Akte Null. Джек Марс
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Sie blickte beim plötzlichen Eindringen ihres Vaters auf. „Hallo Papa.” Dann machte auch sie ein ernstes Gesicht, bemerkte scheinbar, das irgendetwas nicht stimmte. „Alles in Ordnung?”
„Ja, mein Schatz, alles in Ordnung. Ich wollte nur wissen, was du machst.” Ohne ein weiteres Wort ging er schnell nach oben in sein Büro. Er wusste schon, was er brauchte und wo genau er dies fände. Oben auf der Liste stand das Handy, ein älteres Modell, dass er mit Bargeld gekauft hatte und das einige hundert Minuten Guthaben hatte. Maya hatte die Nummer. Als Zweites brauchte er den Schlüssel für das Sicherheitsfach. Er wusste, wo er war, geradeso als ob er es niemals vergessen hatte, obwohl sich ein paar Stunden zuvor an diesem Morgen nicht mal daran hätte erinnern können, wozu er diente oder warum er ihn hatte. Der Schlüssel befand sich in einer alten Kiste in seinem Schrank, die er seine ,Müllkiste’ getauft hatte, gefüllt mit allen möglichen alten Dingen. Er konnte sich nicht dazu überwinden, sie loszuwerden, obwohl sie es kaum Wert schienen, aufbewahrt zu werden.
Als er zurück in die Küche kam, war er nicht besonders überrascht, seine beiden Töchter mit erwartungsvollen Blicken vor sich stehen zu sehen.
„Papa?” fragte Maya unsicher. „Was ist los?”
Null nahm sein Handy aus seiner Tasche und legte es auf die Küchentheke. „Es gibt da was, das ich tun muss”, erklärte er vage. „Und es ist...”
Unglaublich gefährlich. Monumental idiotisch, es alleine zu tun. Bringt euch direkt in Gefahr. Mal wieder.
„Es bedeutet, dass wir vermutlich beschattet werden. Gründlich. Und wir müssen darauf vorbereitet sein.”
„Müssen wir wieder in einen geheimen Unterschlupf?” fragte Sara.
Es brach Nulls Herz, dass sie eine solche Frage überhaupt stellen musste. „Nein”, antwortete er. Dann tadelte er sich selbst und erinnerte sich daran, dass er ihnen Ehrlichkeit versprochen hatte. „Noch nicht. Dazu könnte es später noch kommen.”
„Hat es etwas damit zu tun, was in New York geschehen ist?” fragte Maya gerade heraus.
„Ja”, gab er zu. „Aber hört bitte einfach nur zu. Es gibt da einen Mann, der die Agentur unterstützt, der sich Mitch nennt. Er ist ein großer Typ, stämmig, mit einem buschigen Bart, der eine Fernfahrermütze trägt. Ihm gehört die Third Street Garage. Wenn ich es ihm anweise, dann kommt er hierher und bringt euch an einen sicheren Ort, von dem noch nicht mal die CIA weiß.”
„Warum gehen wir da nicht sofort hin?” fragte Sara.
„Weil die Möglichkeit besteht”, erwiderte Null ehrlich, „dass wir jetzt schon beobachtet werden. Oder dass man mindestens darauf achtet, dass etwas außergewöhnliches geschieht. Wenn ihr nicht zur Schule geht oder ich etwas anders als gewohnt tue, dann kann das diese Leute aufmerksam machen. Ihr wisst schon Bescheid: lasst niemanden rein, geht mit niemandem mit und vertraut niemandem außer Mitch, Agent Strickland oder Agent Watson.”
„Und Maria”, fügte Sara hinzu. „Stimmt’s?”
„Ja”, murmelte Null. „Und Maria. Natürlich.” Er griff nach der Türklinke. „Ich brauche nicht lange. Schließt hinter mir ab. Ich habe das alte Handy, falls ihr mich braucht.” Er ging aus der Tür und schritt schnell auf sein Auto zu, bestürzt, dass die Erinnerung an seine Nacht mit Maria ihm wieder durch den Kopf ging.
Kate. Du hast sie betrogen.
