Die besten Wildwestromane & Seegeschichten. Franz Treller

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Die besten Wildwestromane & Seegeschichten - Franz Treller

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Ufer und nach wenigen Minuten brachte er es zum Stehen, indem er die Äste eines Baumes, welchen ihm ein Blitz zeigte - der Regen hatte bedeutend nachgelassen - faßte und mit Riesenkraft festhielt.

      "Ans Land!"

      Mit Hilfe der Äste des Baumes gelangten sie ans Ufer, welches hier von Felsen frei war.

      Puck löste, während er sich mit der Linken an den Ästen hielt, mit der Rechten den Lasso von dem Baumstamme, betrat das Land und ließ das Floß mit dem Strome forttreiben.

      Durchnäßt bis auf das Äußerste, standen die vier Männer in dunkler Nacht am Ufer des Oshonta.

      "So", sagte Puck und lachte, "Medizinmann seinen Oheim holen, Kiowa denken, er mit ihm fortfliegen; keine Spur machen."

      "Muß gestehen", sagte der Kentuckyer, "war 'ne tolle Fahrt, kalkuliere, möchte sie niemals zum zweitenmal machen."

      "Was nun, Puck?"

      "Wir gehen dort ins Gehölz, Oheim, dort ist Pucks Wigwam."

      Er ging voran, es regnete nur noch wenig, und seltener erleuchteten ferne Blitze die Nacht, doch in gerader Richtung führte Puck seine Gefährten nach einem unfernen Gehölz. Sie betraten dasselbe und tasteten sich, immer Pucks leisem Rufe folgend, vorwärts. Nach einigen hundert Schritten sahen sie einen leichten Feuerschein durch die Büsche dämmern und standen bald vor der Öffnung im Felsgestein, aus der Lichtschein kam.

      "Eintreten", sagte Puck, "hier sind wir zunächst sicher."

      In einer Ecke glimmte noch Feuer; Holz, das daneben lag, darauf geworfen, fachte es bald zur hellen, wärmenden Flamme an, was bei den so durchnäßten Männern unendlich wohlthuend war. Schweigend ließen alle eine Zeitlang die wohltuende Wärme auf sich wirken.

      Es war eine seltsame, abenteuerliche Lage, in welcher diese Menschen sich befanden, und wunderlich genug sah die Gruppe aus, die sich um das lodernde Feuer gebildet hatte. Der verwachsene kleine Mann, dessen schöne, große Augen mit einem Ausdruck unendlicher Liebe auf das Angesicht des Trappers gerichtet waren, dieser selbst mit verworrenem Haupt- und Barthaar, welches doch das edel geformte, männliche Antlitz nicht zu verunstalten vermochte, der derbe, sorglose Kentuckyer, dessen Kleidung der Regen und das Wasser des Ohsonta übel mitgespielt hatten, der schlanke Knabe mit dem hübschen, offenen Antlitz - alle triefend von Nässe und beleuchtet von rötlichem Feuerschein in wilder Felshöhle; es war ein wildromantisches Bild, welches sich hier bot, des Pinsels eines Salvator Rosa würdig.

      "Will der Oheim nicht Speise nehmen?" fragte Puck, dessen Auge den alten Trapper nicht verließ.

      "Her damit, Junge, wenn deine Burg etwas dergleichen aufzuweisen hat."

      Der Zwerg holte aus einer Ecke große Stücke Antilopenfleisch und begann sie rasch zu rösten. Die angenehme Wärme, welche das lodernde Feuer verbreitete und die Kleider trocknete, der Duft schmorenden Fleisches riefen bald eine behaglichere Stimmung in den Flüchtlingen hervor.

      "Nun, mein Puck", sagte der Trapper, "mein Goldjunge, erzähle uns, was geschehen ist, seit Paul sich von dir trennte, bis dahin weiß ich alles."

      "Sieh, Oheim, da Cayugas sich nicht von der Stelle bewegen durfte, bis seine Boten zurückkamen, und mein Herz voll Sorgen um dich war, zog ich allein zum Ohsonta. Ich ritt des Nachts und verbarg mich am Tage im Grase der Steppe oder in Gehölzen. Diesen Zufluchtsort hier entdeckte mir der Zufall. Ich umschlich nachts die Felsen und erkletterte sie und wußte bald, wo du gefangen lagst. Ich untersuchte im Tageslicht die Stromschnellen und erkannte, daß sie zu passieren waren. Ich fällte oberhalb der Felsen die Bäume mit Cayugas Tomahawk, machte das Floß, und trieb mit ihm hinab. Von der Höhe der Felsen, die ich mit Hilfe meiner langen Arme und des Lassos erkletterte, sah ich Stone und Paul bei dir, sah die Kiowas den Strom abwärts gehen, den Fels erklettern und dich angreifen, und mischte mich dann in den Kampf."

