Butler Parker 182 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker 182 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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      »Okay, Ritchie«, antwortete der Angesprochene, »ich kann ja warten.«

      *

      »Wir hätten uns ja irgendwo treffen können«, sagte Ritchie Dawson einige Minuten später fast vorwurfsvoll, »mußten Sie unbedingt hier aufkreuzen, Mr. Parker?«

      »Es war keineswegs meine Absicht, Sie vor Probleme zu stellen, Mr. Dawson«, erwiderte der Butler, »es haben sich Schwierigkeiten in der sogenannten Hackordnung Ihrer Gruppe ergeben?«

      »Und ob, Mr. Parker!« Ritchie Dawson nickte. »Es gibt da Typen, die wieder Stunk machen wollen.«

      »Will man Sie ausbooten, junger Mann?« fragte Lady Agatha und musterte Ritchie Dawson. Sein Gesicht war leicht entstellt. Ein schlecht vernarbter Messerstich unter dem rechten Auge gab Dawson ein wildes Aussehen.

      »Und ob man mich ausbooten will, Lady«, erklärte Dawson, »das will man ununterbrochen. Marty ist einer davon, Sie haben ihn ja eben erst kennengelernt. Für Marty läuft das hier alles zu friedlich ab.«

      »Womit man bereits beim Thema sein dürfte, Mr. Dawson«, schaltete Josuah Parker sich höflich ein, »nach Lage der Dinge muß sich in Ihren Kreisen eine Organisation gebildet haben, die Versicherungen gegen Glasbruch, Feuer und möglicherweise auch gegen Wasserschäden abschließt, wobei die Werbemethoden nur als ungemein massiv bezeichnet werden können.«

      »Die Masche mit den Schutzgeldern.« Ritchie Dawson nickte. »Das ist doch im Grund ein alter Hut.«

      »Aber leider immer wieder aktuell«, warf Parker ein.

      »Stimmt, Mr. Parker«, bestätigte Dawson, »die Verlockung ist einfach zu groß, ein schnelles Pfund machen zu können. Sie wissen doch noch, als man uns Erpressung von Lokalbesitzern anhängen wollte.«

      »Sie wissen nichts von einer konkreten Neugründung, was den Verkauf von Versicherungen betrifft?«

      »Im Augenblick nicht. Und das ist die Wahrheit.«

      »Diese sogenannte Street-Gang soll in Clerkenwell beheimatet sein.«

      »Da gibt’s ’nen Club der ›Fünfhunderter‹, das stimmt.«

      »Was ist denn das?« erkundigte sich die Detektivin.

      »Fünfhundert Kubik, Lady«, erklärte Ritchie Dawson, »das bezieht sich auf die Maschinen.«

      »Ich weiß«, wehrte sie umgehend ab, »ich selbst habe schließlich ein Motorrad gefahren, ich kenne mich aus.«

      »Traut man Ihnen ohne weiteres zu«, sagte Dawson.

      »Sie haben einen guten Blick für Tatsachen, junger Mann«, antwortete die ältere Dame und nickte freundlich »Aber was ist nun mit diesem Club der Fünfhunderter?«

      »Wer ist der Clubvorstand?« fragte Parker zusätzlich.

      »Billy Brandon«, lautete die Antwort. »Er ist scharf wie ein Fleischermesser, das kann ich Ihnen sagen. Dagegen sind wir hier nur friedliche Lämmer.«

      »Sie neigen neuerdings zu gewissen Übertreibungen, Mr. Dawson?« fragte der Butler höflich

      »Stimmt.« Ritchie Dawson lachte breit. »Aber wirklich, Billy Brandons Club ist knochenhart. Leider wechseln viele von uns hier zu ihm. Er hat angeblich mehr zu bieten.«

      »Wie würden Sie den erwähnten Mr. Billy Brandon einstufen, Mr. Dawson?«

      »Er schlägt schnell zu, denkt aber langsam«, meinte Ritchie Dawson abfällig, »und das wird ihm eines Tages das Genick brechen.«

      »Könnte er fähig sein, eine Art Versicherung in der eben beschriebenen Art zu betreiben?«

      »Niemals Mr. Parker«, gab Ritchie Dawson zurück, »wenn er so einen Laden führt, dann denken andere für ihn, das ist ganz klar.«

      »Sie wissen natürlich, wo man Mr. Billy Brandon finden kann, nicht wahr?«

      Ritchie Dawson nannte die Adresse und fügte noch eine Warnung hinzu.

