Wyatt Earp Staffel 4 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 4 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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      Halbot sah das Pferd des anderen schon von weitem.

      Seit seiner Flucht aus Florissant war er auf der Hut. Er wußte jetzt, daß er ein Gejagter war. In dunkler Nacht hatte er unten in Dillon an einem Vorbaupfosten des Sheriff-Office seinen Steckbrief gefunden. Es stand der Name darauf, den er in Florissant angegeben hatte: Jess Turner.

      Seitdem wußte er, daß er das Licht des Tages zu scheuen hatte. Auch der Bart schützte ihn nicht mehr. Er hatte sich selbst verraten.

      Als er aus dem Wald auf die verlassene Station zuhielt, ahnte er nicht, daß da unten schon sein Schicksal auf ihn wartete.

      Er sah das Pferd, den hochbeinigen prächtigen Schwarzfalben – und sofort hielt er an, rutschte aus dem Sattel, zerrte seinen Wallach hinter ein Gebüsch und schlich geduckt und hinter Sträuchern verborgen auf die zerfallene Station zu.

      »Heavens, welch ein Pferd!« entfuhr es ihm.

      Jake Halbot war ein Mann geworden, der zu allem fähig war. Das Bewußtsein, ein Outlaw zu sein, hatte in ihm eine grenzenlose Gleichgültigkeit gegenüber den Dingen des Lebens aufkommen lassen.

      Hinter dem letzten Strauch, der etwa fünfzehn Yards von dem alten Holzbau entfernt stand, kauerte er am Boden. Er konnte seinen Blick nicht von dem Pferd nehmen. Schließlich sprang er hoch und lief im blitzschnellen Zickzacklauf auf das Haus zu. Neben der Tür preßte er sich an die Wand und lauschte mit angehaltenem Atem.

      Das Falbpferd wieherte leise.

      Halbot hatte in der rechten Hand seinen Revolver. Er entschloß sich, an der Fassade des alten Baues vorbei bis zum ersten Fenster zu schleichen.

      »He, Mister, wozu das Versteckspiel?« schlug da eine metallische Stimme an sein Ohr.

      Halbot war so erschrocken, daß er steif dastand.

      Er vermochte nicht, sich umzudrehen, so hatte ihn die Stimme gelähmt.

      »Vielleicht ist es besser, Mister, wenn Sie den Revolver wegstecken.«

      Der Texaner senkte den Kopf und starrte auf die Waffe.

      In seinem Genick schien ein Eisklotz zu liegen. Er wußte selbst nicht, was mit ihm los war. Ganz langsam schob er den Colt zurück ins Halfter. Dann drehte er sich um.

      Etwa acht Yards vor ihm stand ein Mann.

      Sein Anblick ließ den Texaner gefrieren.

      By Gosh, welch ein Gesicht hatte der Mann!

      Hart, kantig, tiefbraun, beherrscht von einem Augenpaar, das etwas von der Farbe eines zugefrorenen Bergsees an sich hatte.

      Der Fremde hatte blauschwarzes Haar, trug einen schwarzen, flachkronigen Hut, ein rotes Berghemd, schwarze Levishosen und eine kurze schwarze Weste. An einem breiten schwarzen Büffelledergurt hingen tief auf den Oberschenkeln zwei Halfter, in denen zwei Revolver steckten. Die Waffe auf der linken Seite mußte außergewöhnlich groß sein, denn das Halfter erstreckte sich fast bis zur Kniekehle.

      Der Fremde stand mit gespreizten Beinen da und hatte die Arme lässig über der Brust verschränkt.

      Ich muß schießen! hämmerte es im Hirn des Verbrechers. Es ist ein Wolf, der da steht, ein ganz harter, gefährlicher Mann.

      Halbot dachte an die Augen von Doc Holliday. Er war dem großen Gambler und Gunman unten in Garden City begegnet. Allerdings hatte der Gambler am Spieltisch gesessen und Halbot unter den Männern gestanden, die den Tisch bevölkerten. Irgend etwas in den Augen dieses Mannes, der ihm da gegenüberstand, erinnerte den Texaner an den Blick Doc Hollidays.

      Ich muß sofort schießen! Er darf keine Chance haben! Verdammt, wenn nur diese Lähmung in den Armen nicht gewesen wäre.

      Die Hand des Banditen zuckte zum Colt – und blieb erstarrt an dem Hirschhornknauf hängen.

      Der Fremde hatte einen Revolver in seiner Linken. Einen Colt, wie Halbot ihn noch nicht gesehen hatte, mehrkantig und überlang. Die große schwarze Mündung der Waffe war auf die Brust des Texaners gerichtet.

      Die Augen des Fremden waren immer noch eiskalt. »Man sollte nicht mit einem Colt herumlaufen, Mister, wenn man nicht damit umgehen kann.«

      Und dann flog der große Revolver mit einem gedankenschnellen Handsalto ins Halfter zurück.

      Der Mann kam auf Halbot zu. »Suchen Sie hier jemanden?«

      »Ich – suche niemanden«, gab er heiser zurück.

      »All right, dann würde ich Ihnen raten, den Colt im Halfter zu lassen. Ich habe es nicht gern, wenn andere Leute mir zeigen wollen, wie man so ein Ding zieht.«

      Halbot zwang ein krampfhaftes Lachen auf sein Gesicht. »Well, Sie scheinen jedenfalls verdammt gut mit dem Eisen umgehen zu können.«

      »Sure«, entgegnete der Fremde, »das scheint manchen Leuten gegenüber sehr nützlich zu sein.«

      Halbot machte einen Schritt zurück. »Einen prächtigen Gaul haben Sie da.«

      »Yeah«, antwortete der Fremde. »Ihr Wallach ist aber auch kein schlechtes Tier.«

      Halbot erschrak.

      Zounds! Wie hatte der Mann sein Pferd sehen können? Es stand doch ein ganzes Stück von hier entfernt in den Büschen. Er mußte ihn kommen gesehen und schon beobachtet haben.

      Da ging der Fremde an ihm vorbei auf das Haus zu.

      Halbot sah seinen breiten Rücken vor sich, beobachtete den federnden, wiegenden Gang, der einen durchtrainierten Körper und große Kraft verriet.

      Seine Rechte kroch zum Colt.

      Schon in der Tür wandte sich der Fremde plötzlich um. Sein eiskalter Blick haftete an der Revolverhand Halbots.

      »Ich würde es an Ihrer Stelle nicht noch einmal versuchen, Mister. Diesmal könnte es ins Auge gehen.«

      Der Texaner erblaßte.

      Langsam ging der Fremde ins Haus.

      Halbot hörte ihn drinnen herumhantieren. Steif stand er vier Yards vor der Tür und starrte auf das Haus.

      Die Hände des Tramps krampften sich zusammen.

      »Ich hätte schießen müssen!« kam es tonlos von seinen Lippen. Dann setzte er sich in Bewegung und schlich an das offene Fenster heran. Als er den Kopf vorbeugte, schrak er zusammen. Der Fremde stand wieder hinter ihm an der Tür.

      »Hören Sie, Mister, Sie haben ein verdammt komisches Benehmen. Ich habe da drinnen einen Berghahn am Spieß über dem Kaminfeuer. Wenn Sie das Indianerspielen aufgegeben haben, können Sie ein Stück von dem Braten abbekommen.«

      Halbot schluckte. Er begriff diesen Mann nicht. Dann aber kam er mit ins Haus, sah sich im zerfallenen Inneren der Hütte um und richtete den Blick auf die Feuerstelle.

      Heavens! Was für ein Dummkopf war er doch gewesen.

      Drüben

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