Der Nibelunge liet. Anonym
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daß eß erklanc vil lûte von sîner ellenthaften hant.
Daß fiuwer stoub ûß ringen, als ob eß tribe der wint. 433
den gêr schôß mit ellen daß Sigmundes kint:
sine mohte mit ir kreften des schußßes niht gestân;
eß enhete der künic Gunther in triuwen nimmer getân.
Prünhilt diu schœne balde ûf spranc: 434
‚edel rîter Gunther, des schußßes habe danc.‘
si wânde, daß erß hête mit sîner kraft getân;
nein, si hete gevellet ein verre kreftiger man.
Dô gie si hin balde, zornec was ir muot: 435
den stein huop vil hôhe diu edel maget guot.
si swanc in krefteclîche verre von der hant:
dô spranc si nâch dem wurfe, daß lûte erklang ir gewant.
Der stein was gevallen zwelf klâfter dan: 436
den wurf brach mit sprunge diu maget wol getân.
dar gie der snelle Sîvrit, dâ der stein gelac:
Gunther in wegete, der helende werfennes phlac.
Sîvrit was küene, kreftec unde lanc: 437
den stein warf er verrer, dar zuo er wîter spranc.
von sînen schœnen listen het er kraft genuoc,
daß er mit dem sprunge den künic Gunthere truoc.
Der sprunc was ergangen, der stein was gelegen: B.
dô sach man ander niemen wan Gunther den degen.
Prünhilt diu schœne wart in zorne rôt;
Sîvrit hete geverret des künic Guntheres tôt.
Zuo ir ingesinde ein teil si lûte sprach, 438
dô si ze ende des ringes den helt gesunden sach:
‚balde komet her nâher, mâge und mîne man:
ir sult dem künic Gunther alle werden undertân.‘
Dô leiten die vil küenen diu wâfen von der hant, 439
si buten sich ze vüeßen von Burgunden lant
Gunther dem rîchen, vil manec küener man:
si wânden, er hête mit sîner kraft diu spil getân.
Er gruoßtes minneclîche: jâ was er tugende rîch. 440
dô nam in bî der hende diu maget lobelîch:
si erloubte im, daß er solde haben dâ gewalt.
des vreute sich dô Hagene, der degen küene unde balt.
Si bat den rîter edele mit ir dannen gân A.441
in den palas wîten: dâ was vil manec man.
durch vorhte manß dem degene deste baß erbôt.
von Sîvrides ellen si wâren komen ûßer nôt.
Sîvrit der snelle, wîse er was genuoc, 442
sîne tarnkappen er ze behalten truoc.
dô gie er hin widere, dâ manec vrouwe saß;
er sprach zuo dem künege und tet vil kündeclîche daß:
‚Wes pîtet ir, mîn hêrre, wan beginnet ir der spil, B.
der iu diu küneginne teilet alsô vil?
und lât uns balde schouwen, wie diu sîn getân.‘
sam ers niht enweste, gebârt der listige man.
Dô sprach diu küneginne: ‚wie ist daß geschehen, B.
daß ir habt, hêr Sîvrit, der spil niht gesehen,
diu hie hât errungen diu Guntheres hant?‘
des antwurte ir Hagene ûßer Burgunden lant:
Er sprach: ‚dâ het ir, vrouwe, betrüebet uns den muot: B.
dô was bî dem scheffe Sîvrit der helt guot,
dô der vogt von Rîne diu spil iu an gewan:
des ist eß im unkündec,‘ sprach der Guntheres man.
‚Sô wol mich dirre mære,‘ sprach Sîvrit der degen, 443
‚daß iuwer hôchverten alsô ist gelegen,
‚daß iemen lebet, der iuwer meister müge sîn.
nu sult ir, maget edele, uns hinnen volgen an den Rîn.‘
Dô sprach diu wol getâne: ‚des mac niht ergân. A.444
eß müeßen ê bevinden mâge und mîne man.
jane mag ich alsô lîhte gerûmen niht mîn lant:
die mîne hôhsten vriunde müeßen werden ê besant.‘
Dô hieß si boten rîten allenthalben dan: A.445
si besande ir vriunde, mâg unde man.
die bat si ze Isensteine komen unerwant,
und hieß in geben allen rîch und hêrlîch gewant.
Si riten tegelîche spâte unde vruo A.446
Prünhilde bürge scharhafte zuo.
‚jarîâ,‘ sprach Hagene, ‚waß habe wir getân!
wir erbeiten hie übele der schœnen Prünhilde man.
‚Sô si nu mit ir krefte koment in daß lant, A.447
der küneginne wille ist uns unbekant:
waß, ob si alsô zürnet, daß wir sîn verlorn?
sô ist diu maget edel uns ze grôßen sorgen geborn.‘
Dô sprach der