Gefangen. Блейк Пирс
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„Natürlich, ich entschuldige mich vielmals“, sagte Ruhl höflich. „Ich sollte besser wissen, als sie damit zu belästigen. Vielen Dank jedenfalls, dass sie meinen Anruf entgegengenommen haben. Es wird nicht wieder vorkommen.“
Er beendete den Anruf und Riley saß da, zog an ihrem Drink und starrte auf das Telefon.
Die Mädchen liefen an ihr vorbei, dicht gefolgt von dem kleinen Hund. Sie waren auf dem Weg ins Familienzimmer um dort zu spielen und Darby schien sich pudelwohl in ihrem neuen Zuhause zu fühlen.
Riley schaute ihnen mit einem Gefühl tiefer Befriedigung nach. Doch dann begannen Erinnerungen an Morgan Farrell in ihr Gedächtnis zu dringen.
Sie und ihr Partner, Bill Jeffreys, hatten die Farrell Villa aufgesucht um Morgans Ehemann zum Tod seines eigenen Sohnes zu befragen.
Sie konnte sich erinnern, dass Morgan damals so aussah, als wäre sie fast zu schwach um aufrecht zu stehen. Sie hatte sich an das Geländer der breiten Treppe geklammert, ihr Mann ragte währenddessen über ihr, als wäre sie eine Art Trophäe.
Sie konnte sich an den Blick der Frau erinnern, der mit abwesendem Horror gefüllt war.
Sie konnte sich ebenso daran erinnern, was Andrew Farrell über sie gesagt hatte, sobald sie außer Hörweite war…
„War ein ziemlich bekanntes Model, als ich sie geheiratet habe –– vielleicht haben Sie ihr Foto auf den Titelseiten gesehen.“
Was den großen Altersunterschied zwischen ihnen anging, hatte er bemerkt…
„Eine Stiefmutter sollte nie älter sein, als die ältesten Kinder ihres Ehemannes. Ich habe das mit allen meinen Frauen so gehalten.“
Riley lief es nun genau wie damals kalt den Rücken hinunter.
Morgan war offensichtlich nichts anderes als ein teures Spielzeug für Andrew Farrell gewesen, dass er in der Öffentlichkeit vorzeigen konnte –– sie war für ihn überhaupt kein Mensch.
Schließlich erinnerte sich Riley auch daran, was mit Andrew Farrells vorherigen Ehefrau geschehen war.
Sie hatte Selbstmord begangen.
Als Riley Morgan ihre FBI Visitenkarte gegeben hatte, hatte sie sich Sorgen gemacht, dass die Frau ein ähnliches Schicksal erleiden könne –– oder dass sie unter mysteriösen Umständen umkommen würde. Das letzte, was sie sich vorstellen konnte war, dass Morgan ihren Ehemann ermorden würde –– oder auch sonst irgendjemanden.
Riley begann ein ihr gut bekanntes Kribbeln zu verspüren –– die Art des Kribbelns, das sie immer hatte, wenn ihre Instinkte ihr sagten, dass alles nicht so war, wie es schien.
Normalerweise war dieses Kribbeln ein Signal für sie, dass sie die Sache gründlicher untersuchen sollte.
Nun jedoch?
Nein, es geht mich wirklich nichts an, sagte sie sich.
Oder tat es das doch?
Während sie die Gedanken in ihrem Kopf umherdrehte, klingelte erneut ihr Handy. Diesmal sah sie, dass der Anruf von Bill war. Sie hatte ihm eher eine SMS geschickt, dass alles gut war und dass sie an diesem Abend bereits zuhause sein würde.
„Hi, Riley“, sagte er, als sie abnahm. „Ich wollte nur sehen, wie’s läuft. Ist also alles gut verlaufen in Phoenix?“
„Danke für den Anruf, Bill“, antwortete sie. „Ja, die Adoption ist nun endgültig abgeschlossen.“
„Ich hoffe, dass alles durchweg langweilig gewesen ist?“, fragte Bill nach.
Riley musste nur lachen.
„Nicht wirklich“, entgegnete sie. „Eigentlich, ganz und gar nicht. Es gab, ähm, Gewalttätigkeit. Und einen Hund.“
Sie hörte wie Bill ebenfalls ein bisschen lachte.
„Gewalttätigkeit und ein Hund? Ich bin gespannt! Erzähl!”
“Das mach ich, sobald wir uns sehen”, sagte Riley. “Es ist eine bessere Story, so von Angesicht zu Angesicht.“
„Ich freu‘ mich schon drauf. Ich nehme an, dass ich dich dann morgen in Quantico sehe.“
Riley schwieg einen Moment lang, da sie sich auf der Schwelle einer merkwürdigen Entscheidung verspürte.
Sie sagte zu Bill: „Ich glaube nicht. Ich denke, ich werde mir vielleicht ein paar Tage frei nehmen.“
„Tja, du hast es dir redlich verdient. Herzlichen Glückwunsch, noch einmal.“
Sie beendeten den Anruf und Riley ging hinauf in ihr Schlafzimmer. Sie schaltete ihren Laptop ein.
Dann buchte sie einen Flug nach Atlanta für den nächsten Morgen.
KAPITEL ACHT
Am nächsten Vormittag saß Riley bereits im Büro des Atlanta Polizei Chiefs, Elmo Stiles. Der große, barsche Mann erschien nicht sonderlich erfreut über das, was Riley ihm erzählt hatte.
Schließlich grummelte er: „Lassen Sie mich ganz ehrlich mit Ihnen sein, Agentin Paige. Sie sind den ganzen Weg hierher aus Quantico gekommen, um privat mit Morgan Farrell zu sprechen, die in Haft wegen dem Mord an ihrem Ehemann ist. Wir haben aber nicht um die Hilfe des FBI gebeten. Der Fall ist nun so gut wie geschlossen. Wir haben ein Geständnis und so weiter. Morgan ist schuldig, und das ist alles. Was ist hier also ihr Anliegen?“
Riley versuchte selbstbewusst zu wirken.
„Ich habe Ihnen bereits erklärt“, führte sie aus, „ich muss über eine komplett andere Sache mit ihr sprechen –– einen ganz anderen Fall.“
Stiles runzelte skeptisch die Stirn: „Einen ganz anderen Fall, zu dem Sie mir überhaupt nichts sagen können.“
„Genau“, erwiderte Riley.
Es war natürlich eine Lüge. Zum eintausendsten Mal, seit sie an diesem Morgen DC verlassen hatte, fragte sie sich, was zur Hölle sie hier eigentlich machte. Sie war es gewohnt die Interpretation der Regeln in ihrem eigenen Interesse auszuweiten, doch hier überschritt sie eindeutig die Grenze indem sie vorgab in offiziellem Auftrag des FBI zu kommen.
Wieso um alles in der Welt hatte sie jemals gedacht, dass das eine gute Idee sei?
„Was, wenn ich nein sage?“, fragte Stiles.
Riley wusste genau, dass das die Wahl des Chiefs war, und dass, sollte er sich tatsächlich weigern, sie das zu akzeptieren hatte. Doch das wollte sie nicht sagen. Sie musste sich ernsthaft darauf