Dr. Daniel Staffel 2 – Arztroman. Marie Francoise
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Dr. Daniel Staffel 2 – Arztroman - Marie Francoise страница 35
Patricia nickte, während sie sich ebenfalls erhob. »Sie haben recht, Herr Doktor.«
*
Oliver Gerhardt glaubte seinen Augen nicht zu trauen, als Dr. Daniel in Begleitung von Patricia zu seiner Villa zurückkehrte. Und dann standen sich die Eheleute schrecklich verlegen gegenüber. Patricia schämte sich, weil sie nur noch für ihren Kinderwunsch gelebt und ihren Mann darüber fast vergessen hatte, und Oliver kam sich plötzlich furchtbar kindisch vor, weil er seinen Koffer gepackt hatte und ausgezogen war.
Dr. Daniel spürte die Befangenheit der beiden und zog sich diskret zurück. Was die Eheleute sich zu sagen hatten, ging ihn nichts an. Er hatte getan, was möglich war, aber sie mußten selbst wieder zueinander finden.
»Oliver, es… es tut mir leid.«
Nach Minuten des Schweigens hatte sich Patricia endlich dazu durchgerungen, den Anfang zu machen. Zärtlich zog Oliver sie in seine Arme.
»Ach, Liebes, mir doch auch«, bekannte er. »Ich habe mich schrecklich benommen… wie ein Kind, das schmollt, weil es keine Süßigkeiten bekommen hat.«
Da schüttelte Patricia den Kopf. »Nein, Oliver, deine Reaktion war schon richtig.« Mit einem schüchternen Lächeln blickte sie zu ihm auf. »Dr. Daniel hat mir ganz gehörig den Kopf gewaschen, und… ich glaube, er hat recht. Ich habe mich ganz entsetzlich benommen. Ich wollte unter allen Umständen ein Baby, und darüber habe ich fast vergessen, daß ich einen Mann habe, der mich liebt und… den ich auch liebe. Aber ich verspreche dir, daß so etwas nicht mehr passiert… das heißt, ich werde mich jedenfalls bemühen.«
Oliver lächelte. »Das ist schön.« Zärtlich streichelte er durch ihr dichtes, langes Haar. »Ich liebe dich, Patricia.«
Sie schmiegte sich dicht an ihn. »Ich liebe dich auch, Oliver.«
In diesem Augenblick schaute Dr. Daniel zur Tür herein.
»Darf ich stören?« fragte er.
Oliver drehte sich um. »Natürlich, Doktor. Immerhin sind wir ja in Ihrem Haus, und da wäre es ja noch schöner, wenn Sie nicht hereinkommen dürften, wann Sie wollen.«
Dr. Daniel lächelte. »Wie ich sehe, sind Sie sich wieder einig.«
»Wir lieben uns«, bekannte Oliver. »Wir werden also noch mal von vorn beginnen.«
»Und ich werde versuchen, nicht ständig an eine Schwangerschaft zu denken«, fügte Patricia hinzu.
»Das ist gut«, meinte Dr. Daniel, dann sah er das junge Ehepaar ernst an. »Beherzigen Sie bitte meinen Rat, und fahren Sie zusammen in Urlaub. Sie mögen sich im Augenblick zwar einig sein, aber wenn es einmal zu einem solchen Bruch gekommen ist, dann ist es oftmals nicht ganz einfach wirklich wieder zusammenzufinden und nicht nur so zu tun. Sie sollten sich jetzt ein paar Wochen Zeit nehmen und nur für Ihre Beziehung leben… das Gefühl füreinander wiederfinden. Verstehen Sie, was ich meine?«
Oliver nickte. »Das werden wir auch tun, Herr Doktor. In den vergangenen zwei Jahren wurde viel zwischen uns zerstört, und daran trägt nicht nur Patricia die Schuld. Ich hätte viel früher sagen müssen, was mich belastet.« Er bedachte seine Frau mit einem liebevollen Blick. »Aber ich bin sicher, daß wir das alles wieder in Ordnung bringen.«
*
Nach drei Monaten war Dr. Scheibler mit seiner Kraft und seinen Nerven am Ende. Nachdem er von Professor Thiersch eine so gute Beurteilung bekommen hatte, hatte er sich seinen weiteren Weg doch recht einfach vorgestellt. Sicher, es fiel ihm schwer, die Thiersch-Klinik zu verlassen, aber er hatte nicht eine Sekunde daran gezweifelt, daß er gleich wieder eine Anstellung finden würde.
