Akte Null. Джек Марс

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Akte Null - Джек Марс

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Office voller Verschwörer zugegeben, dass er sich genau daran erinnerte, wie oft er schon von Pierson persönlich gelobt wurde.

      Vielleicht haben die es nicht gemerkt. Doch natürlich hatten sie das. Indem er die Brüderschaft stoppte, hatte Null deutlich gemacht, dass er das hauptsächliche Hindernis war, das ihnen im Weg stand. Sie waren sich dessen bewusst, dass Reid etwas wusste. Und wenn sie auch nur für einen Moment befürchteten, dass seine Erinnerungen zurückgekehrt waren, dann achteten sie noch genauer auf alles, was er tat.

      Das bedeutete für ihn nur, dass er schneller als sie sein müsste. Die Männer, die er im Oval Office hinterlassen hatte, führten ihren Plan schon aus und Null war die einzige Person, die genug wusste, um sie aufzuhalten.

      *

      Draußen war ein wunderschöner Frühlingstag. Das Wetter wurde endlich besser. Die Sonne spürte sich warm auf seiner Haut an und an den Hartriegelbäumen auf dem Rasen des Weißen Hauses sprossen gerade die ersten kleinen weißen Blüten. Doch Null bemerkte das kaum. In seinem Kopf drehte sich alles. Er musste sich vor dem Einströmen der Stimuli zurückziehen, damit er diese plötzlichen Informationen verarbeiten konnte.

      „Kent, warte mal”, rief Maria hinter ihm. Sie und Strickland eilten hinter ihm her, als er auf die Tore zuging. Er lief nicht in Richtung Parkplatz oder zu seinem Auto. Er wusste nicht, wo er gerade hinging. Er war sich überhaupt nichts sicher. „Ist bei dir wirklich alles in Ordnung?”

      „Ja”, murmelte er, ohne langsamer zu gehen. „Ich brauche nur ein wenig frische Luft.”

      Guyer. Ich muss Dr. Guyer kontaktieren und ihm mitteilen, dass die Prozedur verspätet funktionierte.

      Nein. Das kann ich nicht tun. Die könnten unsere Telefone abhören. Auch dein E-Mail.

      War ich schon immer so paranoid?

      „Hey.” Maria hielt ihn an der Schulter fest und er drehte sich um. „Sprich mit mir. Sag mir, was los ist.”

      Null starrte in ihre grauen Augen, bemerkte, wie ihr blondes Haar in Wellen um ihre Schultern fiel, und die Erinnerung daran, wie sie zusammen waren, stürmte erneut durch seinen Kopf. Wie sich ihre Haut anfühlte. Die Form ihrer Hüften. Der Geschmack ihres Mundes auf seinem.

      Doch da war noch etwas anderes. Er spürte es als ein stechendes Gefühl von Schuld. Kate war noch nicht ermordet worden. Haben wir... habe ich...?

      Er schüttelte den Gedanken aus seinem Kopf. „Wie schon gesagt. Die Medikamente. Die treiben wirklich Unfug in meinem Kopf. Ich kann nicht richtig denken.”

      „Ich fahre dich heim”, bot ihm Strickland an. Agent Todd Strickland war erst siebenundzwanzig, doch er hatte eine einwandfreie Erfolgsgeschichte als ein Army Ranger und war schnell zur CIA übergewechselt. Er trug immer noch eine militärische Frisur auf seinem dicken Nacken und muskulösen Oberkörper, doch er war gleichzeitig auch sehr sanft und ansprechbar, wenn die Situation danach verlangte. Er hatte sich mehr als einmal als wahrer Freund erwiesen.

      Null war sich dessen zwar bewusst, doch jetzt musste er etwas allein sein. Es war unmöglich, richtig zu denken, während jemand mit ihm sprach. „Nein. Es geht schon. Danke.”

      Er versuchte, sich wieder umzudrehen, doch Maria ergriff erneut seine Schulter. „Kent -”

      „Ich habe gesagt, mir geht’s gut!” schnappte er.

      Maria zog sich bei seinem Ausbruch nicht zurück, doch verengte ein wenig die Augen, als ihr Blick den seinen traf und versuchte, zu mehr Verständnis zu gelangen.

