Butler Parker 154 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker 154 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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in eine Ecke und wußten nicht so recht, wie sie sich verhalten sollten. Dann aber huschten sie zur geöffneten Tür und verschwanden nach draußen.

      »Sie werden ihren Weg schon finden«, beruhigte Mike Rander die Frauen. »Ich schlage vor, Sie gehen in Ihre Wohnungen. Ich möchte mich gern noch mit diesen beiden Burschen unterhalten, wenn ich darf, Mrs. Brook?«

      Sie war die Mieterin der Wohnung und nickte nach kurzem Zögern.

      »Ich werde Sie in Ihre Wohnungen bringen«, warf Kathy Porter ein und nickte den verängstigten Frauen zu.

      »Muß ich hier bleiben?« fragte Mrs. Brook und sah Mike Rander an.

      »Durchaus nicht, Madam«, erwiderte er lächelnd, »ich glaube, ich werde allein zurechtkommen.«

      Als er allein in der Wohnung war, lehnte Mike Rander sich gegen den Kamin und sah den stöhnenden Faustkämpfer an, der sich nicht getraute, seine Hand aus dem Hockersitz zu zerren.

      »Wigmore, nicht wahr?« fragte der Anwalt knapp.

      »Wer ist Wigmore?« fragte der Faustkämpfer mit gequetschter Stimme.

      »Also nicht Wigmore, wer sonst, lieber Mann?«

      »Wer was!?« Der Mann verdrehte die Augen, als er seine Hand vorsichtig bewegte.

      »Wer hat Sie losgeschickt? Noch können Sie frei reden, mein Junge, Ihr Partner schläft.«

      »Für das hier sehen wir uns wieder«, drohte der Mann, was allerdings ohne rechten Nachdruck geschah.

      »Soll ich Ihnen helfen?« Rander ging langsam auf ihn zu. »Man muß die Hand ruckartig aus dem Sperrholz ziehen.«

      »Sind Sie wahnsinnig?« Der Mann fuhr zurück.

      »Ich bin für Klarheit«, stellte Mike Rander fest. »Noch mal und zum letzten Mal: Wer hat Sie mit den Ratten geschickt?«

      Der verunglückte Faustkämpfer mußte wohl gemerkt haben, daß der Anwalt nicht scherzte. Er senkte die Augen, schaute dann zu seinem Partner hinüber und nannte einen Namen.

      »Etwas deutlicher«, bat der Anwalt.

      »Steven Cromer«, wiederholte der Mann, nun etwas deutlicher und wesentlich lauter. »Aber von mir haben Sie den Namen nich’, das werd’ ich jederzeit beschwören.«

      »Und wo findet man diesen Steven Cromer?«

      »Soho, in der Nähe vom Westend-Hospital. Er hat da ’nen Blumenladen.«

      »Wie sinnig.« Mike Rander lächelte. »Übrigens, wenn Sie sich angegriffen fühlen sollten, kann ich die Polizei anrufen.«

      »Zum Teufel mit den Bullen«, antwortete der Mann auffahrend, um dann allerdings wieder zu stöhnen.

      »Wie viele Ratten haben Sie heute schon unters Volk gebracht?« stellte Mike Rander seine nächste Frage. Er sah zu dem zweiten Mann hinüber, der sich jetzt rührte und seinen Hals vorsichtig betastete. Seine Bewegungen wirkten noch ein wenig unkoordiniert.

      »Von mir aus können Sie verschwinden«, sagte Rander zu dem Boxkünstler und nickte auch dem Schneidwarenfreund zu. »Richten Sie diesem Wigmore aus, daß schlechte Zeiten für ihn anbrechen!«

      Sie gingen und waren sehr unsicher auf den Beinen. Der Faustkämpfer nahm den Hocker als Souvenir mit. Er getraute sich noch immer nicht, ihn von der Hand zu ziehen.

      Mike Rander folgte ihnen, bis sie tief unten im Treppenhaus verschwunden wäre. Vom Fenster aus beobachtete er dann, wie sie in einen Ford stiegen. Er merkte sich selbstverständlich das Kennzeichen und wandte sich um, das Kathy Porter erschien.

