Butler Parker 115 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker 115 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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Bord des großen Hubschraubers befanden sich zusätzlich noch einige Herren, die zum Atom-Forschungszentrum in Dounreay gehörten, das sich an der Nordküste Schottlands, in der Nähe der reizenden Stadt Thurso befand.

      Der Vormittag war strahlend schön.

      Vom dichten Nebel des Vortages war nichts mehr zu sehen. Lady Simpson hatte jedoch kein Auge für Schottlands wild zerklüftete Küste. Ihre Gedanken beschäftigten sich mit einem Thema: Unerklärbare Vorfälle! Die Detektivin war jetzt felsenfest davon überzeugt, den richtigen Stoff für ihren geplanten Bestseller gefunden zu haben.

      »Ist Ihnen nichts aufgefallen?« erkundigte sie sich bei ihrem Butler, der vor ihr saß.

      »Mylady?« Parker wandte sich gemessen zu Agatha Simpson um, die erstaunlich leise sprach.

      »Sie sind ein blinder Maulwurf, Mr. Parker«, tadelte sie ihn streng. »Haben Sie nicht mitbekommen, wer diese Männer sind?«

      »Wissenschaftler und Techniker der Atom-Versuchsanstalt, Mylady, falls meine Informationen zutreffen.«

      »Und da klingelt es nicht bei Ihnen?« Agatha Simpson sah Parker fast schon mitleidig an.

      »Im Moment muß ich außerordentlich bedauern, Mylady.«

      »Es geht um diese Versuchsanstalt«, flüsterte die Lady mit tragischem Unterton in der Stimme. »Ein groß angelegtes Komplott, wenn Sie mich fragen. Wo haben diese rätselhaften Vorfälle sich zugetragen? Erinnern Sie sich wenigstens daran?«

      »An der Nordküste, Mylady, zwischen Thurso und Durness, wenn ich das pauschal definieren darf.«

      »Eben«, gab Lady Simpson zufrieden zurück, »und in diesem Küstenstrich befindet sich die Atom-Versuchsanstalt. Haben Sie jetzt endlich begriffen?«

      »Ich bin so frei, Mylady, erstaunt zu sein.«

      »Hoffentlich«, knurrte Agatha Simpson zurück, »aber Sie muß man ja erst mit der Nase draufstoßen, bevor Ihnen ein Licht aufgeht.«

      »Sehr wohl, Mylady«, erwiderte Parker schuldbewußt »Haben Mylady sonst noch Wünsche?«

      »Für mich ist dieser geheimnisvolle Fall bereits gelöst«, gab sie in einem fast schon enttäuschten Ton zurück.

      »Wünschen Mylady nach Hause zu fliegen?«

      »Seien Sie nicht so albern«, knurrte sie gereizt. »Sie glauben doch nicht im Ernst, daß ich ... Was war das?«

      Ihre Überraschung war verständlich, denn der Helikopter taumelte ein wenig, als sei er leicht angetrunken. Dann sackte er durch und wurde sofort wieder hochgerissen.

      »Eine Luftturbulenz, Mylady«, erklärte Parker.

      »Sind Sie sicher?« Agatha Simpson sah sehr mißtrauisch durch das Seitenfenster hinunter aufs Land. Die Felsen und Weiden kamen für ihr Gefühl erstaunlich schnell näher. Der Hubschrauber war nach vorn gekippt und schien die feste Absicht zu haben, sich in den Grund zu bohren.

      Unruhe entstand. Auch den übrigen Passagieren an Bord des Helikopters war nicht entgangen, daß die Fluglage irregulär war. Diese Unruhe hielt sich allerdings in Grenzen. Mit mehr oder weniger britischem Gleichmut ließ man die Dinge auf sich zukommen.

      Josuah Parker war überhaupt nichts anzumerken. Sein glattes Gesicht besaß den Ausdruck eines erfahrenen Pokerspielers. Kathy Porter beobachtete Agatha Simpson, die sehr empört wirkte.