      Die Erinnerung an ihre gemeinsame Nacht kam unwillkürlich wieder hoch und er spürte, wie sein Gesicht sich erhitzte. Wir waren auf einem Einsatz. In irgendeinem griechischen Hotel untergebracht. Warteten auf Anweisungen. Sie verführte mich. Ich war schwach. Kate lebte noch. Sie fand es niemals heraus...

      „Ich muss los.” Er ging ein paar Schritte rückwärts, um sicherzustellen, dass keiner seiner Agentenkollegen versuchte, ihm erneut zu folgen. „Folgt mir nicht.” Dann drehte er sich um und ging weg, hinterließ die beiden auf dem Rasen des Weißen Hauses.

      Er hatte fast die Tore erreicht, als er jemanden hinter sich spürte, Schritte hörte. Er drehte sich schnell um. „Ich habe dir doch gesagt, dass du -”

      Eine kleine Frau mit schulterlangem, braunen Haar blieb stehen. Sie trug einen dunkelblauen Blazer mit passenden Hosen und Absatzschuhen und zog eine Augenbraue hoch, als sie Null neugierig anblickte. „Agent Null? Mein Name ist Emilia Sanders”, stellte sie sich vor. „Hilfskraft von Präsident Pierson.” Sie hielt eine weiße Visitenkarte mit ihrem Namen und ihrer Nummer hoch. „Er möchte wissen, ob Sie sein Angebot nochmal überdacht haben.”

      Null zögerte. Pierson hatte ihm zuvor einen Platz auf dem nationalen Sicherheitsrat angeboten, was ihn misstrauisch bezüglich der Mitwirkung des Präsidenten gemacht hatte, doch es schien, als wäre das Angebot aufrichtig.

      Nicht, dass er es annehmen wollte. Er nahm dennoch ihre Karte.

      „Falls Sie irgendetwas brauchen, Agent Null, dann zögern Sie bitte nicht, mich anzurufen”, sagte Sanders. „Ich bin ziemlich einfallsreich.”

      „Eine Fahrt nach Hause wäre jetzt von großer Hilfe”, gab er zu.

      „Selbstverständlich. Ich rufe sofort jemanden für Sie.” Sie zog ein Handy hervor und tätigte einen Anruf, während Null ihre Visitenkarte in seine Tasche steckte. Piersons Angebot war das Letzte, woran er jetzt dachte. Er hatte keine Ahnung, wie viel Zeit ihm blieb, um zu handeln.

      Was mache ich nur? Er kniff die Augen zu und schüttelte seinen Kopf, als ob er versuchte, eine Antwort loszulösen.

      726. Die Nummer drehte sich in seinem Gehirn. Es war das Sicherheitsfach einer Bank in der Innenstadt Arlingtons, wo er die Aufzeichnungen seiner Nachforschungen aufbewahrte - Fotos, Dokumente und Transkripte der Telefonate jener, die diese geheime Intrige anführten. Er hatte das Sicherheitsfach für fünf Jahre im Voraus bezahlt, damit es nicht inaktiv wurde.

      „Hier entlang, Agent.” Die Hilfskraft des Präsidenten, Emilia Sanders, machte ihm ein Zeichen, ihr zu folgen, während sie ihn rasch auf eine Garage und ein wartendes Auto zuführte. Auf dem Weg dorthin dachte Null erneut über die misstrauischen Blicke von General Rigby und Direktor Mullen nach. Es war nur Paranoia, nichts weiter - zumindest versuchte er, sich das einzureden. Doch hätten sie auch nur den kleinsten Verdacht, dass er über sie Bescheid wusste, so würden sie ihn sicherlich mit allen Mitteln verfolgen, die ihnen zur Verfügung ständen. Und nicht nur ihn.

      Null bereitete eine mentale Checkliste vor:

      Die Mädchen in Sicherheit bringen.

      Den Inhalt des Sicherheitsfaches abholen.

      Den Krieg aufhalten, bevor er beginnt.

      Null musste nur einen Weg finden, eine Gruppe der mächtigsten und reichsten Männer der Welt aufzuhalten, die dieses Ereignis seit mehr als zwei Jahren planten, die Unterstützung fast jeder Regierungsabteilung der Vereinigten Staaten hatten und die viel verlieren konnten.

      Nur ein weiterer Tag im Leben von Agent Null, dachte er bitterlich.

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