Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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einmal die Woche. Willst?«

      »Mei Madl, wie kannst so fragen?«

      »Gut, dann komm i bei dir vorbei. Des bekommen wir schon geregelt. Auch werden die Mutter und i immer ein bisserl mehr kochen. Dann kann i dir auch an den anderen Tagen was rüberbringen, oder du oder der Ansgar könnt es abholen. Des geht doch, Mutter, oder?«

      »Sicher! Des ist eine gute Idee! I wollt morgen Leberknödel machen mit Sauerkraut und Kartoffelpüree. Da machen wir gleich mehr«, sagte Senta Villinger hilfsbereit.

      Otto Natterer tat, als wäre er sehr verlegen.

      »Aber nur, wenn das net zu viel zusätzliche Arbeit und extra Aufwand für dich und die Frizzi is?«

      »Laß des mal unsere Sach sein, Otto!« beruhigte ihn Senta. »Dafür sind wir Nachbarn und Freunde.«

      Otto Natterer schaute in seinen Bierkrug und spielte mit dem Deckel, den er auf und ab klappte.

      »Gut!« sagte er dann. »Dann probieren wir es mal.«

      »Das ist ein Wort, Otto! I wäre auch tief beleidigt gewesen, wenn du unsere Hilfe abgelehnt hättest«, gelang es Joseph überzeugend zu sagen.

      Dann saßen sie noch eine Weile zusammen und redeten. Sie sprachen über die Landwirtschaft, die Agrarpreise, eben so das übliche, was zwei Bauern reden, wenn sie sich treffen. Die beiden Frauen, Frizzi und ihre Mutter, saßen dabei. Senta strickte Strümpfe, Frizzi häkelte an einem großen dreieckigen Umschlagtuch aus hellblauer dünner Wolle.

      Otto Natterer beobachtete Frizzi verstohlen. Sie gefiel ihm immer mehr. Ja, es war eine gute Idee von Otto gewesen, die Kinder zusammenzubringen. Frizzi würde sich als Frau von seinem Sohn Ansgar gut machen. Sie war nicht nur sehr fesch, sie hatte auch die hausfraulichen Qualitäten, auf die es als Bäuerin ankam. Das gefiel ihm.

      »Des is schön, was du da handarbeiten tust, Frizzi!« bemerkte Otto beiläufig. »Was gibt es denn?«

      »I häkele mir ein Umschlagtuch zu meinem neuen Dirndl. I hab’ mir in der Stadt in dem neuen Laden für Landhausmoden ein neues Dirndl gekauft. Es is ganz schön. Es ist net so ein Dirndl in der alten Tradition, sondern moderner. Da hab’ i mir denkt, daß es mit einem schönen Umschlagtuch gut aussehen wird.«

      »Dann bin i gespannt, wenn du es mal anhast. I versteh ja nix von Mode. Doch was die jungen Madls manchmal so anziehen, da denkt man, die wären am Meer, mit dem bauchfreien Zeug.«

      Otto Natterer grinste.

      »Hingucken tut man als Mann, des is klar. Aber schön sieht des net aus. Da find ich ein fesches Madl in einem schönen Dirndl viel anziehender. Aber vielleicht bin i ja altmodisch.«

      Es war schon dunkel draußen, als sich Otto Natterer auf den Heimweg machte. Joseph brachte ihn zum Auto. Wortlos schüttelten sie sich die Hände. Sie lächelten sich zu. Der Anfang ihres Planes war gut gelungen.

      Joseph Natterer stand noch eine Weile draußen unter dem Sternenhimmel und schaute Otto nach, wie er davonfuhr. Er war sehr zufrieden und bester Zuversicht, daß die beiden Höfe bald zusammengehören würden.

      *

      Einige Tage später waren Dominik und sein Vater im Stall beschäftigt.

      »Bub, i muß mal mit dir reden!« sagte der Bauer plötzlich und stützte sich auf die Mistgabel.