      »Falls Sie da wirklich aufkreuzen, Mr. Parker, sollten Sie verdammt vorsichtig sein. Billy Brandon ist ein gemeiner Hund, ich kenne ihn von früher her. Der wird erst richtig munter, wenn er Leute quälen kann. Ich glaube, daß er so etwas wie ein Sadist ist.«

      »Hier wären die Kennzeichen von zwei Motorrädern«, sagte Parker und schob Ritchie Dawson einen Zettel zu, »es wäre durchaus hilfreich, wenn man in Erfahrung bringen könnte, wer die Besitzer dieser Maschinen sind und wo sie wohnen.«

      »Okay, ich werde mich darum kümmern«, versprach Ritchie Dawson, »und jetzt werde ich Sie mal aus dem Laden hier befördern. Marty ist ausgelacht worden und wartet jetzt nur darauf, den wilden Mann spielen zu können.«

      »Ich habe nichts dagegen«, warf Agatha Simpson ein, »ich werde ihm zeigen, wer Lady Simpson ist.«

      *

      Marty war nicht allein.

      Um ihn herum standen einige ebenfalls nicht gerade körperlich unterentwickelte Männer, die sich wie Marty mit dachlattenähnlichen Holzprügeln bewaffnet hatten. Sie alle tauchten plötzlich hinter einem Wagen auf, der in der Nähe von Parkers Gefährt stand.

      »Und jetzt?« fragte Marty süffisant, »wie sieht’s denn jetzt aus, ihr Museumstypen?«

      »Sie scheinen offensichtlich einen gewissen Groll zu hegen«, stellte der Butler fest. Mit dem Eingreifen von Ritchie Dawson war nicht mehr zu rechnen. Er war in der Spielhalle zurückgeblieben, nachdem er die Lady und Parker durch einen Seitenausgang hinausgelassen hatte.

      »Ich hab’ nicht gern, wenn man mich lächerlich macht«, sagte Marty und rückte langsam auf.

      »Sie wollen sich doch wohl nicht an einer wehrlosen Frau vergreifen, wie?« erkundigte sich die ältere Dame.

      »Wer hat denn eben von ’nem Kindergarten gequasselt?« wollte Marty wissen. »Und Kinder vergreifen sich nicht an Erwachsenen, oder?«

      »Nein, Kinder brauchen Liebe und Verständnis, junger Mann«, sagte Agatha Simpson. Marty, der sich dicht vor ihr aufgebaut hatte, grinste ausgesprochen tückisch. Doch dann tat er es schon nicht mehr. Er hatte keineswegs mit der ungezwungenen Art der älteren Dame gerechnet. Sie tat etwas, was eine Dame von Welt wohl kaum getan hätte. Mylady setzte nämlich die Spitze ihres nicht gerade kleinen Schuhs auf das linke Schienbein von Marty, der völlig überrascht war. Und da Mylady vehement zugetreten hatte, brüllte Marty entsetzt und stellte sich auf das gesunde Bein. Er hüpfte herum und wartete im Grund nur darauf, endgültig aus dem Gleichgewicht gebracht zu werden.

      Er brauchte nicht lange zu warten.

      Lady Agatha, die ihren perlenbestickten Pompadour bereits aktiviert hatte, schlug herzhaft zu und setzte den sogenannten Glücksbringer genau auf die rechte Backe des Hüpfenden. Marty kippte sofort zur Seite und landete in den Armen von zwei Begleitern, die ihn im letzten Moment gerade noch vor dem Sturz bewahren konnten.

      Dieser Aufschub währte allerdings nicht lange.

      Josuah Parker hatte

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