Western Helden 18 – Erotik Western. R. S. Stone
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Western Helden 18 – Erotik Western - R. S. Stone страница 2
»Nein, bitte, Big Jacob, das kannst du …«
Einige der Männer auf dem Ranchhof waren schon bei Randalls Pferd. Brutal wurde er aus dem Sattel gezerrt, sie rissen ihm Weste und Hemd vom Leib und schleppten ihn zum Holm. Er brüllte, warf sich hin und her, versuchte sich loszureißen und flehte schließlich um Gnade.
Vergeblich!
Sie kannten kein Mitleid; es gab kein Erbarmen …
*
Einen Monat später ritt Coltman über das Weideland der Running Water Ranch. Immer wieder kreuzten kleine Rinderherden seinen Weg. Sie trugen als Brandzeichen ein R und ein W. Es war ein schwüler Tag im Juli, der Himmel war bewölkt und die Sonne war nur als verschwommener, gelber Klecks hinter der Wolkendecke auszumachen. Aggressive Stechmücken quälten Pferd und Reiter.
Es ging auf den Abend zu und von Osten her schlich bereits amberfarben die Dämmerung ins Land. Coltman kam von Lubbock herauf und wollte nach Amarillo. Den kleinen Umweg über Plainview, das an der Poststraße lag, wollte er sich sparen, darum ritt er auf geradem Weg durch die Wildnis.
Als der verwehende Klang eines Schusses über eine Bodenerhebung herantrieb, zügelte er den Hengst und lauschte. Er war sich ganz sicher, dass es das ferne Peitschen einer Detonation gewesen war. Der Knall war verklungen, die Stille die Coltman umgab, war tief und fast erdrückend. Es war, als hätte sogar die Natur den Atem angehalten.
»Hüh!« Mit einem Schenkeldruck trieb Coltman den schwarzen Hengst wieder an und lenkte ihn den sacht abfallenden Abhang hinauf, um ihn auf dem Höhenkamm zu parieren. Vor dem Blick Coltmans lag eine Ebene, die bis zum Fluss reichte und auf der ebenfalls Rudel von Longhorns weideten. Am Fluss entlang führte ein von Wagenrädern zerfurchter und Pferdehufen aufgewühlter Weg. Mitten auf diesem Weg stand ein Pferd, und vor seinen vorderen Hufen lag eine Gestalt bäuchlings am Boden.
Coltman zog die Schrotflinte mit dem abgesägten Doppellauf aus dem Scabbard, hielt sie am Kolbenhals fest und ritt hinunter. Dabei waren seine Augen ununterbrochen in Bewegung und er verspürte eine immense Anspannung. Ihm war klar, dass der Schuss, den er gehört hatte, dem Mann am Boden gegolten hatte, und der Schütze konnte noch in der Nähe sein.
Bei der reglosen Gestalt saß er ab. Das Pferd, das da stand, eine Grullastute, trug auch den R.W.-Brand. Coltman schwenkte den Blick noch einmal umfassend in die Runde, dann versenkte er die Shotgun im Sattelholster, ging zu dem Mann hin, beugte sich über ihn und drehte ihn vorsichtig auf den Rücken.
Er lebte, aber er war besinnungslos. Die Kugel hatte ihn unter dem Schlüsselbein in die rechte Brust getroffen. Das Hemd und die graue Stoffweste hatten sich über der Wunde mit Blut vollgesaugt. Es war ein großer, wuchtiger Mann, und Coltman schätzte ihn auf sechzig Jahre.
Er richtete sich auf, holte die Wasserflasche von seinem Sattel, entkorkte sie, kniete bei dem Besinnungslosen ab und schob seine rechte Hand flach unter seinen Kopf, hob ihn etwas an und setzte ihm die Öffnung der Canteen an die trockenen Lippen.
Wasser rann über das Kinn des Bewusstlosen, über seinen Hals und unter den Kragen seines gelben Hemdes. Plötzlich aber zuckten seine Lider, und dann begann er zu schlucken. Schließlich schlug er die Augen auf und Coltman zog die Hand mit der Flasche zurück. Verständnislos starrte der Mann am Boden in das Gesicht über sich, sein Blick war trübe und er schien keinen Gedanken fassen zu können.
»Wer sind Sie?«, fragte Coltman. »Können Sie sich erinnern, was geschehen ist?«
»Jacob – Tatum …« Tonlos brachen die Silben aus seiner pulvertrockenen Kehle, jedes Wort schien ihm übermenschliche Anstrengung zu kosten. »Running – Water – Ranch. Ich – ich verbrenne innerlich. Dieser Schmerz …« Sein Kopf fiel auf die Seite, er verdrehte die Augen und stöhnte, seine Lippen zuckten.