      Wenige Minuten später war bereits alles vorbei.

      Der Hubschrauber hatte weich auf einer weiten Wiese aufgesetzt, die von Hügeln und Steinmauern eingegrenzt wurde. Josuah Parker bemühte sich nach vorn und traf auf zwei Piloten, die von einer seltsamen Heiterkeit erfaßt waren.

      Sie strahlten sich an, entdeckten den Butler und bekamen dann einen Lachkrampf. Sie schlugen sich auf ihre Oberschenkel und waren nicht ansprechbar ...

      *

      »Ich muß mich doch sehr wundern.«

      Agatha Simpson maß die beiden Hubschrauberpiloten mit einem strengen Blick. Sie starrten sie einen Moment an und brachen dann wieder in dröhnendes Gelächter aus. Sie zeigten mit ihren Zeigefingern auf die erboste Lady und krümmten sich vor Lachen.

      »Sie sind äußerst albern«, meinte Agatha Simpson und sah sich hilfesuchend nach Parker um, der steif und gemessen um den Hubschrauber schritt.

      »Sie scheinen nicht zu wissen, was sie tun«, sagte Kathy Porter zu Agatha Simpson.

      »Ich glaube, ich sollte sie mit meinem ›Glücksbringer‹ zur Ordnung rufen«, gab die Lady grimmig zurück. Sie ließ ihren perlenbestickten Pompadour am Handgelenk pendeln. In diesem befand sich immerhin ein echtes Hufeisen, das nur leicht mit Schaumgummi umwickelt war.

      Die übrigen Passagiere diskutierten miteinander und entwickelten mit wissenschaftlicher Gründlichkeit einige recht interessant klingende Theorien zu dieser Überraschungslandung. Da dieses Gespräch in einen wissenschaftlichen Streit auszuarten drohte, machte Parker einen weiten Bogen um die Männer.

      »Ist möglicherweise damit zu rechnen, daß der Flug im Lauf des Vormittags noch fortgesetzt wird?« fragte Parker bei den beiden Piloten an. Er lüftete dazu höflich seine schwarze Melone und sorgte für den korrekten Sitz seines Universal-Regenschirms, der über seinem linken Unterarm hing.

      Die beiden Piloten schienen überhaupt nichts gehört zu haben. Sie hatten sich ins Gras gesetzt und zupften Halme.

      »Sind diese Lümmel wahnsinnig geworden?« fauchte Agatha Simpson und wandte sich an Parker.

      »Sie dürften außerhalb ihres Ich stehen«, gab der Butler höflich zurück.

      »Aha. Und was bedeutet das?«

      »Falls mich nicht alles täuscht, Mylady, dürften die beiden Piloten unter fremdem Einfluß stehen.«

      »Hypnose?« Agatha Simpsons Augen funkelten schon wieder. Sie witterte einen erfreulichen Zwischenfall, denn das, was bisher passiert war, reichte ihr bei weitem noch nicht.

      »Ob es sich konkret um Hypnose handelt, Mylady, vermag ich nicht mit letzter Sicherheit zu vermelden«, antwortete Parker, »dies könnte wohl nur ein Facharzt entscheiden.«

      »Ob Hypnose oder nicht, ich will weiter nach Thurso.«

      »Von einem Fußmarsch, Mylady, möchte ich entschieden abraten. Nach meinen bescheidenen Erkenntnissen dürften noch etwa fünf Meilen vor Mylady liegen.«

      »Glauben Sie, daß diese Lümmel wieder zur Vernunft kommen werden?« Sie drehte sich um und musterte erneut die beiden Piloten, die jetzt offensichtlich nach vierblättrigen Kleeblättern suchten.

      »Eine Antwort darauf wage ich nicht zu geben, Mylady.«

      »Dann tun Sie gefälligst etwas!«

      »Wie Mylady befehlen. Falls es gestattet ist, werde ich dort hinüber zur Farm gehen und das Telefon bemühen.«

      »Worauf warten Sie noch?«

      »Mylady

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