      "Sehr zur rechten Zeit, kleiner Herr", warf Stone ein, "kalkuliere, rösteten sonst unsre Skalpe an einem Kiowafeuer, ohne dies."

      "Nun, und dann kam ich und holte dich, Oheim; das Unwetter hat uns der liebe Gott geschickt", fuhr Puck, ohne Stones Worte zu beachten, fort, "es hüllte uns in Nacht ein, und machte die Feinde blind und taub."

      "Wußte ja, daß mein Junge kommen und den Alten und Paul nicht sitzen lassen würde."

      "Nein, Oheim, wenn du stirbst, sterbe ich mit", sagte der Zwerg mit ergreifender Einfachheit.

      Dem Alten wurde das Auge feucht, er räusperte sich etwas gewaltsam, um seine Rührung zu verbergen, und sagte dann: "Aber wie kamst du von dem Felsen herunter, nachdem dich die Kiowas entdeckt hatten?"

      Puck lachte. "Ich war zwei Tage durch die Felsen gekrochen und geklettert und kannte jeden Spalt und jede Höhle darin, die Kiowas wußten von nichts, sie sind keine Freunde von Felspartien. Als ich geschossen hatte und dadurch meine Anwesenheit verraten war, erstiegen bald einige von ihnen, es mochten wohl zwanzig sein, von seiten der Prairie her die Felsen. Ich hatte an verschiedenen Stellen Steine aufgehäuft und ließ diese, als die Krieger hoch genug hinaufgelangt waren, hinabrollen. Dies brachte sie mit dem Verluste einiger der Ihren zu raschem Rückzug. Ich ließ mich dann am Lasso an Stellen herab, die nie ein Menschenfuß von unten erreichen konnte, und verbarg mich, bis es Zeit war aufzubrechen, in den Felsspalten. Den Kiowas, welche unten auf mich lauerten, mußte es scheinen, als habe mich die Erde verschlungen. Als es dunkel war, holte ich mein gut verstecktes Floß hervor und fuhr zu euch hinab. Gott hat geholfen."

      "Segne meine Seele, seid ihr ein gewaltiger und schlauer Krieger, Sir", äußerte in aufrichtiger Bewunderung der Büchsenmacher.

      "Meine lieben Kinder", sagte der Trapper, und reichte Puck und Paul die Hände, "und ihr, teurer Sir, wie soll ich euch für eine Liebe danken, die euch in Todesgefahren trieb, um mir die Freiheit zurück zu gewinnen."

      Puck und Paul erwiderten den Händedruck des väterlichen Freundes herzlich.

      "Hm, Sir", äußerte Stone, "bin ein Mann des Friedens, Sir, ist ein Fakt, hasse Streit, bringt nichts ein, bin fürs Geschäft. Aber habt meines Vaters Sohn von den Prairiedieben errettet, bleichten sonst längst meine Knochen auf weiter Ebene, konnte nicht umhin, mußte euch auch heraushelfen. Klare Rechnung, Sir, ehrlich Geschäft."

      Der Trapper lächelte über des Kentuckyers Weise. "Seid ein braver Geschäftsmann, Sir, bezahlt die Schulden mit Zinsen, ist auch ein Fakt."

      Sie langten dann wohlgemut zu dem Braten und sättigten sich.

      Als sie geendet, sagte Stone: "Unsre Büchsen sind sämtlich durchnäßt, will darangehen, sie wieder schußfähig zumachen." Und alsbald machte er sich mit einigem kleineren Werkzeug, welches er stets in der Tasche führte, an die Arbeit. Puck hatte auch noch Pauls Büchse mitgeführt und aus ihr den dritten Schuß auf den Fels abgegeben, so daß sie reichlich bewaffnet waren.

      "Also zunächst, Puck, sind wir hier sicher?" fragte der Trapper.

      "Denke so, Oheim. Die Roten können nicht wissen, wo wir geblieben sind; daß wir die Stromschnellen hinabgegangen sein könnten, ist für sie undenkbar, und alle Spuren hat der Regen verwischt. Ich habe Thunder und Blitz hier, Oheim, sie stehen nebenan in der Höhle."

      "Alle Wetter, Junge, das ist herrlich. Den Thunder? Aber wie bekommen wir Pferde für Paul und Stone?"

      "Ich werde sie von den Kiowas holen", meinte Puck trocken.

      "Traue dir's

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