Reise Know-How Reiseführer Neuseeland. Kaja Schäfer
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Knapp 400.000 Menschen leben in Waikato, ihr Durchschnittsalter liegt bei 35½ Jahren; 20 Prozent sind Maori (der Landesdurchschnitt liegt bei 14 Prozent). Die Region ist in einem breiten Mix an Wirtschaftszweigen aktiv, allen voran Milchwirtschaft, Dienstleistung, Bau, Gesundheit und Sozialdienst. Die größte Stadt der Region ist das touristisch eher uninteressante Hamilton.
Landschaftlich gesehen kann Waikato in zwei Teile gegliedert werden. Im Nordosten liegt die Coromandel-Halbinsel mit ihren Traumbuchten, die den dichten, naturbelassenen Coromandel Forest Park säumen. Der Rest der Region ist von Farmland dominiert und bietet vereinzelte touristisch interessante Ziele wie Hobbiton, Raglan und die weltberühmten Waitomo Caves mit ihren Glühwürmchen.
Geschichte
Im 13. Jahrhundert ließen sich in Waikato die Nachfahren der Maori nieder, die einst mit dem Kanu Tainui nach Neuseeland gekommen waren: Ngati Maniapoto, Ngati Toarangatira, Ngati Railava und Stämme der Marutuahu-Konföderation, Ngati Mahuta und Ngati Haua. Sie errichteten im gesamten Gebiet Siedlungen, vorwiegend auf Hügeln und in der Nähe von Gewässern. 500 Jahre später begannen Konflikte rund um ihre Ländereien zu schwelen.
Vom Jahr 1820 an zogen europäische Händler und Abenteurer nach Waikato. Missionare folgten ein Jahrzehnt später, bauten Kirchen und Schulen und brachten den Maori Landwirtschaftstechniken bei, die daraufhin ihre Produkte nach Auckland, Sydney und sogar bis nach Kalifornien verkauften. In der Königsbewegung (siehe „Nördliches Waikato“) taten sich verschiedene Maori-Stämme ab den 1850er Jahren zusammen, um ihr Land, ihre Kultur und ihr Mana (Status, Autorität, Macht) zu schützen. Die englische Regierung empfand die Bewegung als Bedrohung, stellte sich ihr entgegen, vertrieb den König und konfiszierte 1863 das Land der Maori. Erst 25 Jahre später kehrte der König zurück, und weitere 100 Jahre später, 1995, wurde im Rahmen der Waitangi-Tribunal-Anhörungen ein Teil des Landes zurückgegeben und eine Entschädigung von 170 Millionen Dollar gezahlt (siehe Exkurs „Das Waitangi-Tribunal“).
NICHT VERPASSEN!
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Coromandel Peninsula
Einen Katzensprung von Auckland entfernt, liegt die Coromandel-Halbinsel. Mit ihren zahllosen weißen Stränden und grünen Wäldern ist sie eines der beliebtesten Urlaubsziele der Neuseeländer. Die Halbinsel ist rund 85 Kilometer lang, 40 Kilometer breit und von knapp 400 Kilometern Küste gesäumt. Im Landesinneren dominiert die mit gemäßigtem Regenwald bewachsene Berglandschaft: Die Bergkette Coromandel Range ragt bis zu 900 Meter auf und gehört größtenteils zum vom DOC verwalteten Coromandel Forest Park.
Die Region der Wälder ist relativ isoliert und kaum bewohnt – ganz im Gegensatz zur Küstenlandschaft, an der sich unzählige kleine Orte und Siedlungen aneinanderreihen. Nur fünf davon haben mehr als 1000 Einwohner (Coromandel, Whitianga, Thames, Tairua und Whangamata), aber in der Sommersaison platzt die Halbinsel aus allen Nähten, wenn Ferienhäuser und Campingplätze mit Besuchern aus Auckland, ganz Neuseeland und der Welt ausgebucht sind. Die Einwohnerzahl (26.178) steigt dann auf das Zehnfache an.
Die Highlights der Halbinsel sind Hot Water Beach, Cathedral Cove, der Coromandel Forest Park und die Karangahake Gorge.
Geschichte
Historiker gehen davon aus, dass bereits um 1250 die ersten polynesischen Migranten auf die Coromandel-Halbinsel kamen. Später dominierten Te Arawa und Tainui, die aus dem Westen und Südwesten des Landes kamen und von den reichen Fischbeständen des Meeres und Baumaterialien des Waldes angelockt wurden.
Kapitän James Cook war 1769 der erste Europäer, der seinen Fuß an Land setzte. Kurz darauf entdeckten die Europäer die Gegend für sich, denn die reichen Vorkommen an Kahikatea- und Kauriholz eigneten sich hervorragend für den Schiffsbau. Coromandel ist nach dem Schiff „HMS Coromandel“ benannt, das um 1820 die Gegend nach Kauriwäldern absuchte. Zehn Jahre später ließen sich vermehrt Missionare und Händler nieder. Mit dem Versiegen der Kauri-Ressourcen erwachte im 20. Jahrhundert der Goldrausch, der Tausende von Siedlern anzog. Als auch die Goldvorkommen ausgeschöpft waren, blieb nicht mehr als Landwirtschaft, und viele Menschen verließen die Gegend. Heute ist der Hauptwirtschaftszweig Tourismus, gefolgt von Milchwirtschaft.
MEIN TIPP: Die Broschüre „The Coromandel“ beinhaltet eine gute Übersichtskarte mit eingezeichneten Sehenswürdigkeiten, Attraktionen, Spaziergängen und Wanderungen, Campingplätzen, aktuellen Events und vielem mehr. Wer sich speziell für Natur und Wandern interessiert, sollte sich die DOC-Broschüre „Coromandel Recreation“ besorgen.
www.thecoromandel.com
Hauraki Rail Trail
MEIN TIPP: Der 82 Kilometer lange Radweg von Kaiaua entlang der Küste des Firth of Thames bis nach Waihi im Süden Coromandels ist einer der einfachsten Radwanderwege Neuseelands und eignet sich hervorragend für Pedalritter-Neulinge. Er führt entlang verschiedener Landschaftsbilder von Küste, Wäldern und Farmland. Highlight ist die Karangahake Gorge mit Tunneln bis zu 1,1 Kilometern Länge. Die Strecke kann in drei Tagen oder in kürzeren Einzelabschnitten geradelt werden. Übernachtungsmöglichkeiten liegen am Wegesrand, Gepäcktransport und Shuttle sind möglich.