Die besten Wildwestromane & Seegeschichten. Franz Treller

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die besten Wildwestromane & Seegeschichten - Franz Treller страница 23

Автор:
Серия:
Издательство:
Die besten Wildwestromane & Seegeschichten - Franz Treller

Скачать книгу

drei schwiegen, sich ihren Gedanken überlassend.

      Hoch horchten sie auf, als plötzlich fernher die Weise eines fröhlichen Liedes an ihr Ohr schlug, wie es an dem Ufer des Arkansas weiter nach Osten zu gesungen wird.

      Sie krochen alsbald aus der Vertiefung, in welcher sie sich niedergelassen hatten, aufwärts, bis sie einen freien Ausblick über die Steppe gewonnen hatten.

      In einigen hundert Schritt Entfernung sahen sie auf einem Maultier einen jungen Gesellen langsam einherreiten, der seinen Weg mit der muntern Weise verkürzte, die soeben zu ihren Ohren gedrungen war. Ein andres, beladenes Maultier leitete er an der Leine neben sich.

      Da sein Weg ihn dicht an ihrem Standpunkt vorbeiführen mußte, ließen sie ihn ruhig herankommen.

      Es war ein junger, kräftig gebauter Bursche, der da nahte, und sein fröhliches Lied verkündete, daß er sich keiner Gefahr bewußt war.

      Er kam so, immer singend, bis in eine Entfernung von ungefähr zwanzig Schritten heran, als sich Puck erhob und die beiden andern seinem Beispiele folgten.

      Der Ankommende verstummte und blickte zu der Gruppe hinauf, indem er sein Tier halten ließ.

      "Segne meine Seele", sagte er dann, und sein frisches, fröhliches, ehrlich dreinschauendes Gesicht überflog ein freudiger Ausdruck, "segne meine Seele, das ist ja der kleine Mann, der meines Vaters Sohn das Leben gerettet hat. Halloh, Sir, freue mich, euer ehrliches Gesicht zu sehen, wenn es gerade auch nicht das schönste ist. Wollte euch einen Besuch machen, hätte aber zu viel Zeit verloren, wenn ich bei euch eingekehrt wäre. Wo ist denn der große Alte, der Grizzly, wie man ihn nennt? Seid gut angeschrieben bei Bill Stone, hat euch nicht vergessen."

      "Steigt ab, Bill Stone", sagte Puck, "und kommt zu uns."

      "Ist ein Wort, Sir, kann eine kleine Rast nichts schaden, ist eine verwünschte Gegend, die Steppe, aber was thut man, man muß leben."

      Er stieg ab und pflockte sein Tier rasch an, dann stieg er zu den Harrenden hinauf und schüttelte Puck die Hand. Sich zu Cayugas wendend, sagte er dann: "Segne meine Augen, Mann, aber muß euch schon gesehen haben, nur daß die roten Gentlemen sich einander so ähnlich sehen wie ein Eichhorn dem andern, kalkuliere, seid von der Nation der Cheyennes?"

      "Es ist Cayugas, der Sohn des großen Häuptlings der Cheyennes, der Dunklen Wolke", beeilte sich Puck zu sagen.

      "Ist so, bei meiner Seele, jetzt erkenne ich euch. Habe voriges Jahr eure Büchse repariert, Sir, hat gut gehalten, die neue Feder, was?"

      "Der Büchsenschmied ist ein geschickter und ehrlicher Mann", entgegnete würdevoll der Indianer. "Die Cheyennes haben ihre Felle nicht fortgeworfen, die sie ihm für seine Mühe gaben."

      "Freut mich, Indianer, daß du das einsiehst. 'Ehrlich währt am längsten', sagte schon mein alter Großvater, kalkuliere, hatte recht, der alte Mann. Freut mich, euch zu sehen, Sir, hat mir gut bei euch gefallen." Er streckte ihm die Hand hin, und drückte die der seinen begegnende des Häuptlings.

      "Nun und du, junges Hühnchen", wandte er sich dann an Paul, den die ganze Weise des Mannes in ihrer frischen Natürlichkeit ansprach und belustigte, "was machst du denn hier in der blutigen Steppe, die für Büffel und Wölfe ein angenehmer Aufenthalt sein mag?"

      "Ich gehe spazieren, Sir."

      "So? Na da mußt du lange Beine haben, mein Bursche, und hättest dir leicht eine andre Gegend dazu wählen können, die etwas anmutiger war, als diese greuliche Einöde."

      "Und was machst du denn hier, Mann?" fragte Paul.

