Das Mondschaf steht auf weiter Flur. Christian Morgenstern

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Das Mondschaf steht auf weiter Flur - Christian Morgenstern Literatur (Leinen)

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trag’ ich Frucht? Ich glaube kaum;

      auch bin ich nicht verwurzelt.

      Ich bin nur noch ein Purzeltraum,

      sobald ich hingepurzelt.«

      »Jenun«, so sprach ich, »bester Schatz,

      du bist doch klug und siehst uns; –

      nun, auch für uns besteht der Satz:

      wir schießen nicht, es schießt uns.

      Auch Wurzeln treibt man nicht so bald,

      und Früchte nun erst recht nicht.

      Geh heim in deinen Purzelwald,

      und lästre dein Geschlecht nicht.«

       Die zwei Wurzeln

      Zwei Tannenwurzeln groß und alt

      unterhalten sich im Wald.

      Was droben in den Wipfeln rauscht,

      das wird hier unten ausgetauscht.

      Ein altes Eichhorn sitzt dabei

      und strickt wohl Strümpfe für die zwei.

      Die eine sagt: knig. Die andre sagt: knag.

      Das ist genug für einen Tag.

       Schlachtgesang

      Den Kinnback ab,

      den Kinnback ab!

      Der Laie leihe sich dem Trab,

      zum Teufel er sich hinpack’

      vorm Kinnback!

      Das Kniebein ab,

      das Kniebein ab!

      Der Laie leihe sich dem Trab,

      sonst trägt ihm einen Hieb ein

      das Kniebein.

      Der Kinnback und das Kniebein,

      die flößen keine Lieb’ ein.

      Hoiotoho hui hui hui

      heulalaweia!

       Wer denn?

      »Ich gehe tausend Jahre

      um einen kleinen Teich,

      und jedes meiner Haare

      bleibt sich im Wesen gleich,

      im Wesen wie im Guten,

      das ist doch alles eins,

      so mag uns Gott behuten

      in dieser Welt des Scheins!«

       Der Nachtschelm und das Siebenschwein oder Eine glückliche Ehe

      Der Nachtschelm und das Siebenschwein,

      die gingen eine Ehe ein,

      o wehe!

      Sie hatten dreizehn Kinder, und

      davon war eins der Schluchtenhund,

      zwei andre waren Rehe.

      Das vierte war die Rabenmaus,

      das fünfte war ein Schneck samt Haus,

      o Wunder!

      Das sechste war ein Käuzelein,

      das siebte war ein Siebenschwein

      und lebte in Burgunder.

      Acht war ein Gürteltier nebst Gurt,

      neun starb sofort nach der Geburt,

      o wehe!

      Von zehn bis dreizehn ist nicht klar; –

      doch wie dem auch gewesen war,

      es war eine glückliche Ehe!

       Der Walfafisch oder Das Überwasser

      Das Wasser rinnt, das Wasser spinnt,

      bis es die ganze Welt gewinnt.

      Das Dorf ersäuft,

      die Eule läuft,

      und auf der Eiche sitzt ein Kind.

      Dem Kind sind schon die Beinchen naß,

      es ruft: das Wass, das Wass, das Wass!

      Der Walfisch weint

      und sagt, mir scheint,

      es regnet ohne Unterlaß.

      Das Wasser rann mit zasch und zisch,

      die Erde ward zum Wassertisch.

      Und Kind und Eul’,

      o greul, o greul –

      sie frissifraß der Walfafisch.

       Der Igel

      Ein Igel

      saß pyramidalisch

      auf einem Hügel.

      (*)

      — • —

      Er fühlte sich

      – wie sag’ ich’s ungeziert –

      normal vokalisch

      untergrundfundiert.

      (*)

      Lies: Strich, Punkt, Strich.

      (Galgenschule. Verf. unbek.)

       Die beiden Esel

      Ein

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