Fürstenkrone Staffel 8 – Adelsroman. Maria Czigler Bianca

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Fürstenkrone Staffel 8 – Adelsroman - Maria Czigler Bianca Fürstenkrone

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      »Wie steht ihr dann da?«, fuhr Fiona fort. »Laura wird das Internat verlassen müssen, fürchte ich.« Sie legte einen Finger an die Wange und fragte nachdenklich: »Ob sie wohl einen passenden Mann findet, wenn sie nicht einmal das Geld für ein Ballkleid hat?«

      »Lass meine Geschwister aus der Sache. Das ist nicht fair.«

      »Das Leben ist nicht fair, Philipp. Markus und Laura sind genauso betroffen wie du. Meinst du, irgendeiner deiner Standesgenossen wird euch akzeptieren? Ohne Geld? Ihr Adeligen könnt so arrogant sein.«

      Philipp kannte genug von der Welt, um zu wissen, wie grausam sie zu Menschen sein konnten, die ihr Geld und Gut verloren hatten. Er atmete tief durch, um seine Gefühle in den Griff zu bekommen. »Du schlägst mir also allen Ernstes eine«, er suchte das passende Wort, »eine Vernunftehe vor? Fiona, wir leben nicht mehr im neunzehnten Jahrhundert.«

      Fionas grüne Augen funkelten. »Das sagst ausgerechnet du mir? Es war schließlich der Standesdünkel deines Vaters, der uns auseinandergebracht hat. Dem war eine bloße Daldorf doch zu weit unter eurem Stand. Deshalb hat er dich gegen mich aufgebracht. Für eine Affäre war ich gut genug. Aber niemals, um in die erlauchte Familie der Fürsten von Hohenstein einzuheiraten.«

      Philipp brauchte einen Moment, um sich zu sammeln und ruhig zu antworten. Diesen Vorwurf hatte er schon oft von Fiona gehört. »Ich habe mich nicht von dir getrennt, weil Vater das wollte. Und auch nicht, weil ich zu arrogant wäre, eine Bürgerliche zu heiraten. Ich habe mich von dir getrennt, weil du ständig eifersüchtig warst. Und jetzt …« Er wollte sagen, dass er sich jetzt in eine andere verliebt hatte, dass er Katharina heiraten wollte. Doch wieder schob sich das Bild vor sein geistiges Auge, das er am Morgen gesehen hatte: Katharina in den Armen des fremden Mannes. Sie liebte ihn, Philipp, nicht. Sie hatte nur mit ihm gespielt. »Und jetzt erwartest du ernsthaft, dass ich eine Vernunftehe mit dir eingehe?«, schloss er stattdessen lahm.

      Fiona trat auf Philipp zu. Ihr Gesicht wurde weich. Sie legte ihm eine Hand auf die Brust. »Es wäre keine Vernunftehe. Ich liebe dich. Ich möchte, dass du glücklich wirst, dass wir beide glücklich werden. Ich werde alles dafür tun.«

      Sie sah lächelnd zu ihm auf. »Sieh mal, wie günstig das für alle wäre: Laura könnte weiter auf das Internat gehen und später jede Veranstaltung besuchen, die für sie wichtig ist. Markus könnte weiter unbeschwert studieren. Deine Güter blieben dir erhalten, und alle Menschen, die auf ihnen arbeiten, hätten weiterhin ihr Einkommen. Selbst die Rehmann Pharma wäre gerettet. Weißt du, dass sie 227 Angestellte haben? 227 Familien.«

      Philipp schüttelte den Kopf. Ihm kam der Gedanke einer Ehe mit Fiona noch immer absurd vor. Aber er sah auch die positiven Konsequenzen, die eine Ehe mit ihr für andere hatte. Und die negativen, die seine Weigerung, Fiona zu heiraten, haben würde. 227 Familien bei Rehmann, noch mal so viele auf dem Gut. Laura die nie wieder nach Hohenstein heimkommen könnte. Markus, der nie in der Entwicklungsabteilung von Rehmann Pharma würde arbeiten können. Konnte Philipp sie alle im Stich lassen? Er war der Fürst von Hohenstein. Es war seine Verantwortung, dass es den Mitarbeitern gut ging. Die Verpflichtung, für die Angestellten und seine Geschwister zu sorgen, hatte er genauso geerbt wie die Güter.

      War das nicht genug, um Fionas Antrag anzunehmen? Natürlich, er selbst liebte Fiona nicht. Er hatte es ihr gesagt. Doch sie schien das nicht zu stören.

      Dann war da noch Katharina. Er hatte mit ihr sein Leben verbringen wollen. Aber sie liebte einen anderen. Welchen Sinn hatte es da noch, sich der Vernunft zu widersetzen und Fionas Angebot auszuschlagen?