      Dominik arbeitete weiter. Mit ruhigen, kräftigen Bewegungen hob er Mistgabel nach Mistgabel mit dem Kuhmist auf den Schubkarren. Ohne seinen Vater anzusehen, sagte er:

      »Was gibt’s denn, Vater?«

      »I seh, daß du oft in die Stadt

      fährst, auch tagsüber. Bist viel unterwegs in letzter Zeit. Da mach i mir so meine Gedanken.«

      Dominik warf seinem Vater einen kurzen Blick zu.

      »Was willst damit sagen?«

      »Nix, i frag mich nur, was du da machst?«

      Dominik ging auf diese Frage nicht ein. Statt dessen bemerkte er: »Bist unzufrieden mit meiner Arbeit auf dem Hof? Ist was liegengeblieben?«

      »Na, Bub! So mein i des net.«

      »Dann ist es gut, Vater!«

      Sein Vater ließ aber nicht locker.

      »Aber wundern darf i mich doch noch oder?«

      »Hör mal, Vater! Du hast gesagt, daß du nix auszusetzen hast an meiner Arbeit. I mach mein Pensum. I teil mir die Arbeit ein. Wann i mir meine Freizeit nehm, des ist mei Sach oder?«

      »Des stimmt schon. Es ist net nur mir aufgefallen, sondern auch deiner Mutter.«

      Dominik warf seinem Vater einen Blick zu, der besagte, daß er nicht wünschte, weiter darüber zu sprechen. Doch Titus Maierhofer gab nicht nach.

      »Sag, Dominik, wie is des? Alt genug bist ja! Mei, i hab’ mir denkt, daß du vielleicht ein Madl in der Stadt hast.

      »So hast denkt? Des is ja interessant.«

      »Is des so? Hast du ein Madl aus der Stadt, viel mehr in der Stadt?«

      »Und wenn es so wäre, hättest was dagegen? Nur mal so ganz allgemein gesprochen?«

      »Bub, i hab’ nix gegen ein Madl, wenn’s auch aus der Stadt is. Wenn du das Madl magst und es ein gutes Madl is, dann is es mir und auch deiner Mutter egal, wo es herkommt. I könnt damit leben, daß du mal eine Zugereiste heiratest. Da denk i ganz modern. Früher war des ganz anders.«

      Dominik schob den Schubkarren zum Misthaufen und lud ihn ab. Als er zurückkam, stand sein Vater immer noch nachdenklich da. Der junge Bauer tat, als beachte er das nicht und machte mit seiner Arbeit weiter.

      »I will dir ja nur sagen, daß du dir deswegen keine Gedanken machen mußt. So eine aus der Stadt, die kann sich unter Umständen auch gut auf dem Hof einfügen, denk i. Es kommt halt immer auf das Madl selbst an. Sie muß sich dem ländlichen Leben auch anpassen können, sonst hast nur Ärger. Aber andere hatten ja auch Glück. Denk doch nur an den Antonius Baumberger. Wer hätte je daran gedacht, daß sich der Toni in so ein Madl verliebt wie die Anna. Doch des hat sich gut entwickelt. Die Anna hat sich gleich so benommen, als wäre sie ein Madl aus Waldkogel. Heut is sie mit Leib und Seel Hüttenwirtin an der Seite von ihrem Toni. Des kann einem doch Mut machen, denke i. Was sagst du dazu, Dominik?«

      »Ja, da hat der Toni wirklich einen guten Fang gemacht. Aber i denk, wenn zwei wirklich zusammenpassen – i mein des natürlich nur ganz allgemein – dann kann sein, was will

      und kommen was immer will, dann gehören sie zusammen. Dann meistern sie das Leben gemeinsam.

      Nur ganz theoretisch, mein i. Verstehst?«

      »Also, theoretisch habe ich das gut verstanden. Doch des beantwortete mir net meine Frage, Dominik! Bub, i frag dich jetzt direkt! Hast du in der Stadt ein Madl?«

      Dominiks Herz klopfte. Er überlegte kurz. Es war ja keine Lüge, wenn er seinem Vater antwortete:

      »Nein,

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