Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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gehe heim, wann es mir passt, du verdammter Polizeihund! Ganz genau, wann es mir passt!«

      Holyoke sah nicht, dass sich drüben die Tür seines Hauses öffnete. Dass Jenny, seine junge Frau, mit entsetzten Augen zu ihm herüberblickte. Er merkte auch nicht, als sie plötzlich hinter ihm stand. Er hörte nur auf einmal ihre Stimme und spürte ihre Hand auf seinem Arm.

      »Ed, komm nach Hause.«

      Verwundert wandte er sich um.

      »Ah, du bist es, Goldkind? Was willst du hier?«

      »Komm nach Hause!«

      Holyoke hob den Kopf und forschte in dem Gesicht des Hilfs-Marshals.

      »He, hast du gehört, Jenny, was er gesagt hat? Er hat mich beleidigt, dieser verdammte Krauter! Ich habe ihm gesagt, er soll zu seinen Hühnern gehen!«

      »Ed, wie kannst du Mister Earp nur so kränken? Verzeihen Sie, bitte, aber er …«

      Wyatt winkte ab.

      »Lassen Sie nur, Madam, ich höre darüber hinweg, ich kenne ihn ja.«

      Holyoke riss sich von seiner Frau los. Mit stierem Blick fixierte er den Constabler.

      »Ah, du kennst mich? Wieso kennst du mich, he? Was habe ich angestellt, dass ein wichtigtuerischer Polizist mich kennt, he? Chesterton …, Chesterton …«

      Holyoke rieb sich über die heiße Stirn. Taumelnd stand er da. Dann warf er jäh wieder den Kopf hoch.

      »Jedenfalls hast du kein Recht, mich zu belästigen, verdammter Polizeischnüffler!«

      Erschrocken sah die Frau auf ihren Mann.

      Dann sagte sie zu Wyatt: »Verzeihen Sie, bitte!«

      Holyoke brüllte: »Was soll er verzeihen? Dir verzeihen? He, was soll das? Ich verstehe das nicht!« Er schwankte einen halben Schritt zurück. »Das heißt, ich verstehe es jetzt doch. Er gefällt dir, he? Der junge Kerl. Weil er groß ist und breite Schultern hat? Und Haare auf dem Kopf?« Er riss sich den breitrandigen Melbahut vom Kopf und schleuderte ihn in den Straßenstaub. »Da, sieh her! Ich habe keine Haare mehr – aber ich bin Ed Holyoke, und er ist ein armseliger Constabler …«

      Jenny starrte ihn entgeistert an.

      »Yeah – er gefällt dir wohl. Ich habe es längst gemerkt, dass du nach ihm schielst. Du verdammte Schlange! Immer wenn er drüben aus der Bude kommt, stehst du hinter den Gardinen … Elende Kröte …«

      Die junge Frau wandte sich ab und lief auf das Haus ihres Vaters zu.

      Der angetrunkene Holzhändler hatte in dieser Stunde seine Frau verloren.

      Wyatt blickte ihn ungerührt an.

      »Das haben Sie gut hingekriegt, Mister Holyoke. Wirklich, das muss ich sagen. Und nun verschwinden Sie endlich von der Straße, sonst bringe ich Sie so lange in eine Zelle, bis Sie wieder nüchtern sind.«

      Holyoke fuhr wie vor einer Kobra zurück.

      »Was …, was war das? Was hast du da eben gesagt? Du willst mich einsperren?«

      Seine Hand zuckte unter die Jacke, dahin, wo er den vierschüssigen Cloverleaf-Revolver in einer Spezialtasche stecken hatte.

      Der Constabler blickte ihm kühl entgegen.

      »Lassen Sie den Colt in der Tasche, Mister Holyoke. Und gehen Sie endlich!«

      Holyoke wich noch einen Schritt zurück. Seine Hand fuhr aus der Jackentasche. Er hatte den kurzläufigen silberblinkenden Revolver darin.

      »Ich werde dich wegputzen, Earp! Einfach wegputzen. Wie Flanagan das macht. So, pass auf! So …«

      Er hob den kleinen Colt nach vorn, sah dessen Lauf hin und her schwanken, blickte dann in die plötzlich zu Eis erstarrten Augen des Constablers und ließ den Revolver wieder sinken.

      »Es ist gut …, ich weiß, ich bin kein Coltman. Bestimmt nicht. Aber wen ich …, wen ich vernichten will, den vernichte ich. Das …, das schwöre ich dir. Frag ihn …, frag ihn … Ha ha ha ha …« Er lachte dumm und lallend vor sich hin. »Yeah, wenn er noch reden könnte, aber das kann er ja nicht mehr. Ha ha ha ha! Und Hal Flanagan …, der …«

      Er machte eine wegwischende Handbewegung durch die Luft, wandte sich ab und torkelte auf sein Haus zu.

      *

      Jenny war nicht zurückgekommen.

      Am Abend, als sein Rausch längst verflogen war, hatte sich Holyoke aufgerafft und war hinüber in das Haus Cole Walkers, des Bürgermeisters, gegangen.

      Der alte Herr sah ihm düster entgegen.

      »Wo ist sie?«, fragte der Händler dumpf.

      »Drin bei ihrer Mutter. Du weißt ja, dass meine Frau krank ist. Du weißt es seit vielen Tagen und hast dich nicht einmal darum gekümmert.«

      Holyoke blickte auf seine Stiefelspitzen. Im Grunde hatte er den Major nie leiden mögen, aber um Jennys willen hatte er sich in die Familie aufnehmen lassen.

      »Du hast dich abscheulich benommen«, sagte der Major halblaut. »Wir alle müssen uns deinetwegen schämen.«

      Das Blut schoss dem unbeherrschten Mann in den Kopf.

      »Was heißt wir alle? Du brauchst dich meinetwegen nicht zu schämen! Was wollt ihr überhaupt? Ich habe Jenny alles gegeben! Ich habe sogar das Hochzeitsmahl bezahlt …«

      Diese Rücksichtslosigkeit ließ den alten Major erbleichen. Er erhob sich aus seiner Sofaecke.

      »Mister Holyoke, ich bitte Sie, mein Haus zu verlassen!«, sagte er scharf.

      Der Händler blickte den Bürgermeister entgeistert an. Wieder einmal hatte ihn sein heißes Blut in die Hölle geritten.

      Da öffnete sich die Tür zum Nebenzimmer.

      Jenny stand auf der Schwelle.

      Holyoke sah sie an. Und alle Leidenschaft für die schöne junge Frau flammte in ihm wieder auf.

      »Jenny«, stammelte er.

      »Geh!«, sagte sie kalt.

      Er starrte sie an.

      »Geh!«

      Holyoke machte ein paar unsichere Schritte auf sie zu.

      Da glühten ihm die Augen der Frau böse entgegen.

      »Rühr mich nicht an! Geh, und lass dich nie wieder hier sehen!«

      Langsam, wie betäubt, wandte er sich um und ging mit schleppendem Schritt hinaus.

      Draußen war inzwischen die Dunkelheit hereingebrochen.

      Ruhig lag die Mainstreet

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