Western Helden 18 – Erotik Western. R. S. Stone

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Western Helden 18 – Erotik Western - R. S. Stone Western Helden

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      Als Milton Randall die vier Reiter über den Hügelkamm stieben sah war ihm klar, dass er ein riesiges Problem am Hals hatte. Er parierte sein Pferd, starrte, dem Fegefeuer seiner wirbelnden Gedanken ausgesetzt, dem Quartett entgegen und spürte, wie die Angst in ihn hineinkroch.

      Es waren Cowboys der Running Water Ranch.

      Die Hufschläge dröhnten wie ein Vorbote von Unheil und ­Ver­hängnis, ein eisiger Hauch schien den sechsundfünfzigjährigen Pferdezüchter zu streifen. Er duckte sich unwillkürlich und zog den Kopf zwischen die Schultern, als würde jemand nach ihm schlagen.

      Vor ihm rissen die Reiter die Pferde zurück. Das Pochen, Klirren und Knarren verklang, nur noch das Prusten und Schnauben der Pferde war zu vernehmen. Aufgewirbelter Staub markierte den Weg, den die Reiter zurückgelegt hatten. Es war der helle Staub des Llano Estacado, der das ganze Land wie mit einer dünnen Puderschicht überzog.

      »Sieh an«, stieß ein Cowboy hervor, der sein unruhiges Pferd mit den Oberschenkeln bändigte. »Der glücklose Pferdezüchter Milton Randall. Er treibt sich auf dem Weideland der Running Water Ranch herum, und vor ihm hängt ein totes Maverick über den Pferderücken. Was sagt man dazu?«

      »Männer«, murmelte Randall mit einer ihm selbst fremden Stimme, räusperte sich, bekam aber den Hals nicht frei und fuhr fort: »Ihr wisst genau, dass …«

      »Erzähl die Story nicht uns, Viehdieb!«, schnitt der Sprecher der kleinen Gruppe Randall schroff und mit klirrender Stimme das Wort ab. »Heb sie dir für Big Jacob auf. Ich bin neugierig, was er dir für eine Antwort geben wird.«

      Sie fixierten ihn mit harten Augen, und Randall fühlte deutlich die Welle von Unnachgiebigkeit, die von ihnen ausging. Unvermittelt hatte er das Empfinden, von einer unsichtbaren Faust gewürgt zu werden. »Versteht das doch, Leute«, begann er noch einmal, »wir sind am Ende und …«

      »Halt’s Maul, Randall!«, unterbrach ihn der Cowboy erneut. »Spar dir deinen Atem. Vielleicht brauchst du ihn, wenn du am Ende eines soliden Hanfstricks zappelst. Ich denke, du weißt, wie man in Texas mit Viehdieben umgeht.«

      »Reden wir nicht lange herum«, stieß ein anderer hervor. »Reiten wir. Und dir, Randall, rate ich, nicht auf blödsinnige Gedanken zu kommen.«

      Der Pferdezüchter schluckte würgend.

      Sie nahmen ihn in die Mitte und trieben die Pferde an. So sehr er sich auch den Kopf nach einem Ausweg zerbrach – er fand keinen. Nach dem Gewehr zu greifen und zu versuchen, das Blatt zu seinen Gunsten zu wenden, wäre selbstmörderisch gewesen.

      Also fügte er sich.

      Je näher sie der Running Water Ranch kamen, umso unbehaglicher wurde es Milton Randall zumute, und er spürte die Angst, die wie ein Schrei in ihm aufstieg, wenn er daran dachte, was ihm möglicherweise blühte. Seine Hände begannen zu zittern wie die eines Schwerkranken, sein Gesicht war grau und die Furchen darin gruben sich noch tiefer ein. Schließlich war es nur noch reine Panik, die sich wie ein alles verzehrendes Feuer in ihm ausbreitete und seinen ganzen Körper erfasste.

      Die Ranch tauchte auf. Sie lag am Running Water Creek, und die Vielzahl der Gebäude sowie das pompöse Haupthaus ließen darauf schließen, dass hier ein Weidebaron residierte. Einige Ranchhelfer waren bei der Arbeit. Aus der Schmiede klangen helle Hammerschläge, aus der Esse stieg dunkler Rauch. In einer Remise standen fünf Fuhrwerke; drei Schlutter-Wagen und zwei schwerere Gefährte. In zwei Corrals tummelten sich wohl an die sechzig Pferde. Auf einer Koppel standen ein halbes Dutzend Milchkühe. Eine große Mannschaftsunterkunft war in einem rechten Winkel zum Haupthaus errichtet worden. Da es windstill war, drehte sich das Windrad auf dem hohen Turm beim Brunnen nicht.

