Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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es eine alte Berghütte. Sie liegt sehr einsam. Die Berghütte ist sehr verfallen. Denn da hinauf gibt es keine Straße. Es wird auch niemals eine geben. Sie ist also nur zu Fuß erreichbar. Die würde ich gern pachten und ausbauen und über den Sommer dort Hüttenwirt sein.«

      »Ah, dann soll dir Bello mit dem Wägelchen helfen, die Sache raufbringen?«

      »Genauso ist es gedacht. Ich dachte, daß ich erst mal sehe, ob der Bello das schafft, dann plane ich weiter.«

      Anna schaute Toni von der Seite scheu an.

      »Wäre es sehr unverschämt, dich zu bitten, mir die alte Berghütte zu zeigen?«

      »Nein! Das mache ich gerne!« rief er begeistert aus und bremste sich gleich wieder. »Du interessierst dich wirklich dafür?«

      »Klar! Außerdem muß ich doch den Weg kennen, wenn ich Bello abrichten will.«

      »Mmm! Ist eigentlich logisch! Verständlich!«

      Antonius fuhr sich mit der Hand durch seine schwarzen Locken. Anna sah ihm die Freude an. Er war glücklich, daß sie sich dafür interessierte.

      »Außerdem hast du mir doch versprochen, daß ich noch eine Menge lernen und mich an vieles gewöhnen würde. Ich sage also, laß es uns angehen. Wie wäre es, gehen wir jetzt weiter?«

      Er schlug sich mit den flachen Händen auf die Oberschenkel.

      »Gut, gehen wir es an! In einer guten Stunde sind wir auf der Alm. Dann nehmen wir Bello und gehen weiter zur alten Berghütte. Das ist dann noch einmal eine Stunde.«

      Sie standen auf und gingen nebeneinander den Pfad entlang. Sie sprachen wenig miteinander. Antonius zeigte nur auf die verschiedenen Gipfel und nannte ihr die Namen. Ansonsten war er in Gedanken. Immer sah er sie an. Sie erkannte, daß sie einen festen Platz in seinen Überlegungen hatte.

      Ich muß mich zurückhalten. Er liebt mich, dachte sie. Er will diese Berghütte pachten. Dazu braucht er eine Frau, die das auch will. Der Gedanke macht mir Angst. Ich darf mich dafür nicht zu sehr begeistern. Ich will ihn am Ende nicht enttäuschen. Mein Leben ist ganz woanders. Ich bin keine Berglerin, ich bin eine Flachlandindianerin. Sie kam sich vor, als liefe sie über einen Berggrat. Rechts und links ging es steil hinab. Sie wußte, daß sie nicht mehr lange so weitergehen konnte. Sie mußte sich entscheiden, auf welcher Seite sie sich abseilen wollte.

      *

      Dann kam die Alm in Sichtweite. Bello hatte Toni entdeckt und kam angerannt, daß seine Haare im Wind flogen.

      »Anna, ich muß jetzt mal kurz den Arm um dich legen. Du hast hoffentlich keine Einwände. Der Bello muß ja gleich wissen, daß du zu mir gehörst, damit er dir auch folgt und dich als Chefin ansieht.«

      Ohne Annas Antwort abzuwarten, legte er seinen Arm um ihre Schultern und zog sie dicht an sich. Anna errötete. Ihr Herz klopfte schnell. Seine körperliche Nähe löste eine Welle des Gefühls aus, die ihren ganzen Körper durchdrang.

      Bello sprang zuerst an Toni hoch und dann legte er die Pfoten auf Annas Schultern.

      »Bello, das ist Anna! Die wirst du jetzt öfters sehen. Bist bitte recht lieb und nett zu ihr.«

      Anna schmunzelte und streichelte den Hund. Bello ließ von ihr ab und umrundete die beiden, als sie weitergingen. Toni hatte seinen Arm nicht fortgenommen. Anna gab auch nicht zu verstehen, daß ihr das unangenehm war.

      Dann waren sie bei der Almhütte angekommen.

      »Grüß Gott, Wenzel! Grüß Gott, Hilda.«

      »Ja, mei, Bub! Bist schon wieder zurück. Und wen bringst du denn da mit? Ein fesches Madl. Findet man so was in Norwegen bei den Huskies?«

      »So etwas findet man im Zug. Wenzel!«

      Es lag Stolz in seiner Stimme. Die beiden gaben Anna die Hand.

      »Ich bin der Wenzel Oberländer und des ist mei Frau, die Hilda. Und wie heißt du, Madl?«

      »Ich heiße… gerufen werde ich Anna!«

      »Dann setzt euch mal hin. Ihr werdet durstig sein vom Weg und hungrig! Die Hilda bringt euch gleich eine Brotzeit.«

      »Danke, Wenzel! Das ist nett! Aber wir wollen noch weiter. Hilda kann uns vielleicht was einpacken. Einen Schluck Wasser trinken wir aber.«

      Erst als Wenzel mit zwei Bechern und dem Krug kam, ließ Antonius Anna los.

      Sie standen bei dem Tisch vor der Almhütte und tranken.

      »Das Wasser schmeckt gut!« Anna trank den Becher ganz aus. Wenzel schenkte ihr nach.

      »Ja, das ist unser gutes Wasser, hier oben, direkt aus dem Bergbach.«

      Anna gab keine Antwort. Sie trank den Becher wieder leer.

      »Du mußt dem Madl die Quelle zeigen, Toni. Na, ich denke mir, daß du rauf zur alten Berghütte willst, da kommt ihr ohnehin vorbei.«

      Hilda brachte Brot, Schinken, Käse und noch anderes. Sie legte alles auf den Tisch. Dann packte sie die Sachen in zwei Rucksäcke und gab sie Anna und Antonius. Außen an den Rucksäcken baumelten zwei Henkelbecher aus Blech.

      »So, da ist alles drin. Damit könnt ihr in den Bergen ein paar Tage überleben«, sagte Wenzel und blinzelte Antonius zu.

      »Steck deine Nase nicht in Dinge, die dich nichts angehen, Wenzel!«

      Hilda warf ihrem Mann einen strengen Blick zu. Dieser war sehr verlegen.

      »Hilda, mußt mich net schimpfen. Es kann doch ein Wettersturz kommen, weißt selbst, wie schnell das gehen kann. Da ist es immer gut, wenn man ein bißchen mehr dabei hat.«

      »Ja, ja. Das weiß ich. Und ich weiß auch, was sonst noch so in deinem Kopf vor sich geht.«

      Wenzel tat, als habe er die Bemerkung von Hilda nicht gehört.

      »Hast auch was für den Bello eingepackt?«

      »Ja, Wenzel! Ja! Unten in jedem Rucksack liegen ein paar Würste für den Bello. Der wird auch nicht verhungern.«

      »Wir wollen eigentlich heute abend wieder da sein. Aber der Wenzel hat schon recht. Im Gebirge kann es schnell gehen.«

      Antonius schaute sich um. Wenzel zeigte mit der Hand hinüber zu den Gipfeln im Westen.

      »Meinst, da braut sich was zusammen?«

      »Möglich! Aber das kann noch dauern. Riechen kann ich noch nichts.«

      »Ich auch nicht, Wenzel. Bis heute abend wird es bestimmt noch halten.«

      Die Blicke der Männer trafen sich. Sie nickten sich zu.

      »Dann gehen wir jetzt! Grüßt euch Gott zusammen, Wenzel und Hilda!«

      »Nehmt euch unser Grüß Gott und Segenswunsch mit«, sagte Hilda und wischte sich die Hände an der Schürze ab, bevor sie Anna die Hand gab.

      »Bist

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