Toni der Hüttenwirt Classic 40 – Heimatroman. Friederike von Buchner
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Toni Baumberger rieb sich das Kinn.
»Des klingt ein wenig kompliziert, Mutter. Kannst des net näher erklären?«
Anna nahm ihren Toni bei der Hand.
»Komm, mein Schatz! Wir schauen mal nach der Luise. Siehst doch, daß es deine Mutter eilig hat.«
Meta warf Anna einen dankbaren Blick zu und eilte davon. Nach einigen Metern schrie sie auf und kam zurück.
»Alle Zimmer sind vermietet. Der Vater und ich schlafen heute nacht auf dem Heuboden. Ich hab’ euer Zimmer auch vergeben, Toni. Was machen wir denn da? Da müßt ihr auch auf dem Heuboden schlafen.«
»Des macht nix, Mutter! Ich hab’ mir schon so etwas gedacht. Mach dir keine Sorgen. Nach dem Tanz fahren wir rauf bis zur Oberländer Alm und nächtigen dort bei der Hilda und dem Wenzel. Wir haben des schon alles mit den beiden besprochen.«
»Des ist gut! Dann wünsche ich euch viel Freud’ heut abend und nehmt euch ein bisserl der Luise an.«
Meta eilte jetzt endgültig davon.
Toni und Anna gingen hinein. Xaver stellte Luise vor und erklärte in wenigen Worten, was sich zugetragen hatte.
»Mei, des ist ein Ding!« wunderte sich Toni und schüttelte den Kopf.
»Vater, bist dir wirklich sicher, daß des am Telefon Rainers Vater war, der des Zimmer wieder abbestellt hat?«
»Ja! Des sind wir! Deine Mutter und der Kallmeier Kurt, die sind ja zusammen in die Schule gegangen. Deine Mutter kennt ihn noch besser als ich. Sie hat es sofort bemerkt. Außerdem hat sie sich den Namen Lieselotte Winkler bestätigen lassen – von ihm. Ja, hat er gesagt, des sei der Name.«
»Dabei heißt sie doch Luise!« warf Anna ein. »Ganz schön raffiniert von Mutter Meta, des so zu machen!«
»Da kann was net stimmen auf dem Kallmeier Hof.« Toni rieb sich das Kinn. »Der Vater war schon immer sehr streng gewesen mit den Buben, dem Rainer und seinem jüngeren Bruder Wolfram. Aber des ist doch ein bisserl zuviel. Dazu kommt, daß des ganz schön dumm ist. Dem Kallmeier muß doch klar sein, daß er net verhindern kann, daß sich der Rainer und die Luise treffen.«
Anna legte den Arm um Luise. Sie hatte Mitleid.
»Des wird sich alles klären. Jetzt komm erst mal mit uns! Deinen Rainer, den wirst auch noch sehen, da bin ich mir sicher. Mutter Meta hat uns zwar nicht in ihren Plan eingeweiht. Aber die Meta ist eine Seele von Mensch. Du kannst dich auf sie verlassen. Dazu kommt, daß sie net leiden kann, wenn man sie anlügt. Daß der Kurt Kallmeier die Meta am Telefon zum Narren gehalten hat, des verzeiht sie ihm so schnell nicht.«
Luise stand auf. Sie schaute an sich herunter.
»Kann ich so gehen?«
Noch bevor Anna Luises Frage beantworten konnte, sagte Toni:
»Siehst fesch aus, Luise! Richtig fesch! Da kann ich nur hoffen, daß der Rainer bald kommt. Du wirst allen ledigen Burschen den Kopf verdrehen.«
Luise trug ein Sommerkleid aus dünner Baumwolle mit schmalen Trägern. Der Stoff war hellblau mit bunten kleinen Blumen.
»Ich will aber nicht mit anderen jungen Burschen tanzen. Erst muß ich doch mit Rainer reden. Vielleicht sollte ich doch besser hier auf ihn warten?« sagte Luise unsicher und errötete dabei.
»Des wird schon, Luise. Die Anna und ich nehmen dich in unsere Mitte. Wir passen schon auf, daß du net unter die Räuber fällst.«
Luise war immer noch verunsichert. Erst als Toni sich anbot, sie kurz zu ihrem Auto zu fahren, willigte sie ein. Luise schloß ihren Rucksack dort ein und fuhr dann mit Toni zurück.
Anna redete währenddessen mit ihrem Schwiegervater Xaver Baumberger vor der Pension, allerdings blieb auch ihnen ein Rätsel, was Meta im Schilde führte.
Dann machten sie sich auf den Weg zur Festwiese. Toni und Anna nahmen Luise in die Mitte. So gingen sie durch Waldkogel.
Die Sonne stand jetzt noch tiefer über den Bergen und war im Westen nur noch halb zu sehen. Die Gipfel leuchteten tief rot in den letzten Sonnenstrahlen. Glühend wie feurige Kohlen leuchteten Gletscher, Schneefelder und schroffe Felsen.
*
Meta Baumberger war zum Pfarrhaus gegangen. In ihrer Aufregung läutete sie Sturm. So kamen die Haushälterin Helene Träutlein und Pfarrer Heiner Zandler zusammen an die Haustür gelaufen und öffneten.
»Mei, Meta! Was ist los? Brennt es?« der Pfarrer sah sie alarmiert an.
»Naa! Kein Feuer! Aber über dem Kallmeier Hof scheint sich ein mächtiges Unwetter zusammenzubrauen. Wenn sich des entlädt, dann Gut Nacht!«
Pfarrer Zandler bat Meta herein. Sie setzten sich in die große Küche des Pfarrhauses. Helene, die mit Meta befreundet war, machte einen Kaffee und bot selbstgebackene Kipferl an.
»So, dann erzähle, Meta!«
Meta berichtete kurz. Noch bevor Pfarrer Zandler fragen konnte, was sie denke, daß er dabei tun könnte, sprudelte Meta ihr Anliegen heraus.
»Herr Pfarrer! Des hab’ ich mir so gedacht. Ich kann net auf den Kallmeier Hof gehen. Des wäre verdächtig. Mein Xaver kann es auch net. Wenn der Toni oder die Anna gehen würden, dann könnte der Kurt auch den Braten riechen.«
»Ah! Dann soll des wohl meine Aufgabe sein«, schmunzelte der Geistliche.
»Genau! Der Rainer muß doch wissen, was los ist. Er muß erfahren, daß die Luise auf der Festwiese auf ihn wartet. Sie müssen eben ein bisserl geschickt sein, Herr Pfarrer, damit der Kurt nix merkt. Außerdem kann ich mir seinen Ärger auf seinen Vater gut vorstellen, wenn er erfährt, wie der ihm mitgespielt hat. Dann ist es gut, wenn eine Autoritätsperson dabei ist.«
Die Haushälterin stand auf und holte Pfarrer Zandlers Jacke.
»Am besten sofort! Wer weiß, welcher Narr den Kurt Kallmeier geritten hat und was dem noch alles einfällt.«
Pfarrer Zandler machte sich auf den Weg. Meta und Helene saßen noch eine Weile zusammen, tranken den Kaffee aus und tratschten ein wenig.
Pfarrer Zandler wählte den Weg über die Wiesen. So sah es aus, als käme er zufällig beim Kallmeier Hof vorbei.
Mitten auf dem Hof stand der Geländewagen von Frau Dr. Beate Brand. Die Tür zum Kuhstall stand weit offen. Pfarrer Zandler überquerte den Hof und betrat den Stall. Hinten standen Kurt Kallmeier, sein Sohn Rainer und die junge Tierärztin