Der exzellente Butler Parker 3 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Der exzellente Butler Parker 3 – Kriminalroman - Günter Dönges Der exzellente Butler Parker

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      »He!« rief Mylady wenig damenhaft. »Hiergeblieben, Maxwell! Halten Sie den Mann fest, Freddie. Ich werde diesen Betrüger streng verhören.«

      »Oh, Agatha, liebe Freundin ...« Seine Lordschaft schien nicht sonderlich entzückt über das Zusammentreffen. »Maxwell arbeitet für mich. Er ist kein Betrüger. Ich war froh, daß ich einen solchen Mann für meinen Stall gewinnen konnte.«

      »Soll das heißen, Sie haben Imperator in dieses Rennen geschickt? Sie waren das, Freddie?«

      Lord Alfred sah unglücklich drein. »Mein Stallmeister hielt ihn für trainiert genug, das dritte Rennen zu gewinnen, Agatha. Maxwell hätte Imperator als ersten über die Ziellinie gebracht, wenn das Pferd nicht betäubt worden wäre. Es muß in der letzten Kurve vor der Zielgeraden passiert sein.«

      »Was sagen Sie da?«

      Seine Lordschaft nickte bedrückt. »Es wurde gerade amtlich festgestellt, Agatha. Imperator und Mercy Dream mußten zur Dopingkontrolle. In Imperators linker Hinterflanke steckte die Spitze einer Kanüle, wie sie bei Betäubungsgeschossen verwendet wird.«

      »Und das erfahre ich jetzt erst? Sie haben hoffentlich das Rennen annullieren lassen, Freddie?«

      »Das wäre gegen die Regeln. Wenn Imperator gedopt worden wäre und gewonnen hätte ... Aber er ist nicht mal Letzter geworden, weil er die Ziellinie nie passiert hat.«

      *

      Im hochherrschaftlichen Haus in Shepherd’s Market fand eine Krisensitzung statt. Lady Agatha tagte mit großer Besetzung. Sie hatte Lord Alfred Crosswood zu sich beordert, zu dessen Rennstall Imperator gehörte, der unglückselige Vierjährige. Auch Maxwell hatte antanzen müssen.

      Als weitere Gäste waren erschienen: Chief-Superintendent McWarden vom Yard als Dezernent für organisiertes Verbrechen, Myladys Anwalt und Vermögensberater Mike Rander und zu Parkers nicht geringem Erstaunen der ehrenwerte Mister Horace Pickett.

      Kathy Porter, Myladys Gesellschaftsdame und Sekretärin, war ohnehin zu Stelle. Sie lebte in dem altehrwürdigen Fachwerkhaus.

      Josuah Parker bot Erfrischungen an, doch die Hausherrin funkte dazwischen.

      »Lord Alfred ist Sportsmann und trinkt keinen Alkohol«, entschied Lady Agatha. »McWarden ist im Dienst und darf nicht trinken. Mister Rander, der gute Junge, verzichtet dankend, und Mister Pickett schließt sich ihm an. Mir geben Sie einen großen Brandy, Mister Parker.«

      »Ich bin keineswegs im Dienst«, protestierte McWarden mit gerötetem Gesicht. »Ein kleiner Drink könnte nicht schaden nach dem harten Arbeitstag im Yard.«

      »Ich will ja nicht so sein«, schien Parkers Herrin bereitwillig. »Aber Sie müssen einen klaren Kopf behalten, McWarden. Was schlagen Sie vor, wie wir die Leute überführen, die mich um mein Geld gebracht haben? Mit den Einzelheiten sind Sie ja vertraut gemacht worden.«

      Der Yard-Mann rutschte in seinem Sessel herum. »Bringen Sie mir den Menschen, der den Betäubungspfeil abgeschossen hat, und ich werde ihn dienstgemäß behandeln.«

      »Ist das alles?«

      Mike Rander schaltete sich ein. »Ich fürchte, Mister McWarden kann wirklich nicht mehr tun, Mylady. Juristisch betrachtet gilt es überhaupt erst einen Zusammenhang herzustellen zwischen dem betäubten Tier und dem Verlust des Ihnen zustehenden Gewinns.«

      »Kommen Sie mir nicht mit Advokatenmätzchen, mein lieber Junge. Mir ist zuviel genommen worden, und ich verlange Ersatz, Wer mir das Geld auszahlt, ist schließlich gleichgültig.« Agatha Simpson blickte wie zufällig in die Richtung Seiner Lordschaft.

