Butler Parker 150 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker 150 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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Sie sind von der Einmaligkeit ihrer Aufnahmen fest überzeugt.«

      »Und Sie und Mr. Rander waren mitten drin in diesem Chaos?« McWarden befand sich in der großen Halle des Stadthauses der Lady. Er war vor etwa fünf Minuten gekommen und wollte der älteren Dame seine Aufwartung machen.

      »Neben Mr. Rander und meiner Wenigkeit erhob sich ein echter Panzer in die Lüfte«, berichtete der Butler höflich wie stets, »es gelang meiner Wenigkeit, Mr. Rander vor der Landung des Panzers in Sicherheit zu bringen, doch dadurch kam man in die Zone einer Hauswand, die sich in ihre Bestandteile aufzulösen begann. Mr. Rander und meine Wenigkeit fanden schließlich Schutz in einem Schützenpanzer, der, aus welchen Gründen auch immer, am Boden blieb. Nach etwa zweiundzwanzig Minuten konnten Mr. Rander und meine Person geborgen werden.«

      »Wie kann man so etwas nur versäumen«, ärgerte sich McWarden, »und das alles schaffte Lady Simpson mit der linken Hand?«

      »Keineswegs und mitnichten, Sir«, widersprach der Butler.

      »Wieso denn nicht, Mr. Parker?« Der Chief-Superintendent war irritiert.

      »Mylady schaffte das mit jenem anatomischen Teil ihres Körpers, den man im Volksmund die Kehrseite zu nennen pflegt«, umschrieb der Butler die Situation.

      »Damit deckte sie also die gesamte Tastatur ab, wie?«

      »Aus verständlichen Gründen, Sir, möchte ich mich keineswegs zu den Ausmaßen dieses Körperteils äußern«, antwortete der Butler, »Mylady vermochte es allerdings, die bereits erwähnte Synchronzündung auszulösen.«

      »Und wie geht’s da draußen jetzt weiter, Parker? Müssen die Aufnahmen abgebrochen werden?«

      »Der künstlerische Leiter des Unternehmens läßt gewisse Szenen umschreiben, Sir, er möchte die Gunst der Stunde nutzen, wie zu hören war.«

      »Welche Gunst der Stunde, Mr. Parker?«

      »Eine echtere Trümmerlandschaft wie nach einem Erdbeben oder nach einer totalen Kriegseinwirkung hätten selbst einschlägig erfahrene Architekten nicht zu bauen vermocht. In diesen Trümmern soll nun intensiv weitergedreht werden.«

      »Wahrscheinlich wird man sich noch bei der Lady bedanken, daß sie sich auf die Tastatur gesetzt hat«, meinte McWarden und lachte nicht mehr.

      »Mit solch einer Reaktion ist durchaus zu rechnen, Sir.«

      »Ich schätze, sie rechnet sogar fest damit, wie?«

      »Dies sollte man ebenfalls nicht ausschließen, Sir. Mylady ist eine Dame, die vom Glück umhegt ist.«

      »Sie waren rein zufällig draußen bei den Aufnahmen, Mr. Parker?«

      »Mylady wollte sich die Entstehung einer Fernsehserie mal aus nächster Nähe ansehen.«

      »Nun gut, ich habe einen anonymen Anruf erhalten, Mr. Parker.« McWarden räusperte sich und wurde dienstlich. »Sie sollen rund sechs Personen entführt haben. Was ist daran wahr?«

      »Überhaupt nichts, mein lieber McWarden«, war genau in diesem Augenblick Myladys Stimme zu vernehmen. Sie schritt majestätisch die Treppe hinunter und winkte dem Chief-Superintendent freundlich zu. »Man scheint mich wieder mal verleumdet zu haben, aber ich muß und werde damit leben.«

      Tragik lag in ihrer sonoren, dunklen Stimme. Sie sah McWarden an wie ein verwundetes Tier. Der Mann vom Yard ließ sich um ein Haar täuschen, räusperte sich dann und schüttelte die Befangenheit ab.

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