      "Segne meine Seele, alter Junge, repariere den roten Gentlemen die Büchsen, können nicht allein damit fertig werden. Habe das regelrecht gelernt im alten Kentucky, können nicht alle Farmer sein. Sagte mein Vater, der ein merkwürdig gescheiter Mann ist, geh zu den roten Herren in die Steppe, brauchen immer einen Büchsenmacher, gehen mit einer gesegneten Büchse etwas unsanft um; geben dir Felle für deine Arbeit, ist nicht schlecht, das Geschäft. Bin jetzt das drittemal in der Steppe. Die Herren Cheyennes konnte ich nicht finden, mußte ein Haus weiter, zu den Herren Kiowas ziehen. Aber nun sagt mir, kleiner Herr, wo ist denn der große Gentleman, seid ja sonst immer zusammen."

      "Setzt euch, Bill Stone, sollt alles erfahren."

      Alle ließen sich hierauf nieder.

      Der junge Kentuckyer, ein Büchsenschmied seines Zeichens, bereiste, wie mancher seines Gewerbes, die Steppe, um die verschiedenen Indianerstämme zu besuchen und ihnen die unbrauchbar gewordenen Waffen herzustellen.

      Diese Leute kamen den Indianern stets höchlichst willkommen und wurden nicht nur mit der Achtung aufgenommen, welche ihre so wertvolle Kunstfertigkeit verdiente, sondern auch stets reichlich mit wertvollen Fellen oder Pferden für ihre Mühewaltung bezahlt.

      "Soll mich freuen, den alten Gentleman zu sehen; bleichten ohne euch, kleiner Sir, und ihn, meine Knochen in der Prairie, und mein alter Vater könnte lange warten, bis sein Bill heimkäme. - Sage euch, Häuptling, waren da im vorigen Jahre einige Banditen an mir, wie sie sich hie und da in der Wildnis herumtreiben, Spitzbuben und Mörder, auf die der Galgen in den Ansiedlungen wartet. Führte außer meinem Handwerkszeug einige Büchsen bei mir, um sie bei den Roten zu verkaufen. Überfielen mich die Banditen im Schlafe, um mir mein Hab und Gut zu nehmen. Wehrte mich, so gut es ging, und da ich einigen von den Halunken die Zähne eingeschlagen hatte, ehe ich am Boden lag, verspürten die Herren Lust, etwas Kurzweil mit mir zu treiben. Zogen mich nackend aus und banden mir mit langem Lasso die Füße an den Schweif eines Pferdes, um mich ein wenig über die Prairie zu schleifen. War eine böse Sache, dachte, das letzte Stündlein wäre gekommen. Kamen aber zwei Gentlemen des Weges, der eine mächtig wie eine alte Eiche, der andre kurz und kernig wie ein Hickorystamm. Schießt der eine, Gott segne ihn, den Lasso durch, an dem die Halunken meine Füße befestigt hatten, gerade als sie mich schleifen wollten. Und der kleine Herr hier schoß den andern der Burschen nieder, der auf dem Pferd saß, welches mich schleifen sollte, gerade durch den Schädel - rissen die andern aus, als ob das höllische Feuer hinter ihnen wäre, und war Bill Stone gerettet, er und sein Eigentum. Habe im Leben keine größere Freude gehabt, als sich dieses kleinen Herrn Gesicht über mich beugte und den höllischen Lasso durchschnitt. Habe es nicht vergessen, und - werde es nie vergessen. Also, Sir, wo steckt die alte Eiche?"

      Traurig entgegnete Puck: "Die Kiowas haben ihn fortgeschleppt, Büchsenschmied, er ist von den Hunden gefangen worden."

      "Alle Wetter!" fuhr der Kentuckyer auf, "haben den Alten weggeschleppt. Das wäre ..."

      "Sind jetzt auf seiner Spur, ihn zu befreien."

      "Nun, bei Jesus, das ist schlimme Kunde; haben die Kiowas den Frieden gebrochen?"

      Gemessen entgegnete Cayugas: "Sie haben das Kriegsbeil ausgegraben, doch das Blut von sieben ihrer Krieger rötete die Steppe."

      Der junge Mann zeigte nach dieser Äußerung des Indianers ein sehr ernstes Gesicht.

      "Segne meine Seele", sagte er dann, "ist Krieg zwischen den roten Leuten? Hm, dann ist es für meines Vaters Sohn Zeit, umzukehren. Bin ein friedlicher Mann und habe mit Streit und Blutvergießen nichts zu thun, absonderlich nicht, wenn die Indianer eine Sache unter sich auszumachen haben. Kümmere mich nicht um die Angelegenheiten andrer Leute."

      Er schwieg, wie es schien, sehr besorgt. Da keiner der andern das Wort nahm, herrschte zwischen den vier Menschen eine unheimliche Stille.

      Der

Скачать книгу