Der Nibelunge liet. Anonym
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Er dâhte in sînem muote: ‚waß sol ditze wesen? B.
der tiuvel ûß der helle (wie) kunde er dâ vor genesen?
wære ich ze Burgunden mit dem lebene mîn,
si müeste hie vil lange vrî vor mîner minne sîn.‘
Im was in sînen sorgen, daß wißßet, leit genuoc. C.
alleß sîn gewæfen man im einen truoc.
dâ wart der künic rîche wol gewâfent in.
vor leide hete Hagene vil nâch verwandelt den sin.
Dô sprach Hagnen bruoder, der küene Dankwart: A.420
‚mich riuwet inneclîchen disiu hovevart.
nu hießen wir ie recken! wie vliese wir den lîp!
suln uns in disem lande nu verderben diu wîp?
‚Mich müet harte sêre, daß ich kom in daß lant. A.421
hete mîn bruoder Hagene sîn wâfen an der hant
und ouch ich daß mîne, sô möhten samfte gân
mit ir übermüete alle Prünhilde man.
Daß wißßet sicherlîchen, si soldenß wol bewarn. B.
und hete ich tûsent eide zeinem vride geswarn,
ê daß ich sterben sæhe den lieben hêrren mîn,
jâ müesen lîp verliesen daß vil schœne magedîn.‘
‚Wir solden ungevangen wol rûmen ditze lant,‘ A.422
sprach sîn bruoder Hagene, ‚hete wir daß gewant,
des wir ze nôt bedurfen, und diu swert vil guot,
sô wurde wol gesenftet der schœnen vrouwen übermuot.‘
Wol hôrt diu maget edele, waß der degen sprach. A.423
mit smielendem munde si über ahsel sach:
‚nu er dunket sich sô küene, sô traget in ir gewant,
ir vil scharfen wâfen gebet den helden an die hant.
‚Mir ist alse mære, daß si gewâfent sîn, C.
als ob si blôße stüenden,‘ sô sprach diu künegîn.
‚ich envürhte niemens sterke, den ich noch habe bekant:
ich getrouwe wol gedingen in strîte vor sîn eines hant.‘
Dô si diu swert gewunnen, sô diu meit gebôt, A.424
der vil küene Dancwart wart von vreuden rôt:
‚nu spilen, swes si wellen,‘ sprach der küene man.
‚Gunther ist unbetwungen, sît wir unser wâfen hân.‘
Prünhilde sterke grœßlîchen schein. 425
man truog ir zuo dem ringe einen swæren stein,
grôß und ungevüege, michel unde wel:
in truogen kûme zweleve der küenen helde unde snel.
Den warf si zallen zîten, sô si den gêr verschôß. A.426
der Burgunden sorge was vil harte grôß.
‚wâfen!‘ sprach Hagene, ‚waß hât der künec ze trût!
jâ sol si in der helle sîn des übelen tiuvels brût.‘
An ir vil wîße arme si die ermel want, 427
si begunde vaßßen den schilt an der hant,
den gêr si hôhe zucte: dô gie eß an den strît.
die ellenden geste vorhten Prünhilde nît.
Unde wære im Sîvrit niht dâ ze helfe komen, 428
sô hete si Gunther sînen lîp benomen.
er gie dar tougenlîche und ruort im sîne hant.
Gunther sîne liste harte sorclîch ervant.
‚Waß hât mich gerüeret?‘ dâht der küene man. B.
dô sach er allenthalben: er vant dâ niemen stân.
er sprach: ‚ich pinß, Sîvrit, der liebe vriunt dîn.
vor der küneginne soltu gar âne angest sîn.‘
(Er sprach): ‚gip mir von handen den schilt lâ mich tragen, 429
unde merke rehte, waß du mich hœrest sagen.
nu habe du die gebærde, diu werk wil ich begân.‘
dô er in bekande, eß was im liebe getân.
‚Nu hil du mîne liste, daß ist uns beiden guot: B.
sone mac diu küneginne ir starke übermuot
an dir iht verenden, des si doch willen hât:
nu sihtu, wie diu vrouwe vor dir unsorclîchen stât.‘
Dô schôß vil krefteclîchen diu hêrlîche meit 430
ûf einen schilt niuwen, michel unde breit;
den truoc an sîner hende daß Siglinde kint.
daß viur spranc von stahele, sam eß wâte der wint.
Des starken gêres snîde al durch den schilt gebrach, 431
daß man daß viuwer lougen ûß den ringen sach.
des schußßes beide strûchten die kreftige man:
wan diu tarnkappe, si wæren tôt dâ bestân.
Sîvride dem küenen von munde brast daß bluot. 432
vil balde spranc er widere: dô nam der helt guot
den gêr, den si geschoßßen im hete durch den rant:
den schôß ir dô hin widere des starken Sîvrides hant.
Er dâhte: ‚ich