Schöne Gedichte. Joachim Ringelnatz

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Schöne Gedichte - Joachim  Ringelnatz Literatur (Leinen)

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Wand besann sich eine Weile,

      Sprach dann: »Bei dir – im Hinterteile!«

      Nun dreht seitdem der Globus leise

      Sich um und um herum im Kreise –

      Als wie am Bratenspieß ein Huhn,

      Und wie auch wir das schließlich tun –,

      Dreht stetig sich und sucht derweil

      Sein Hinterteil, sein Hinterteil.

      »Oh«, rief ein Glas Burgunder

      »Oh«, rief ein Glas Burgunder,

      »Oh, Mond, du göttliches Wunder!

      Du gießt aus silberner Schale

      Das liebestaumelnde, fahle,

      Trunkene Licht wie sengende Glut

      Hin über das nachtigallige Land – –«

      Da rief der Mond, indem er verschwand:

      »Ich weiß! Ich weiß! Schon gut! Schon gut!«

      Bumerang

      War einmal ein Bumerang;

      War ein weniges zu lang.

      Bumerang flog ein Stück,

      Aber kam nicht mehr zurück.

      Publikum – noch stundenlang –

      Wartete auf Bumerang.

      Logik

      Die Nacht war kalt und sternenklar,

      Da trieb im Meer bei Norderney

      Ein Suahelischnurrbarthaar. –

      Die nächste Schiffsuhr wies auf drei.

      Mir scheint da mancherlei nicht klar,

      Man fragt doch, wenn man Logik hat,

      Was sucht ein Suahelihaar

      Denn nachts um drei am Kattegat?

      Lustig quasselt

      Lustig quasselt der seichte Bach.

      Scheinchen scheppern darüber flach.

      Stumm gegen die Wellchen steht ein Stein,

      Sieht – wie mir scheint –

      Ernst aus und verweint.

      Denn es macht traurig, unbequem zu sein.

      Weiß nicht mehr, was ich sagen wollte

      Angegriffen und doch unversehrt

      Rollt ein Bächlein zu Tale.

      Und ein Stahlhelm ist umgekehrt

      Eine stillende Schale.

      Mancher Dieb wird erwischt.

      Jedes Leben erlischt.

      Zu dem Staubgefäß in der Dolde

      Schleicht sich auch mancher Dieb –

      Ich weiß gar nicht mehr, was ich sagen wollte –

      Sei lieb!

      Ein Kehlkopf litt an Migräne

      Ein Kehlkopf litt an Migräne

      Und schrie wie eine Hyäne,

      Er schrie sich wund.

      Doch als ihm niemand zu Hilfe kam

      Und niemand ein Geschrei vernahm,

      War er auf einmal – – – gesund.

      Ein Pinsel mit sehr talentvollen Borsten

      Ein Pinsel mit sehr talentvollen Borsten,

      Der mußte viel hungern und viel dorsten.

      Er war 60 Jahre alt und hieß Tipfelchen.

      Aus festem Tannenholz war sein Stiel.

      Er malte, und was er malte, gefiel.

      Doch, wie gesagt, er litt Hunger und Durst.

      Da kam eine junge fettige Wurst.

      Sie wog 500 Gramm und war vom Stamme Rindvieh.

      Kaum hatte der Pinsel die Wurst gesehn,

      Blieb er stehn.

      Bückte sich tief dabei,

      Knickte dann schief entzwei.

      Die Wurst aber, mit Namen Schulze,

      Sagte: »Mein lieber Tipfelchen,

      Hier hast du ein Wurstzipfelchen,

      Male mir mal drei Meter Sulze.«

      Abschiedsworte an Pellka

      Jetzt schlägt deine schlimmste Stunde,

      Du Ungleichrunde,

      Du Ausgekochte, du Zeitgeschälte,

      Du Vielgequälte,

      Du Gipfel meines Entzückens.

      Jetzt kommt der Moment des Zerdrückens

      Mit

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