Coltman stellte die Flasche auf den Boden, drückte sich hoch und holte Verbandszeug aus seiner Satteltasche. Mit seinem Dolch schnitt er das Hemd auf, mit Wasser und seinem Stück Binde säuberte er die Haut rund um das Einschussloch und stellte dabei fest, dass die Kugel noch im Körper steckte. Er desinfizierte die Wunde mit Peroxyd, drehte einen Pfropfen und verstopfte sie, dann faltete er ein Stück Binde zu einer Kompresse, legte sie darüber und klebte sie mit einigen Streifen Pflaster fest.
Der Verwundete trieb in der zwielichtigen Welt der Trance, unzusammenhängendes Gestammel kam über seine Lippen, Speichel rann aus seinem Mundwinkel, Schweißperlen glitzerten auf seiner Stirn.
Als Coltman die Wunde einigermaßen versorgt hatte, gab er Tatum noch einmal zu trinken. Das Wasser schien den Rancher zu beleben, denn sein Blick klärte sich etwas, er starrte in des Gesicht Coltmans und murmelte mit brüchiger, geradezu versiegender Stimme: »Wer sind Sie? Wo kommen Sie her? Wer hat auf mich geschossen?«
»Wer ich bin und wo ich herkomme, dürfte uninteressant sein, Tatum. Wer auf Sie gefeuert hat, kann ich Ihnen leider nicht sagen. – Sie brauchen einen Arzt. Ich bin mir aber nicht sicher, ob Sie reiten können. Wie weit ist die nächste Stadt von hier aus entfernt?«
»Edmonson … Etwa zwei Meilen nach Osten, am Fluss entlang. Ich – ich denke, ich schaffe das.«
»Möglich. Verweichlicht sehen Sie nicht gerade aus. Trotzdem habe ich Bedenken. Die Kugel kann die Lunge verletzt haben. Ich glaube, ich lasse Sie hier zurück und reite in die Stadt, um zu veranlassen, dass man Sie mit einem Wagen abholt.«
Der Atem des Ranchers ging rasselnd, seine Brust hob und senkte sich unter den keuchenden Atemzügen. »Meine Ranch – drei Meilen westlich. Reiten Sie dorthin. Mein Sohn …« Er hüstelte. Als der Hustenreiz vorüber war, schnappte er nach Luft wie ein Erstickender.
»Auf Ihrer Ranch gibt es sicher keinen Arzt«, versetzte Coltman und erhob sich. »Ohne ärztliche Hilfe aber sterben Sie, denn die Kugel steckt in Ihrer Brust und muss raus. Also hole ich Hilfe aus der Stadt.«
Coltman ging zu seinem Pferd, hängte die Wasserflasche an den Sattel und verstaute das Verbandszeug, das er nicht benötigt hatte, in der Satteltasche, dann schwang er sich in den Sattel. »Bleiben Sie ruhig liegen, Tatum. In spätestens einer halben Stunde kommt Hilfe.«
Er schonte den Hengst nicht und benötigte für die zwei Meilen nach Edmonson keine zehn Minuten. Zu beiden Seiten einer staubigen Main Street hatten die Bewohner ihre Häuser errichtet – aufgereiht wie die Perlen an einer Schnur. Dahinter waren Schuppen, Scheunen und Ställe erbaut worden, außerdem befanden sich da auch die Corrals, Koppeln und Pferche für die Nutztiere der Bürger.
Auf der Main Street sowie auf den Gehsteigen zu beiden Seiten waren nur wenige Passanten zu sehen. Die meisten Stadtbewohner saßen sicherlich beim Abendessen, nachdem sie ihr Tagwerk vollbracht hatten. Coltman erkundigte sich bei einem älteren Mann, ob es in Edmonson einen Arzt gebe und wo dieser gegebenenfalls wohne. Der Mann beschrieb ihm den Weg.
Coltman fand das Haus, erklärte dem Doc, was geschehen war und half ihm sogar, ein Pferd vor den Buggy zu spannen. Wenige Minuten später jagte der Arzt mit dem leichten Einspänner aus der Stadt.
Coltman führte den Hengst zum Sheriff’s Office. Aus dem verstaubten Fenster und dem Glaseinsatz im oberen Drittel der Tür fiel Lichtschein. Coltman band das Pferd am Holm fest, zog die Shotgun aus dem Scabbard und stieg auf den Vorbau. Nachdem er gegen die Tür geklopft hatte, trat er, ohne die Aufforderung dazu abzuwarten, ein. Der würzige Geruch