      »Netter Nachmittag«, sagte er zu ihr. »Ich glaube, es wird Zeit für den Tee, Kathy. Lady Simpson wartet bestimmt schon auf uns.«

      *

      Das Haus der Lady war in Fachwerkbauweise errichtet worden und stand auf den Gewölben einer ehemaligen Abtei. Es beherrschte einen kleinen U-förmigen Platz und wurde zu beiden Seiten von gleichfalls alten Fachwerkbauten eingeschlossen. Inmitten der hektischen Millionenstadt London war dies hier eine Oase der Ruhe und des Friedens.

      Die angrenzenden Häuser gehörten ebenfalls der Lady. Auf raffinierte Art standen alle untereinander in Verbindung. Josuah Parker hatte sich einiges einfallen lassen.

      Noch wohnte Mike Rander zwar in der nahen Curzon Street, wo sich auch seine Kanzlei befand, doch es war wirklich nur eine Frage der Zeit, bis der Anwalt seinen Widerstand aufgab und in eines der Häuser in Shepherd’s Market zog. Lady Simpson wartete ungeduldig darauf, daß Mike Rander in ihren Wohnbereich wechselte.

      Butler Parker servierte den Tee in der Halle.

      Er trug jetzt eine gelb-schwarz gestreifte Weste und weiße Handschuhe. Mit der Feierlichkeit eines traditionsbewußten Zeremonienmeisters goß er Tee in Porzellantassen und rückte für seine Herrin die Kristallkaraffe mit dem obligaten Kreislaufbeschleuniger zurecht. Dabei handelte es sich um alten französischen Kognak, den die Lady ungemein schätzte.

      Nachdem Parker auf der Kante seines Stuhls Platz genommen hatte, faßte Anwalt Mike Rander noch mal zusammen, was sie sich mitgeteilt hatten.

      »Dieser Will Wigmore hat einen Burschen namens Steven Cromer vorgeschickt«, schloß er, »der die Dreckarbeit vor Ort erledigt.«

      »Kennen wir diesen Cromer, Mr. Parker?« fragte die ältere Dame und wandte sich an ihren Butler.

      »Besagte Person trat bisher kaum in Erscheinung, Mylady«, antwortete der Butler, der über intime Kenntnisse innerhalb der Unterwelt von London verfügte. »Er gilt als sogenannte dritte Garnitur und beschäftigt sich unter dem Deckmantel eines Blumenladens mit kleinen Einbrüchen, Autodiebstahl und Trickbetrügereien.«

      »Hat er bisher solo gearbeitet?« fragte Mike Rander.

      »In der Tat, Sir«, antwortete Parker würdevoll.

      »Dann hat sich das jetzt geändert«, redete der Anwalt weiter. »Die beiden Burschen, die diese Zusammenkunft bei Mrs. Brook störten, haben eindeutig in seinem Auftrag gearbeitet.«

      »Mr. Cromer scheint eine gewisse Aufwertung erfahren zu haben, Sir.«

      »Ich werde ihn bald wieder abwerten«, versprach die ältere Dame grimmig. »Scheußlich, was die beiden Lümmel im Wohnblock mit ihren Lautsprechern getan haben! Ich glaube, sie werden für eine gewisse Zeit keine Lust mehr haben, Lärm zu produzieren.«

      »Arbeiten sie ebenfalls für diesen Steven Cromer?« wollte Kathy Porter wissen.

      »Kindchen, mit solchen Kleinigkeiten befasse ich mich grundsätzlich nicht«, schickte die passionierte Detektivin voraus, »ich interessiere mich mehr für die große Linie eines Falls. Mr. Parker wird das herausfinden.«

      »Wie Mylady wünschen.« Parker deutete eine knappe Verbeugung an. »Wenn es erlaubt ist, könnte meine bescheidene Wenigkeit einige Angaben zur Person des Mr. Will Wigmore vortragen.«

      »Warum nicht?« Lady Simpson knabberte bereits am dritten Törtchen und nickte ihrem Butler aufmunternd zu.

      »Mr.

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