      Einige Männer verließen das Bunkhouse, auch einige Helps stellten ihre Arbeit ein und näherten sich. Sie alle kannten Milton Randall, und sie sahen das tote Jungrind vor ihm auf dem Pferderücken liegen.

      Zwei Männer, die sich ausgesprochen ähnlich sahen, nur dass der eine an die dreißig Jahre älter war als der andere, verließen das Haupthaus, überquerten die Veranda und blieben beim Geländer stehen. Der Ältere der beiden hatte graue Haare, sein Gesicht war kantig und zerfurcht und wurde von einem pulvergrauen Augenpaar beherrscht. Von ihm ging eine starke, autoritäre Strömung aus, etwas Zwingendes, Beeindruckendes.

      Das war Big Jacob Tatum.

      Neben ihm stand sein Sohn John, einunddreißig Jahre alt und sicherlich aus demselben Holz geschnitzt wie Big Jacob.

      Der Ranchboss legte die Hände auf das Geländer und kniff die Augen leicht zusammen. Der Weidereiter, der sich schon auf der Weide zum Sprecher der kleinen Gruppe aufgeschwungen hatte, rief: »Wir haben Randall erwischt, als er sich mit einem geschlachteten Maverick auf dem Land der R.W. herumgetrieben hat.«

      Ein Schatten schien über das Gesicht des Ranchers zu huschen. »Das klingt nach Viehdiebstahl«, rief er grollend. »Was hast du dazu zu sagen, Randall?«

      Der Pferdezüchter straffte die Schultern, setzte zweimal an und erwiderte mit belegter Stimme: »Du weißt sicher, Big Jacob, wie viel Pech ich im vergangenen Jahr hatte. Die meisten meiner Pferde musste ich erschießen, weil sie an einem Virus erkrankt waren, der von den Pferdebremsen übertragen worden ist. Ich konnte nicht ein einziges Tier verkaufen. Weil das so ist, kann ich meinen Kreditverbindlichkeiten bei der Bank nicht nachkommen und sie hat mir die Hypothek gekündigt. Im Store bekomme ich auch keinen Kredit mehr. Susan, Jed und ich sind am Ende, wir können uns kein Mehl, kein Salz, keinen Kaffee, keinen Zucker – wir können uns gar nichts mehr kaufen. Aber von etwas müssen wir doch leben.«

      Big Jacob presste sekundenlang die Lippen zusammen, sodass sie nur einen dünnen, blutleeren Strich bildeten, dann stieß er hervor: »Und euren Lebensunterhalt stiehlst du dir auf meiner Weide zusammen, wie? Hat dir denn nie jemand gesagt, dass man mit Viehdieben kurzen Prozess macht? Hast du das denn nicht bedacht, als du auf mein Weideland geritten bist?«

      Randalls Hals war wie zugeschnürt. Die Angst vor dem, was auf ihn zukam, raste wie Fieber durch seine Blutbahnen. »Wir haben Hunger, Big Jacob«, presste er fast mühsam hervor. »Was ich getan habe, ist kein Viehdiebstahl im herkömmlichen Sinne. Es – es war Mundraub. Ich wusste nicht mehr, was ich tun sollte.«

      »Du hättest eben einen deiner Gäule schlachten müssen«, stieß Big Jacob zynisch hervor und die Härte in seinem Blick milderte sich nicht. »Du hättest auch zu mir kommen können, vielleicht hätte ich dir dieses verdammte Maverick sogar geschenkt. Aber es war – verdammt noch mal – ein Fehler, einfach auf mein Land zu reiten und mein Vieh zu stehlen.«

      »Ich – ich werde dir das Kalb bezahlen«, stammelte Randall.

      Big Jacob lachte klirrend auf. »Womit denn? Mit Hosenknöpfen etwa?«

      »Ich kann dir ein Pferd dafür geben.«

      Die Stimme des Ranchers klang wie fernes Donnergrollen, als er erwiderte: »Ich habe genug Pferde, und von deinen verseuchten Gäulen will ich sowieso keinen.«

      Von einem Anbau schlenderte ein etwa dreißigjähriger, dunkelhaariger Mann herbei. Er war groß, schmal in den Hüften und breit in den Schultern und wirkte sehr geschmeidig. Bekleidet war er mit einer schwarzen Hose und einem weißen Hemd. Er schien schon eine ganze Weile zugehört zu haben, denn er rief: »Das war sicher nicht das erste Kalb, das du der R.W. gestohlen hast, Randall. Sag es schon: Wie viele waren es bisher?«

      »Es war das erste«, würgte Milton Randall hervor. »Wirklich, Lorimer. Ich wusste nicht mehr ein oder aus, und da bin ich auf die Weide der R.W. geritten.«

      »Okay«,

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