      Alfred Crosswood wehrte erschrocken ab. »Ich will nichts damit zu tun haben, meine Liebe. Meinem Stall ist ein sicherer Sieg entgangen, und sogar das Startgeld wurde nicht ausgezahlt. Es war ein teurer Spaß, Imperator zu trainieren und auf Höchstform zu bringen. Nebenbei gesagt, ich selbst habe auch auf ihn gesetzt – einen Betrag, den ich vor Lady Isabelle erst noch verantworten muß.«

      Agatha Simpson rümpfte die Nase. »Pah, Sie haben Angst vor der Frau, die Ihren guten Namen geheiratet hat, Freddie. Um Lady Isabelle nicht hellhörig zu machen, verweigern Sie Ihre Mithilfe.«

      »Lady Isabelle...«, sagte der Lord leise, »hat die Mittel in die Ehe gebracht, die meiner Familie abhanden gekommen waren. Der Rennstall und damit auch Imperator gehört ihr so gut wie mir. Wenn das dritte Rennen angefochten wird, gibt es Ärger. Ohnehin ist auf dem Klageweg nichts zu erreichen, wie Mister Rander vorgetragen hat.«

      »Unsinn! Mister Angus Sutterfield müßte die Lizenz als Buchmacher entzogen werden! Er hat mich um mein Geld betrogen ...«

      Josuah Parker neigte sich zum Ohr seiner Herrin. »Mit Verlaub, Mylady, Mister Sutterfield hatte keinen Einfluß auf den Ausgang des Rennens. Sollte sich herausstellen, daß Mister Sutterfield kein Gentleman ist, könnte er Mylady wegen wissentlich falscher Anschuldigung verklagen.«

      »Das soll er nur mal wagen«, rief die resolute Dame. »Ich sage, er ist ein Betrüger – und dabei bleibe ich. Wer schob mir denn den Tip zu, daß Imperator im dritten Rennen Erster werden würde?«

      »Ja, wer denn?« McWarden beugte sich interessiert vor.

      Die Hausherrin stärkte sich durch einen Schluck Brandy. »Sutterfield natürlich! Buchmacher verkaufen einem jeden Tip, den man haben will.«

      »Das kann nicht sein«, fuhr Jack Maxwell ungefragt dazwischen. »Aus unserem Stall ist nicht der Hauch eines Tips nach draußen gelangt. Im Gegenteil! Imperator wurde schlechter hingestellt, als er ist.«

      »Halt den Mund!« – »Schweigen Sie!« riefen Seine Lordschaft und Lady Agatha wie im gleichen Atemzug.

      »Interessant.« McWarden schnaufte wie ein Fährtenhund. »Reden Sie ruhig zu Ende, Maxwell. Wettbetrug geht an die nationale Ehre.«

      »Jetzt auf einmal«, beklagte sich die ältere Dame. »Für mein verlorenes Geld interessiert sich kein Mensch, aber wenn es darum geht, die Form eines Pferdes nach außen hin diskret zu behandeln, dann werden Sie hellwach, Mister McWarden.«

      Jack Maxwell schluckte. »Ich will nichts gesagt haben, Sir.«

      »Ist auch besser so«, assistierte ihm der Lord. »Achten Sie nicht auf das Gerede meines Aushilfsjockeys.« Er hatte einen roten Kopf bekommen. »Ich denke, Maxwell soll mich jetzt nach Hause fahren. Lady Isabelle wartet mit dem Tee.«

      »Bitte bleiben Sie, Freddie!« Lady Agatha erhob sich aus ihrem Sessel. »Tee können Sie auch bei mir bekommen. Mister Parker serviert Ihnen eine Tasse.«

      Parker bediente außer dem Lord auch den ehrenwerten Horace Pickett mit kaum erkennbarem Augenzwinkern. »Was sagen Sie zu dieser kuriosen Geschichte, Mister Pickett?«

      »Das kommt vor«, erwiderte der ehemalige Eigentumsumverteiler, den Josuah Parker auf den Pfad der Tugend zurückgeführt hatte. »Bei einer Quote von vierhundertdreißig zu zehn ist es allerdings spektakulär, wenn ein krasser Außenseiter bis zur Ziellinie die Nase vorn behält. Man müßte prüfen, wer sonst noch auf Imperator gesetzt hat – und welchen Betrag.«

      »Viel weniger als Myladys Betrag ist mir heute auch nicht entgangen«, gab Alfred Crosswood zu.

      »Das macht schon viel aus, was

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