      »Es ist dir wirklich ernst damit, mich heiraten zu wollen? Obwohl ich dir sage, dass ich dich nicht liebe?«

      »Ja, Philipp. Denn ich bin sicher, dass wir wieder zusammenfinden.«

      Er nickte. »Dann sollten wir einen Hochzeitstermin suchen.«

      Fiona strahlte ihn an, schlang die Arme um seinen Hals und küsste ihn.

      *

      Am Montag setzte sich Katharina beschwingt an ihre Arbeit. Sie fühlte sich herrlich. Das Wochenende war wunderbar gewesen. Zuerst der Ball und gestern der Besuch von Arno. Sie hatten in Erinnerungen geschwelgt und viel gelacht. Die Bedenken, die Katharina wegen Fiona Daldorf gekommen waren, hatte sie verdrängt. Natürlich hatte Philipp mit ihr tanzen müssen. Dahinter steckte gar nichts. Katharina konzentrierte sich lieber darauf, wie Philipp sich ihr gegenüber verhalten hatte. Allein der Gedanke an das Lächeln, das er ihr geschenkt hatte, löste ein angenehmes Kribbeln in ihr aus. Katharina konnte noch immer seinen Arm um ihre Taille und die Wärme seines Körpers spüren, als er sie umarmt und geküsst hatte. Sie freute sich darauf, ihn wiederzusehen. Ob er sie wieder abholen würde? Oder sollte sie einfach zum Schloss hin-überreiten?

      Katharina rief sich zur Ordnung. Im Moment musste sie sich um die Akte kümmern.

      Gegen Mittag verließ sie die Kanzlei, um sich bei einem Spaziergang etwas zu entspannen. Sie trat vor das Haus und machte sich in Richtung des Sees auf den Weg. Kaum hatte sie einige Schritte getan, als sie eine Stimme hinter sich hörte.

      »Ach, guten Tag, Komtess Erlenburg. Wie nett, Sie zu sehen.«

      Katharina drehte sich um und stand Fiona Daldorf gegenüber. Die Bankerin schenkte ihr ein falsches Lächeln.

      »Frau Daldorf«, grüßte Katharina kühl.

      »Machen Sie auch gerade Mittagspause? Lassen Sie uns doch ein Stück gemeinsam gehen.«

      Katharina legte keinen Wert auf Fiona Daldorfs Begleitung. Sie wusste aber nicht, wie sie das Ansinnen ablehnen sollte, ohne unhöflich zu wirken. So gingen sie gemeinsam die Fußgängerzone hinunter und bogen in die Straße ein, die sie zum See hinunterführte.

      »Der Ball am Samstag war sehr schön, Frau Daldorf«, sagte Katharina, nur um Konversation zu machen.

      »Danke. Ich gebe mir jedes Jahr große Mühe, damit der Ball ein Erfolg wird. Ich freue mich, dass sie sich gut amüsiert haben.« Fiona legte Katharina vertraulich die Hand auf den Arm. »Ich wollte mich auch noch bei Ihnen bedanken.«

      Katharina blieb verblüfft stehen und sah Fiona Daldorf fragend an. »Bedanken? Wofür?«

      »Es war sehr nett von Ihnen, Philipp zu dem Ball zu begleiten. Ich musste je leider unseren Zweigstellenleiter aus Hamburg als Tischherrn wählen.«

      In Katharina stieg Unruhe auf. »Was meinen Sie damit, es sei nett von mir gewesen, Philipp zu begleiten?«

      Fiona Daldorf riss die grünen Augen auf. »Nun, weil er doch eine Tischdame brauchte«, sagte sie, als sei das offensichtlich. »Ich hatte ja angenommen, er würde Laura mitbringen. Aber da ist ihm wohl Markus zuvorgekommen.«

      »Philipp«, Katharinas Stimme war belegt. Sie räusperte sich und begann erneut: »Philipp hat mich zu dem Ball eingeladen, weil er es wollte. Es ging keineswegs darum, dass er eine Tischdame brauchte.«

      »Hat er Ihnen das denn nicht gesagt? Normalerweise ist er in solchen Dingen äußerst korrekt.« Aus Fionas Stimme klang Überraschung. Katharina war sich nicht sicher, ob sie echt oder geheuchelt war. Sie beschloss, für klare Verhältnisse zu sorgen. »Nein …, er hat nichts dergleichen gesagt. Er sagte nur, dass er mich liebe.« Die Erinnerung an Philipps Worte ließ sie lächeln.

      »Das hat er gesagt?« Fiona schien entsetzt. »Das kann ich nicht glauben.«

      »Warum

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