Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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      »Ich bitte Sie, mich in Ruhe zu lassen, Mister Peshaur. Nachher können Sie mir sagen, was Sie zu sagen haben.«

      »Was ich zu sagen habe!« stieß der Cowboy grimmig hervor und wandte sich ab. »Verdammter Idiot!« zischte er, als er außer Hörweite war.

      *

      Wyatt Earp saß immer noch draußen auf der Treppe und fixierte das Haus.

      Das Leben in der kleinen Stadt erwachte allmählich. Hin und wieder überquerte ein Bürger die Mainstreet, verschwand in einem Store oder holte irgendwo ein Pferd aus einem Stall, mit dem er die Stadt verließ.

      Dann war plötzlich der kleine Schneider Black da. Mit großen wasserhellen Augen blickte er den Missourier an.

      »Mister Earp! Das ist doch nicht Ihr Ernst? Drüben im Hotel wohnen alle drei! Thompson, Peshaur und Abe Clinholm!«

      »Ich weiß es.«

      Der Schneider hob beschwörend beide Hände.

      »Aber Sie wollen sich doch nicht als Schießscheibe hierhin setzen?«

      »Nein.«

      »Was haben Sie denn vor?«

      »Ich warte.«

      Der Kleine rollte die Augen und zupfte sich an seiner blauroten Nase.

      »Und auf wen warten Sie?«

      »Auf den Mörder von Jim Duffy.«

      Der Schneider schüttelte den Kopf.

      »Sie haben keine Chance, Mister Earp. Abe Clinholm ist ein echter Colt-man. Er harkt Sie auseinander, noch ehe sie an Ihren Colt gedacht haben. Thompson ist ein gefährlicher Spieler und Geg Peshaur ist ein halbwilder Rindermann. Sicher, Thompson ist eine Bestie wie sein Bruder, und Geg Peshaur ist ein ganz verdammter Bandit. Aber Clinholm ist gefährlicher: Er schießt wie der Teufel. Er hat vor einem Jahr drüben in Salina Tom Braddock umgelegt, und die Leute erzählen, daß er in Abilene Wild Bill Hickok im Gunfight schwer verletzt habe.«

      Wyatt nickte. »Ja, das kann sein.«

      »Sie sind ein ganz verdammter Dickschädel, Wyatt!« krächzte der kleine Mann ärgerlich. »Jetzt kommt einmal ein vernünftiger Mensch hier in die Stadt, schon setzt er sich als Schießscheibe für ein Bandentrio auf den Plan!«

      Er wandte sich um und ging nach Hause.

      Wyatt blickte weiter unverwandt auf das Hotel.

      Es war schon sieben Uhr durch.

      *

      Glenn Powell, der Besitzer des City Hotels, hatte den Mann drüben auf der Vorbautreppe auch erspäht. Von seinem Office aus. Er rief seinen Hausmeister, einen riesigen Neger, und befahl ihm: »Tom, du behältst den Mann drüben im Auge.«

      »Yes, Massa.« Der Schwarze fletschte seine großen weißen Zähne und verschwand.

      In Humpys Barber Shop standen die beiden ersten Kunden hinter der Gardine und beäugten den Mann auf der Treppe.

      Der kahlköpfige, dicke Pat Howland rümpfte die Nase und stieß den jungen Ed Lambrage an.

      »Hey, Ed, das gibt Verdruß.«

      Lambrage zog die Schultern hoch. Er war der Sohn des Schulmeisters und interessierte sich nicht sonderlich für den Fall. Seine Gedanken waren bei Nancy Miller, der Tochter des Bürgermeisters. Der junge aschblonde Mann ahnte sicher nicht, daß er noch in dieser Stunde sterben müßte.

      In Frank Holborns General-Store, direkt neben der City Hall, standen mehrere Frauen und redeten schnatternd durcheinander.

      »Das ist ja furchtbar!«

      »Weshalb unternimmt niemand etwas dagegen?«

      »Das wird ja immer schlimmer hier in der Stadt!«

      Eine hagere Frau mit verhärmtem Gesicht und blauen Augen meinte:

      »Eine Stadt ohne Polizei ist wie eine Welt ohne Gott!«

      Frank Holborn nickte. Er stand hinter der Gardine und blickte zusammen mit seinem Clerk Jonny zu dem Mann auf der Treppe hinüber.

      Drüben, neben dem City Hotel, war das Haus von Doc O’Connor. Der Arzt, ein Riese von Gestalt, mit grauem Haar und einem borstigen Seehund-Schnauzbart, paffte eine gewaltige Tabalkwolke vor sich hin. Die Zigarre wanderte von einem Mundwinkel in den anderen. Doc O’Connor hatte die Daumen in den Ausschnitten seiner bestickten roten Weste und schüttelte den Kopf.

      »Es ist zum Weinen!« preßte er an der Zigarre vorbei durch die Zähne.

      »Geh nicht zu nah ans Fenster«, mahnte seine Frau, eine zierliche Brünette von vielleicht vierzig Jahren. »Der Mann ist lebensmüde, sonst wäre er nicht zurückgekommen.«

      »Das verstehst du nicht, Peggy. Jim Bleasdale hat mir eben erzählt, daß sie den alten Duffy erschossen haben. Sie haben ihn vom Kutschbock geschossen, neun Meilen vor Russell. Die Kugel steckte im Rücken des alten Postfahrers!«

      »Und deshalb kommt dieser Mann zurück?« fragte die Frau hart.

      »Ja«, versetzte der Mann, ohne sich umzudrehen. »Und verdammt noch mal, ich kann mir nicht helfen – er ist seit Jahren der erste Bursche, der mir imponiert!«

      »Imponiert?« wiederholte die Frau bitter. »Imponiert er dir auch noch, wenn er zusammengeschossen drüben im Behandlungszimmer auf deinem Tisch liegt?«

      Der Arzt stieß den Rauch durch die Nase aus, nahm seinen Hut vom Wandhaken und stampfte hinaus. Er überquerte die Straße mit großen Schritten und blieb vor Wyatt Earp stehen.

      Der Postfahrer blickte nicht auf. Er behielt nach wie vor das Hotel im Auge.

      Der Arzt schleuderte seinen Zigarrenstummel von sich.

      »Hören Sie, Earp, wenn Sie jemanden brauchen, dann denken Sie an mich.«

      Der Missourier warf dem grauhaarigen Riesen einen kurzen Blick zu.

      »Thanks, ich werde es nicht vergessen.«

      Der Arzt wandte sich um und ging zu seinem Haus zurück.

      *

      Mittlerweile war es halb acht geworden. Die ersten Strahlenbündel der Morgensonne fielen wärmend in die Mainstreet, brachen sich an den Häusergiebeln und Vorbaubalken und färbten die unschönen Fassaden, die die Straße beiderseits säumten, mit einem freundlichen Licht.

      In der Halle des City Hotels erhob sich in diesem Augenblick der blaßgesichtige Revolvermann, zog seinen Hut etwas weiter in die Stirn, lockerte mit einem tausendfach geübten Griff den rechten Colt und ging zur Tür.

      Da trat ihm der Hotelbesitzer entgegen.

      »Mr. Clinholm, ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie das Haus durch einen anderen Ausgang verlassen würden.«

      Das

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