Doch mit jeder Bewerbung, die er schrieb, wurde seine Hoffnung, jemals wieder in einer Klinik arbeiten zu können, geringer, denn er bekam eine Absage nach der anderen. Und die Gründe für diese Absagen waren teilweise so fadenscheinig, daß Dr. Scheibler rasch begriff, was geschehen war. Irgendwie mußte es sich herumgesprochen haben, was in der Thiersch-Klinik vorgefallen war.
In seiner Verzweiflung rief er schließlich bei Rabea Gessner an. Vor einigen Monaten hatte er mit der jungen Medizinstudentin ein Verhältnis gehabt, das jedoch von vorn herein nur auf Zeit bestanden hatte. Sowohl für ihn als auch für Rabea war die berufliche Laufbahn wichtiger gewesen als eine Liebesbeziehung. Inzwischen war Rabea mit ihrem Studienfreund Stefan Daniel liiert, trotzdem verband sie und Dr. Scheibler noch immer ein loses Freundschaftsverhältnis.
»Gessner!« meldete sie sich jetzt mit fröhlicher Stimme.
»Hallo, Rabea, ich bin’s, Gerrit«, gab Dr. Scheibler sich zu erkennen.
Sekundenlang herrschte Schweigen am anderen Ende der Leitung.
»Na, das ist aber eine Überraschung«, meinte Rabea schließlich.
Dr. Scheibler begriff. »Du bist nicht allein, stimmt’s? Ist der junge Daniel bei dir?«
»Ja«, antwortete Rabea kurz.
»Ich möchte mit dir sprechen, Rabea«, erklärte Dr. Scheibler drängend. »Ich weiß nicht mehr weiter… ich brauche deinen Rat… und deine Hilfe. Bitte, Rabea, kannst du zu mir kommen? Heute… oder morgen?«
Wieder dauerte es ein paar Sekunden, bis das junge Mädchen antwortete. »In Ordnung. Ich komme morgen nachmittag, einverstanden?«
Dr. Scheibler nickte, obwohl seine Gesprächspartnerin das natürlich nicht sehen konnte. »Ja, Rabea, und… danke.«
*
»Wer war das?« wollte Stefan Daniel wissen, nachdem seine Freundin den Hörer aufgelegt hatte.
Rabea zögerte. Es widerstrebte ihr, Stefan anzulügen, aber wenn sie ihm die Wahrheit sagen würde, würde er doch nur wütend werden. Obwohl zwischen Gerrit und ihr längst Schluß war, war Stefan noch immer rasend eifersüchtig auf den gutaussehenden Arzt.
»Eine Freundin«, wich Rabea daher aus. »Sie steckt anscheinend in Schwierigkeiten.«
Prüfend sah Stefan sie an. Er fühlte, daß sie ihn gerade beschwindelt hatte. Und mit dem Gespür des liebenden Mannes ahnte er auch die Wahrheit.
»Es war dieser Dr. Scheibler, habe ich recht?«
Rabeas Erröten war eigentlich schon Antwort genug.
»Ich weiß genau, daß ihr euch noch immer trefft«, fuhr Stefan mit unüberhörbarer Bitterkeit fort. »Du kommst einfach nicht von dem Kerl los.«
»Das ist doch Unsinn, Stefan«, wehrte Rabea ab. »Zwischen Gerrit und mir ist nichts. Wir sind nur befreundet, und das ist doch wohl kein Verbrechen, oder?«
»Wenn es wirklich so harmlos wäre, dann hättest du mir seinen jetzigen Anruf nicht verheimlichen müssen«, hielt Stefan ihr vor.
Rabea winkte ab. »Ich weiß doch, wie eifersüchtig du auf Gerrit bist. Und ich wollte diese