Die großen Western Staffel 4. Diverse Autoren

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Die großen Western Staffel 4 - Diverse Autoren Die großen Western

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sie gekauert war. Ihre blauen Augen funkelten spöttisch.

      »Strengen Sie sich nur nicht an, Sie sind es ja längst!« Und mit einem heftigen Kopfschütteln: »Sie sind wirklich unmöglich, Langtry! Für wen, zum Kuckuck, wollten Sie denn da vorhin den Helden spielen?«

      Mit dem auf die Schultern flutenden kastanienfarbenen Haaren gefiel sie ihm noch besser. Die luftige weiße Bluse und der geteilte Wildlederrock standen ihr ausgezeichnet. Ihre halbhohen Texasstiefel waren mit Stickereien verziert. So wirkte sie jünger und mädchenhafter als gestern in dem Zimmer über Macs Saloon, aber auch irgendwie so unbezähmbar wie eine Wildkatze.

      Larry achtete kaum darauf, was sie sagte. Er verbarg nicht, wie hingerissen er war. Hingerissen davon, wie sie dastand, sprach und sich dabei eine rötlich schimmernde Locke aus der Stirn strich. Linda Colemans Haltung versteifte sich, als er impulsiv nach ihren weichgerundeten Schultern griff. Doch mit seinem alten, verwegenen Draufgängerlachen ging Coltpoker-Larry darüber weg.

      »Wenn dieses Wiedersehen für uns beide kein Wink des Schicksals ist, Ma’am, dann will ich nie mehr in meinem Leben eine Spielkarte anfassen!«, rief er.

      »Ein Kartenhai, der an Zufälle glaubt, ist neu für mich«, bemerkte sie so trocken, dass ihm die Lust verging, sie an sich zu ziehen. »Ich rechnete damit, dass Sie sich irgendwann für diese Richtung entscheiden würden. Also habe ich hier gewartet. Bilden Sie sich nur nichts darauf ein. Wenn Sie nicht Big Joes Sohn wären, hätte ich wahrscheinlich keinen Finger für Sie gerührt.«

      Er grinste dennoch. »Dass Sie wahrscheinlich sagen, Ma’am, tröstet mich ungemein! Ansonsten käme ich allmählich auf den Verdacht, dass Sie mich nicht leiden können. Dabei finde ich, dass wir prächtig zusammenpassen. Vor allem nachdem Sie mir – wahrscheinlich – das Leben gerettet haben.«

      »Bestimmt sogar!« Ihre Stimme war jetzt kalt, ohne jeden Spott. »Es ist der Preis dafür, dass Sie mich nun doch nach Canyon City begleiten.«

      Er ließ sie so schnell los, als hätte er sich die Finger verbrannt. Sein Lächeln war nur mehr Maske.

      »Auch wenn Sie nicht an Zufälle glauben, Linda: Als ich diese Richtung einschlug, dachte ich nur daran, meinen Skalp zu retten, nicht an Big Joe Langtry.«

      »Deswegen erinnere ich Sie ja an ihn.«

      Nun war er an der Reihe, den Kopf zu schütteln.

      »Sie geben wohl nie auf, was?«

      »Nicht, wenn es um die Existenz und das Leben des Mannes geht, dessen Frau ich bald sein werde«, antwortete sie, jedes Wort betonend.

      Er stand da, als hätte sie ihm eine Ohrfeige versetzt. Ihre Blicke verkrallten sich ineinander. Dann lachte Larry rau.

      »Du liebe Zeit, nun kneifen Sie mich mal, damit ich weiß, dass ich nicht träume! Habe ich Sie gestern in Redcliff etwa nicht richtig verstanden? Reden wir wirklich vom selben Mann? Von Big Joe, in dessen Frachtgeschäft Sie sich angeblich eingekauft haben?«

      Lindas große blaue Augen wichen ihm nicht aus. Ihre Stimme klang leise, aber fest. »Er liebt mich. Er hat um meine Hand angehalten, und ich habe ja gesagt.«

      Larry hob unbewusst die Fingerspitzen an die dünne Narbe, die an seiner rechten Gesichtshälfte herablief, während er ihren Worten nachhorchte. Dann lachte er wie über einen Scherz. Aber es klang gezwungen.

