Der exzellente Butler Parker 8 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Der exzellente Butler Parker 8 – Kriminalroman - Günter Dönges Der exzellente Butler Parker

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nur«, lautete die Antwort. »Sie würden niemals einen Menschen umbringen. Nee, das nehme ich Ihnen nicht ab.«

      »Mylady denkt in diesem speziellen Fall an Ihre Freunde, die wohl davon ausgehen, daß Sie Mylady einige wertvolle Hinweise geben werden. Wenn Sie also in einigen Tagen wieder auftauchen, wie es in Ihren Kreisen wohl heißt, wird man Ihnen mit massivem Mißtrauen begegnen.«

      »Wieso Mißtrauen?« fragte der Club-Manager, obwohl er mit Sicherheit die Anspielung verstanden hatte. »Ich werde kein Wort sagen, weil ich nichts zu sagen habe, verstehen Sie? Was sollte ich denn ausplaudern?«

      »Den Grund, um nur ein Beispiel zu nennen, warum Sie Mylady und meiner Wenigkeit eine Falle zu stellen beabsichtigten. Sie wollten dies mit Sicherheit nicht aus reiner Bosheit tun.«

      »Und wenn Sie sich auf den Kopf stellen, Mister Parker, ich habe überhaupt nichts einfädeln wollen. Das haben Sie mißverstanden. Wie lange wollen Sie mich denn überhaupt festhalten? Das ist Kidnapping!«

      »Vorwürfe dieser Art sind Mylady wohlbekannt«, lautete die Antwort des Butlers. »Mylady zieht es vor, sie zu ignorieren.«

      Parker schaltete die Sprechanlage ab, damit der Club-Manager in aller Ruhe über seine Lage nachdenken konnte. Zudem näherte man sich der Straße, in der ein gewisser Andy Stilking inzwischen wohl seine Falle gestellt hatte. Parker war neugierig darauf, was der Mann sich wohl hatte einfallen lassen.

      *

      Das bewußte Haus stand in der Nähe der Paddington Station und zeichnete sich durch Unauffälligkeit aus. Es handelte sich um ein ehemaliges kleines Hotel, das man in Apartment-Wohnungen umgebaut hatte. Laut Aussage des Club-Managers erwartete man Mylady und den Butler in einem Hinterhaus-Erdgeschoß.

      »Man wird Sie jetzt leider allein zurücklassen müssen«, entschuldigte sich der Butler. »Hoffentlich langweilen Sie sich nicht zu sehr.«

      »Haben Sie mir noch etwas zu sagen, junger Mann, was zu Ihren Gunsten sprechen könnte?« wollte Agatha Simpson wissen.

      »Nein, nein, nichts«, beteuerte der Manager über die wieder eingeschaltete Sprechanlage. »Sie werden nur sehen, daß Sie sich getäuscht haben.«

      Parker betätigte vor dem Öffnen der Fahrertür einen der vielen Kipphebel, die sich auf dem Armaturenbrett seines Wagens befanden. Unmittelbar darauf wurde dem Fahrgast im Fond eine Dosis Lachgas verabreicht, um ihn an unnötigen Aktivitäten zu hindern.

      Als Lady Agatha ausstieg, saß der Manager bereits entspannt in der rechten Wagenecke und hatte die Augen geschlossen. Um seine leicht geöffneten Lippen spielte ein kindliches Lächeln. Er bekam nicht mit, daß das Duo aus Shepherd’s Market den Wagen verlassen hatte.

      »Und wie werde ich nun vorgehen, Mister Parker?« erkundigte sich die ältere Dame, als sie einen Torweg ansteuerte. »Sie wissen, ich bin stets für den direkten Weg.«

      »Mylady schätzen allerdings auch die schnelle Überraschung«, wandte Parker höflich ein.

      »Richtig, Mister Parker, alles zu seiner Zeit«, pflichtete sie ihm sicherheitshalber bei. »Und was schwebt mir in dieser Hinsicht vor?«

      »Mylady gedenken sicher, die Wartenden außer Gefecht zu setzen, bevor sie aktiv werden können.« Während Parker noch redete, hatte er die Führung übernommen und dirigierte die ältere Dame durch den Torweg.

      Er führte in einen kleinen Hinterhof. Im Erdgeschoß des Hinterhauses brannte hinter einigen Fenstern Licht. Jalousien hinderten leider daran, einen Blick ins Innere der Räume zu werfen. Doch Parker hatte bereits entdeckt, daß es in den Oberlichtern Ventilatoröffnungen gab.

