gesicht und durchdringenden Augen. »Nach

      Sescattewa? Ich verstehe nicht, Mister Earp. Der Mann hat den Galgen verdient. Er hat einen Menschen getötet und…«

      »Ich weiß. Ich habe es ja auch nur gesagt, weil Sie mich gefragt haben.«

      Richter Black erhob sich. »Ich bitte die Männer von der Geschworenenbank in den Nebenraum.«

      Die Männer erhoben sich. Als sie den Saal verlassen hatten, schwirrten die Stimmen der Anwesenden wild durcheinander.

      Wyatt Earp war auch hinausgegangen.

      Als das Gericht zurückkam, verstummte der Lärm.

      Richter Black blickte den Gefangenen ernst an. »Halbot, Sie haben durch Ihre Tat den Strick verdient und sind von den Geschworenen auch als schuldig erkannt worden. Wyatt Earp hat für Sie gebeten. Da er es war, der Sie gestellt hat, wollen wir seinen Worten Gewicht beimessen. Sie sind zu lebenslänglicher Zwangsarbeit in den Steinbrüchen von Sescattewa verurteilt.«

      Halbots fahles Gesicht wurde von einem schwachen Rot übergossen. Er atmete auf.

      In die Stille hinein sagte der Richter: »Sie haben jedoch keinen Grund, erfreut zu sein. Yeah – am Strick sind Sie vorbeigekommen. Aber vielleicht ist das Leben in den Steinen oben schlimmer…«

      *

      Yeah, der Richter von Pyramid hatte recht.

      Sescattewa war die Hölle – die Hölle auf Erden!

      Oben im Norden Colorados, hoch in den Bergen zwischen Timberlake und Craig in dem einsamsten Landstrich des Westens gelegen, befanden sich die Steinbrüche der Lebenslänglichen.

      Mitten in den riesigen Iron-Hills, vierzig Meilen nördlich der berühmten Cedar Mounts, lagen die großen Brüche, die wie von einer Gigantenfaust in das Felsmassiv gebrochen worden waren. Viele Hunderte von Yards stießen die Steilhänge in die Tiefe. Nur vereinzelt konnte sich hier und da eine zerzauste Bergkiefer an den Hängen halten.

      Unten auf der winzig scheinenden Gesteinssohle war das Camp.

      Wer das Camp zum ersten Mal sah, erschrak.

      Es war keineswegs groß.

      Vor der trostlosen und gähnenden Leere einer kahlen, himmelragenden grauen Felswand gelegen, standen die fünf Blockhäuser. Die kleine Talsohle wurde nach Süden hin von einem siebenfach gezogenen Stacheldraht

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