El Gustario de Mallorca und das tödliche Elixier. Brigitte Lamberts

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El Gustario de Mallorca und das tödliche Elixier - Brigitte Lamberts Krimi

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bei gutem Essen vom Holzkohlegrill und mit einem fantastischen Blick auf das Meer. Das wird ein entspanntes und schönes Arbeiten.

      Kapitel 2

      Zürich Hotel Baur Au Lac. Der Sekretär betritt den Balkon. »Die Herren wären jetzt da.« Der kleine, etwas untersetzte Schweizer Unternehmer erhebt sich aus dem Korbstuhl und begrüßt die Spanier.

      »Schön, dass Sie so schnell kommen konnten.« Mit einer Handbewegung bittet er sie, in den Sesseln auf dem Balkon Platz zu nehmen.

      »Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?«

      José Maria Jamires, ein drahtiger, hochgewachsener junger Mann, bittet um ein Glas Wasser und der etwas grobschlächtige, kleinere Jesús Gonzáles zeigt ungelenk auf eine silberne Kaffeekanne.

      »Sie haben einen guten Flug gehabt?« Die Frage ist für Otto Bächli nicht mehr als eine höfliche Floskel. Die beiden Männer nicken.

      »Sie sind mir von einem Freund empfohlen worden, für den Sie schon einmal zu seiner Zufriedenheit tätig geworden sind.« Gonzáles lächelt unsicher und fasst sich an seine ­große Nase. Jamires beginnt, in recht gutem Deutsch, aber mit einem starken Akzent die Erfolge ihrer Detektei hervorzuheben. Der Schweizer schaut dabei über den Zürichsee, der von der Sonne beschienen wird und dessen Oberfläche irritierend flimmert. Der Spanier erzählt ohne Punkt und Komma, Bächlis Gedanken schweifen ab. Es war eine gute Idee, meine neuen Geschäftspartner für die Benefitz-Gala hier im Baur Au Luc unterzubringen. Es ist weit mehr als ein Luxushotel. Es ist eine Institution. Das wird den Asiaten imponieren.

      »Sie kennen sich also bestens auf Mallorca aus?«, unterbricht er schließlich den Redeschwall von Jamires.

      »Ja, wir sind beide Mallorquiner und leben auch auf der Insel.«

      Otto Bächli deutet auf die Kaffeekanne und Gonzáles hält ihm schon seine Tasse entgegen. In aller Ruhe gießt er auch ­Jamires noch ein Glas Wasser ein, dann fährt er fort: »Sie sagten gerade, dass Recherche ein wichtiger Bestandteil Ihrer Arbeit sei. Wo lernt man das, wenn man nicht studiert hat?«

      »Doch, doch, wir haben studiert. Nicht an der Universität, aber als Personenschützer durchläuft man auch eine Akademie, wo das gelehrt wird.«

      »Was wird gelehrt?« Bächli schaut verwundert zu Gonzáles hinüber, der sich schon wieder an seine Nase fasst.

      »Wie und wo man sich Informationen besorgen kann und an wen man sich zu wenden hat. Natürlich bedarf es da manchmal Einfallsreichtum.«

      »Einfallsreichtum?« Bächli horcht interessiert auf.

      »Ja«, José Maria Jamires ist in seinem Element. »Oft muss man Geschichten erfinden und in andere Rollen schlüpfen, um an sein Ziel zu kommen.«

      »Menschen betrügen?« Bächli fragt nach.

      »Nein, nein. Aber schon tricksen, damit man an Informationen gelangt, die einem sonst nicht gegeben werden.«

      »Sie bewegen sich aber hoffentlich im legalen Bereich?«

      »Natürlich, das ist für uns selbstverständlich, sonst würden wir unsere Konzession aufs Spiel setzen.«

      »Das ist mir wichtig! Keine unseriösen Praktiken. Ich habe ein Imperium aufgebaut, aber ich kann mich morgens immer noch im Spiegel betrachten ohne schlechtes Gewissen, und das soll auch so bleiben. Können Sie mir das garantieren?«

      »Selbstverständlich, wir halten uns an Gesetze und Regeln.«

      »Gut, dann will ich Ihnen sagen, womit ich Sie beauftragen möchte.« Bächli macht eine kurze Pause, um sich der uneingeschränkten Aufmerksamkeit der beiden Mallorquiner zu vergewissern. »Sie erhalten einen Vorschuss, der Ihre Auslagen abdecken wird. Also keine Summe, bei der es sich lohnt, Zeit zu schinden. Wenn Sie erfolgreich sind und mir das beschaffen, was ich haben will, werden Sie ein stattliches Honorar erhalten, aber nur dann.« Er winkt seinem Sekretär zu, der ihm einen Zeitungsartikel überreicht.

