Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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Was war mit ihm los? Weshalb sprach er nicht einmal mehr mit seinem Vater und mit seiner kranken Schwester, die er früher doch so gernhatte?

      Es gab niemanden in Panhandle, der ihn begriff …

      Als er am nächsten Morgen beim ersten scheuen Sonnenstrahl, etwas vorgebeugt im Sattel sitzend, auf seinem Rappen durch die Mainstreet dem nördlichen Stadtausgang zuritt, standen sie hinter den Gardinen und sahen ihm nach, die Bürger von Panhandle.

      Ihrem großen Hal Flanagan!

      Auf den sie weiterhin stolz sein würden, weil es außer ihm nie einen Mann in der Stadt gegeben hatte, von dem die Leute in Abilene, Dodge City, Wichita und auch in Santa Fé sprachen …

      *

      Holyokes leichter Reisewagen hielt schon am Stadtausgang.

      Unwillig sah der Holzhändler wie der Reiter ohne jede Eile herankam.

      Flanagan hielt neben dem Wagen und blickte völlig uninteressiert in das Gesicht des Händlers, der seine Erregung nicht verbergen konnte.

      Holyoke wischte sich über die Stirn. »Er heißt Chesterton, Jim Chesterton.« Flanagan nickte flüchtig.

      »Wenn Sie die Sache hinter sich gebracht haben, können Sie sich bei mir in Lamar die anderen fünfhundert holen.«

      »Das sagten Sie schon«, gab der Schießer zurück.

      Holyoke nahm eine helle Zigarre aus einem großen Lederetui.

      »Sie haben keinen Grund, spitz zu sein, Mister Flanagan. Es imponiert mir nicht, dass Sie einen alten Sheriff niederschlagen, mit niemandem sprechen, die Leute schikanieren, Ihren eigenen Vater zurückstoßen und so tun, als ging Sie Gott und die Welt nichts an.«

      Ein verwunderter Zug flog über das ausdruckslose Gesicht des Texaners.

      »Ich habe nicht verlangt, dass es Ihnen imponieren soll, Holyoke. Noch eine Frage: Weshalb soll der Mann sterben?«

      »Meine Sache!«

      Mit einer blitzschnellen Bewegung zog Flanagan die fünfhundert Dollar aus der Tasche und warf sie dem Händler ins Gesicht.

      »Dann erledigen Sie sie auch selber.« Er wandte sein Pferd.

      »Flanagan! Mister Flanagan!«

      Holyoke sprang vom Wagen und rief keuchend hinter dem Reiter her.

      »Flanagan! Mister Flanagan! Hören Sie, ich …, ich werde es Ihnen sagen!«

      Der Schießer nahm den Zügel hoch. Sein Blick ruhte eisig in Holyokes Gesicht.

      »Es ist so«, stieß der Händler hervor, »Jim Chesterton ist Sägemüller, der größte in der Gegend. Wir haben lange Jahre zusammengearbeitet. Und jetzt will er mich vernichten, weil …, weil …, es geht um Geld …«

      »Das er von Ihnen bekommt!«, unterbrach Flanagan scharf.

      Holyoke hatte fast all seine Überlegenheit verloren. Er schluckte und sagte leise, indem er auf seine Stiefelspitzen sah.

      »Ja, so ist es.«

      »Viel Geld?«

      »Sehr viel.«

      »Sie können es nicht aufbringen?«

      »Nicht, ohne mich zu ruinieren.«

      »Vielleicht wäre das besser!«, versetzte der Schießer rau.

      Holyoke hob mit einem Ruck den Kopf.

      »Nein, das werde ich nicht tun, Mister Flanagan. Das werde ich ganz bestimmt nicht tun. Eher erschieße ich ihn selber. Ich habe eine Frau geheiratet, die dreißig Jahre jünger ist als ich. Sie will etwas vom Leben haben …«

      Flanagan nickte und grinste verächtlich. »All right! Geben Sie das Geld.«

      Mit zitternden Händen reichte ihm Holyoke das Dollarbündel hoch.

      Grußlos wandte der Revolvermann wieder sein Pferd und ritt nach Nordosten davon.

      Ed Holyoke sah ihm mit brennenden Augen nach. Da hatte er es also doch geschafft, der verdammte Schießhund, ihn aus seiner Fassung zu bringen, ihn vom hohen Ross zu stoßen. Auf eine ganz kalte Manier, im letzten Augenblick.

      Holyoke stieß einen Fluch aus. Und in dieser Minute belastete er sein Gewissen mit dem nächsten düsteren Vorsatz. Wenn Flanagan kam, um das restliche Geld abzuholen, würde er ihn töten. Es konnte nicht allzu schwer sein, da der Schießer sicher nicht damit rechnete.

      Der Händler stand mitten auf der Straße, hinter seinem Wagen, er hatte die geballte Faust erhoben – und ließ sie plötzlich kraftlos wieder sinken.

      Vielleicht würde es doch nicht so einfach sein?

      Aber bis dahin hatte er ja noch eine Menge Zeit. Wenn Chesterton tot war, konnte er freier atmen. Dann würde alles anders aussehen. Da er nichts unterschrieben hatte, wusste niemand von der Schuld, die er bei Chesterton hatte. Es war Geld gewesen, dass ihm der einstige Freund auf Treu und Glauben geliehen hatte. Zwölftausend Dollar. Vor fünf Jahren. Am 1. Oktober war die Rückzahlungsfrist verstrichen.

      Dann würde Chesterton kommen und das Geld haben wollen.

      Holyoke hatte das Geld. Es lag auf der Bank in Lamar.

      Sogar fünfzehntausend –, aber er würde sie nicht anrühren. Wie ein Hund hatte er in all den Jahren dafür geschuftet, wie ein Strafgefangener. Nichts hatte er sich gegönnt, um ihretwillen, und sie hatte ihn erhört, die schöne Jenny Walker. Seit fast einem Jahr war sie seine Frau, hatte einen glühenden Sonnenschein über sein bis dahin hartes und arbeitsreiches Leben geworfen …

      Dass sie kalt war, berechnend und egoistisch, das wollte der Mann nicht sehen. Und dass sie es war, die ihn auf die Fährte Hal Flanagans geschickt hatte, wollte er auch nicht wissen. Sicher, sie hatte das nicht etwa gesagt – sie wusste ja nichts von seiner Schuld an Chesterton. Aber ihre Art, ihr Wesen gebot ihm, so zu handeln. Wenn er die Zwölftausend von der Bank genommen hätte, wäre er nicht mehr der Mann gewesen, der er in ihren Augen sein musste, um vor ihr bestehen zu können.

      Holyoke wankte auf den Wagen zu, zog sich hinauf und nahm die Zügelleine auf.

      Die beiden schnellbeinigen Füchse setzten sich in Bewegung.

      *

      Hal Flanagan hatte die gewaltige Strecke über den Canadian hinüber nach Missouri in verhältnismäßig kurzer Zeit überwunden. Er war als Texaner weite Ritte gewohnt, es machte ihm nichts aus.

      Die Tagesstrecken waren so lang gewesen, dass der Rappe, als Flanagan in Joplin einritt, dem Zusammenbrechen nahe war.

      Der rigorose Mann scherte sich nicht darum.

      Vor einem Mietstall rutschte er aus dem Sattel.

      Pat Owens, der Mietstallbesitzer, wischte seine Hände an der grünen Schürze ab, legte das Hornmesser aus der Hand und schob den Braunen, dessen Hufhorn er soeben

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