      »Wissen Sie denn überhaupt, wie alt er eigentlich ist, Linda? Mein Gott, er könnte ja glatt Ihr Vater sein.«

      Zorn sprühte in ihren Augen. Ihr rassiges Gesicht wirkte plötzlich hochmütig und verschlossen. »Na und? Sind Sie etwa eifersüchtig auf ihn?« Sie gab sich einen Ruck und ging an ihm vorbei zu der Falbstute, die ein Stück tiefer zwischen den wie von Riesenhand hingeworfenen Felstrümmern stand.

      »Tun Sie nur nicht so, als wäre ich Ihnen für irgendetwas Rechenschaft schuldig, Larry!«, sagte sie kalt über die Schulter.

      »Und vor allem, glauben Sie ja nicht, ich werde Sie nochmals bitten oder gar anflehen, Ihrem Vater zu helfen. Ich bin hier, um ein Geschäft mit Ihnen zu schließen. Und alles, was ich will ist, dass Sie die Schuld begleichen, in der Sie bei mir stehen.«

      Mit ein paar Schriften holte er sie ein. Ein wildes Feuer brannte in seinen Augen, als er sie herumriss. Ihr feindseliger Blick und ihre zusammengepressten Lippen brachten ihn nicht dazu, sie loszulassen.

      »Mein Leben ist keine Ware, mit der man handelt, auch wenn es nur das Leben eines Kartenhais und Revolverschwingers ist!«, zischte er. »Ich schließe niemals Geschäfte, bei denen man mir irgendeinen Preis aufzuzwingen versucht! Nie!«

      Er war auf heftigen Widerstand gefasst und überrascht, als sie plötzlich lächelte. »Ich glaube kaum, dass Tamblin gewartet hätte, bis wir uns vorher einigen.«

      Die Flamme in seinen Augen erlosch. Er grinste wieder.

      »Vielleicht hätten wir ihn fragen sollen.«

      Sie erkannte den jähen Hunger in seinem Blick, der ihr wie von Künstlerhand gemeißeltes Gesicht abtastete. Ihre Augen erschienen ihm brunnentief. Ihre Lippen waren eine Verlockung. Er sah das Pochen einer Ader an ihrem schlanken Hals.

      »Sie sind schön, Linda!«, sagte er mit plötzlich veränderter, heiserer Stimme. »Berechnend zwar vielleicht, aber himmlisch schön! Ich kann es nicht glauben, dass Sie sich wirklich an einen Mann wegwerfen wollen, dessen ganzes Leben ein einziges Sinnen und Trachten nach Macht und Reichtum war.«

      »Ich kenne Ihren Vater anders, Larry!«, erwiderte sie scharf. »Und jetzt lassen Sie mich gefälligst los.«

      Er hielt sie jedoch nach wie vor fest. Ein Funkeln erwachte wieder in seinen Augen.

      »Wenn es ihm nicht so dreckig ginge, wie Sie behaupten, würde ich denken, Sie haben es lediglich schlauer angefangen als Morrister und sind ebenfalls hinter seinem Geld her.«

      »Sie werden unverschämt!«

      »Das liegt in meiner Natur«, lächelte er.

      Sie wehrte sich nicht, als er sie plötzlich an sich zog. Er spürte das heftige Pochen ihres Herzens durch die dünne Bluse. Ihr Körper war weich und biegsam. Der erregende Körper einer voll erblühten jungen Frau. Sein Blick verdunkelte sich noch mehr, als er sich über sie neigte.

      »Ich weiß nur einen Grund, der mich veranlassen könnte, nach Canyon City zu reiten und gegen Morrister zu kämpfen«, flüsterte er rau. »Das wäre der Versuch, dich Big Joe wegzuschnappen.«

      Bevor sie etwas hervorstoßen konnte, verschlossen seine brennenden Lippen ihren Mund. Einen Moment schien es, als würde die Frau ihm entgegenkommen, sich an ihn drängen. Dann riss sie sich heftig los. Er verzog keine Miene, als Lindas Hand auf seiner Wange brannte.

      Sie atmete heftig. Ihre runden, festen Brüste hoben und senkten sich schnell. Bleich wich sie vor ihm zurück.

      »Ich wünschte, Tamblin hätte sich deinen Skalp geholt, du verdammter Kartenhai!«, stieß sie wild hervor.

      Ohne den Blick von ihm zu wenden, griff sie nach dem Gewehr, das sie zuvor in den Scabbard am Sattel ihrer Falbstute geschoben hatte. »Wenn du mich nochmals anrührst, töte ich dich.«

      »Seit wann ist es verboten, die

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