      Er griff in die Innentasche seines schwarzen Covercoats und holte die Gabelschleuder hervor. Er legte eine perforierte Plastik-Kapsel in die Lederschlaufe der Zwille, visierte kurz eine der Ventilatoröffnungen an und brachte das seltsame Geschoß auf die richtige Flugbahn. Es jagte durch die Luft, landete zielsicher in der Öffnung und verschwand dann im Raum.

      Parker hatte sich bereits von Lady Agatha getrennt und verschwand hinter einigen Müllkästen, die rechts vom Torweg standen. Die Detektivin, die einen Moment nicht aufgepaßt hatte, kam sich plötzlich ein wenig verloren vor und wurde dann erfreulicherweise abgelenkt.

      Die Tür zu den Räumen im Erdgeschoß des Anbaus öffnete sich fast explosionsartig. Zwei Männer stürzten hustend ins Freie und wurden von dichten Nebelschwaden verfolgt.

      Diese Männer schlugen um sich, als müßten sie einen Wespenschwarm bekämpfen, niesten ausgiebig und fischten sich Tränen aus den Augen. Mit erheblicher Verspätung erschien ein dritter Mann, der wie ein Betrunkener torkelte.

      Die Glasampulle in der perforierten Plastik-Kapsel war bei der Landung .m Zimmer zerbrochen und hatte die wasserklare Flüssigkeit freigegeben, die nun intensiv mit dem Sauerstoff der Luft reagierte. Das Resultat war frappierend. Die drei Männer waren völlig außer Gefecht gesetzt worden.

      Verfolgt von den Nebelschwaden suchten sie die nahe Straße, näherten sich dem Torweg und passierten dabei Josuah Parker, der hinter den Müllkästen bereits auf sie wartete.

      »Mit Ihrer Erlaubnis«, sagte Parker gemessen, bevor er mit dem bleigefüllten Bambusgriff seines Schirmes kurz zulangte. Er wahrte die Form auch in solchen Situationen. Höflichkeit war für ihn stets das höchste Gebot.

      *

      »Und was geschah dann?« erkundigte sich Mike Rander amüsiert. Er und Kathy Porter saßen im kleinen Salon von Myladys Haus am Frühstückstisch. Die ältere Dame, die noch ihren weiten, wallenden Morgenmantel trug, redete sich wieder mal ein, strenge Diät zu halten. Tatsächlich aber sprach sie den Köstlichkeiten, die Parker servierte, mehr als massiv zu.

      Sie delektierte sich am Rührei, genoß kroß gebratenen Speck, kostete ausgiebig von einer Wild-Pastete, verschmähte keineswegs einige Scheiben Lachs und setzte sich mit zwei kleinen Rostbratwürsten auseinander. Danach hatte sie Appetit auf diverse Käsesorten und verschiedene Marmeladen mit Brot, um dazu kontinental zubereiteten Kaffee zu trinken.

      »Mylady lud die drei Männer aus dem Hinterhaus zu einigen Stunden der Erholung ein«, beantwortete der Butler die Frage des Anwalts. »Sie befinden sich zur Zeit zusammen mit dem Manager des Clubs bei einem gewissen Mister Hall, der ein Hundehotel betreibt.«

      »Ein Hundehotel?« fragte Kathy Porter und lächelte.

      »In der Tat, Miß Porter«, sagte Parker. »Die vier Männer sind dort bestens aufgehoben und stehen jederzeit zur Verfügung.«

      »Was sind das für Knaben, diese Burschen aus dem Hinterhaus?« erkundigte sich Rander.

      »Drei Schläger, Sir, die man mieten kann und deren Muskeln mit Sicherheit ausgeprägter sind als ihr Denkvermögen. Meine Wenigkeit würde sie als unwichtige Statisten bezeichnen.«

      »Und was ist mit diesem Club-Manager?« warf Kathy Porter ein.

      »Er dürfte Mylady aus guten Gründen fürchten, Miß Porter. Er heißt übrigens Owen Hornsey und kennt mit Sicherheit die drei Männer, mit denen der Fall seinen Anfang nahm.«

      »Für mich stehen die Dinge bereits fest, meine Lieben«, erklärte Lady Agatha und wandte sich an Kathy Porter und Mike Rander. »Mein erster Verdacht hat sich bereits bestätigt. Es geht hier um die Beute eines Überfalls oder eines Raubes.«

      »Die

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