„Nein”, murmelte er zu sich selbst, als er das Auto erreichte. Das hätte er nie getan. Er liebte Kate mehr als alles, mehr als jeden. Während er sich hinter das Steuer setzte und den Motor zündete, suchte er in seiner Erinnerung nach einem Hinweis, der ihm sagte, dass er falsch lag, dass er und Maria keine Affäre hatten, während Kate noch am Leben war. Doch er fand keinen. Seine Beziehung zu Hause war eine glückliche. Kate hatte keine Ahnung, dass er als CIA Agent arbeitete. Sie glaubte, dass seine häufigen Reisen Gastvorlesungen an anderen Universitäten, Recherche für ein Geschichtsbuch, Gipfel und Tagungen waren. Sie unterstützte ihn vollkommen und kümmerte sich um die zwei Mädchen. Er versteckte seine Verletzungen vor ihr und wenn dies nicht möglich war, dann fand er Ausreden. Er war tollpatschig. Er war gefallen. Wenigstens einmal wurde er überfallen. Die Agentur half ihm bei seinen Deckungsgeschichten aus und mehr als einmal stellten sie sogar gefälschte Polizeiberichte aus, um seine Behauptungen zu untermauern.
Sie wusste es nicht.
Doch Maria wusste es. Maria wusste die ganze Zeit, dass sie zusammen waren, während Kate noch am Leben war, und sie hatte nichts gesagt. Solange Nulls Gedächtnis geschädigt war, konnte sie ihm sagen, was immer er hören wollte und unterschlagen, was er nicht wusste.
Er bemerkte plötzlich, wie fest er sich am Lenkrad gekrallt hatte. Seine Fingerknöchel waren weiß und seine Ohren brannten vor Wut. Kümmere dich später darum. Jetzt gibt es wirklich wichtigeres zu tun, sagte er sich auf dem Weg zur Bank, um die Beweise zurückzuholen, von denen er nur hoffen konnte, dass sie ausreichten, um dies aufzuhalten.
KAPITEL VIER
Am frühen Nachmittag, als Null zur Bank in Arlington fuhr, gab es nur wenig Verkehr. Er missachtete zwei Stoppschilder und trat sogar auf das Gas, um durch eine orangene Ampel zu kommen. Bei jedem Mal erinnerte er sich daran, dass es am besten wäre, keine Aufmerksamkeit zu erregen. Ein Verkehrsdelikt würde sicherlich im CIA System aufgezeichnet und gäbe den Verschwörern, die sich in der Agentur befinden, einen Hinweis auf seinen Standort.
Doch er konzentrierte sich kaum auf die Verkehrsregeln. Er hatte Vorsichtsmaßnahmen getroffen, um die Mädchen mindestens für den Moment in Sicherheit zu wissen. Als Nächstes holte er die Akten aus dem Sicherheitsfach zurück. Soweit so gut. Doch danach käme der schwierige Teil. Zu wem bringe ich sie? Zu den Medien? Nein, er war sich im Klaren, dass das zu schmutzig wäre. Auch wenn er einige Namen durch den Schmutz zöge, so wäre der Prozess, um die Leitfiguren aus ihren Posten zu entlassen, dennoch langwierig und erforderte Gerichtsverfahren.
Die Vereinten Nationen? NATO? Auch hier würde der politische und rechtliche Prozess wirklichen Fortschritt verhindern. Er brauchte etwas Schnelles. Er musste sich mit dem, was er wusste, an jemanden wenden, der die Macht hatte, etwas Sofortiges und Unwiderrufliches zu tun.
Er hatte schon die Antwort. Pierson. Wäre sich der Präsident der Verschwörung wirklich nicht bewusst, dann könnte Null ihn um Hilfe bitten. Er müsste es schaffen, den Präsidenten alleine zu sehen und ihm alles zu zeigen, was er hatte und wusste. Der Präsident könnte all dies aufhalten und die Verantwortlichen entlassen. Pierson schien Agent Null sehr zu schätzen. Er vertraute ihm und behandelte ihn wie einen Freund. Auch wenn diese Verhaltensweise Null in der Vergangenheit dazu veranlasst hatte, Zweifel und Widerwillen bezüglich Pierson zu spüren, so war er jetzt jedoch mit seinem Gedächtnis bewaffnet, seinem wirklichen Gedächtnis, und er sah den Präsidenten so, wie er war: eine Schachfigur in diesem Spiel. Jene, die an der Macht waren, wollten vier weitere Jahre, damit sie die Dinge zu ihrem Vorteil manipulieren konnten, auf eine Art, die Langlebigkeit bedeutete, egal wer an der Spitze stand.
Er parkte zwei Häuserblocks von der Bank auf der Straße. Das war gar nicht so einfach mit nur einer brauchbaren Hand. Bevor er aus dem Auto stieg, griff er hinüber zum Handschuhfach, öffnete es und kramte darin herum, bis er das kleine, faltbare Einsatzmesser fand, das er dort verstaut hatte.
Dann eilte