      »Schauen Sie sich den mal an«, fordert er Jamires auf. Der Mallorquiner ergreift die Zeitung und liest konzentriert. Bächli kann sich ein Grinsen nur schwer verkneifen, denn der junge Mann fährt mit dem Finger die Zeilen ab, die er gerade überfliegt. Nach wenigen Minuten blickt er auf.

      »Sie wollen das Fläschchen?«

      Der Unternehmer zieht eine Augenbraue hoch. »Trauen Sie sich das zu?«

      »Einen Augenblick bitte.« Jamires dreht sich zu seinem Kompagnon um und spricht sich mit ihm auf Spanisch ab. Dann blickt er erneut Bächli an.

      »Mein Kollege spricht kaum Deutsch«, entschuldigt er sich. »Und ja, wir trauen uns das zu.« Der Mallorquiner klingt entschlossen. »Doch würden wir gerne wissen, wie das Erfolgshonorar aussieht.«

      »Mit einer mittleren sechsstelligen Summe dürfen Sie rechnen«, antwortet der Unternehmer knapp. Das plötzliche Leuchten in Jamiresʼ Augen entgeht ihm nicht.

      »Noch eine Frage: Haben Sie die Biografie gelesen, die im Zeitungsartikel erwähnt wird?«, fragt Jamires. Otto Bächli baut sich in seinem Sessel auf.

      »Selbstverständlich, ich bin Geschäftsmann genug, um nicht irgendwelchen Hirngespinsten hinterherzulaufen. Der Anis-Schlehen-Likör wird in der Biografie nur am Rand erwähnt. Vielmehr ist es der Zeitungsartikel, der eine vage Verbindung zu Mallorca herstellt und suggeriert, dass es noch ein Fläschchen geben könnte.«

      Jamires wagt noch einen Vorstoß. »Entschuldigen Sie, eine letzte Frage, die Sie hoffentlich nicht als Indiskretion verstehen. Warum interessiert Sie das Fläschchen so?«

      Na endlich, denkt Bächli, langsam punktet er. Ohne diese Frage hätte ich es vielleicht doch sein lassen. Welcher seriöse Privatdetektiv will nicht die Motivation seines Auftraggebers wissen.

      »Ich bin Sammler und habe mich auf seltene Weine und Spirituosen spezialisiert. Ich meine, sehr seltene, wenn Sie verstehen.« Dabei schaut Bächli Jamires tief in die Augen. Der Mallorquiner nickt. Dann greift der Schweizer in die Innentasche seines Blazers und zieht einen Umschlag hervor.

      »Ihr Vorschuss, meine Herren. Das nächste Mal, wenn wir uns sehen, überreichen Sie mir das Fläschchen.« Er erhebt sich und das Gespräch ist beendet.

      Kapitel 3

      Zürichsee Sanatorium. Eingewickelt in eine Wolldecke sitzt Alexej Golubew am Fenster seiner Suite und blickt auf den Zürichsee. Aus einem Tornister führen Schläuche direkt zu seiner Nase. Er atmet schwer. Immer wieder überfliegt er einen Artikel aus der ›Neuen Züricher Zeitung‹. Darin wird von einer neuen Biografie über die Königin Blanka von Nava­rra berichtet, die ein anerkannter britischer Historiker gerade veröffentlicht hat. Die Königin interessiert ihn nicht, wohl aber, dass sie krank war und auf den Anis-Schlehen-Likör, den Patxaran, geschworen hat. Sie hat besondere Fläschchen dieses Likörs besessen, die Wunder bewirkt haben sollen. Er hat nicht mehr viel Zeit. Die Operation hat dem Oligarchen, wenn es gut geht, ein Jahr geschenkt, mehr ist nicht rauszuholen, sagen seine Ärzte. Ärmlich aufgewachsen, hat er die Gunst der Stunde genutzt und unter Jelzin sein Vermögen gemacht. Nicht immer legal, eigentlich nie. Doch das ist jetzt egal, jetzt geht es um sein Leben. Er klingelt. Sofort ist Iwan, sein Privatsekretär, zur Stelle. Der große, kräftige Mann mit kantigen Gesichtszügen tritt wortlos hinter den Sessel in Erwartung der

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