Butler Parker 182 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker 182 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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Parker mit der rechten, schwarz behandschuhten Hand nach dem unteren Drittel des Schirmstocks und verfügte plötzlich über eine ungemein wirkungsvolle Defensivwaffe, die er nun offensiv einsetzte.

      Blitzschnell klopfte er bei Martys Begleitern an und setzte den schweren Bambusgriff auf die Stirn der Männer. Sie verdrehten daraufhin ihre Augen, ließen Marty zu Boden fallen und folgten ihm unmittelbar. Es dauerte nur wenige Wimpernschläge, bis drei muskulöse und entschlossene Schläger sich durchaus friedlich auf dem harten Beton der Gehwegplatten vereinten.

      Zwei junge Schläger starrten entgeistert auf die Szene und verstanden die Welt nicht mehr. Als Parker sich ihnen zuwandte, holten sie erst mal tief Luft, besannen sich auf ihre Beine und ergriffen die Flucht. Sie verschwanden nach wenigen Augenblicken in der nahen Spielhalle.

      »Wenn Mylady einsteigen wollen?« Parker öffnete die hintere Tür seines hochbeinigen Monstrums. Agatha Simpson nickte hoheitsvoll, benutzte Martys Rücken als Trittstufe und begab sich dann in den Fond des Wagens. Parker schloß die Tür ohne jede Hast, ging gemessen um den Wagen herum, setzte sich ans Steuer und fuhr langsam an. Als das Heck des Wagens die drei auf dem Gehweg Liegenden erreichte, betätigte der Butler einen der vielen Kipphebel auf dem reichhaltig ausgestatteten Armaturenbrett. Daraufhin schoß eine Rußwolke aus einer Düse, die neben dem Auspuff angebracht war. Diese fette Wolke legte sich wie ein Trauerschleier über die drei Schläger, die nicht ahnten, wie sie später aussehen würden.

      »Sehr hübsch, wirklich«, meinte die ältere Dame wohlwollend. Sie hatte durch das Rückfenster die kleine Szene beobachtet, »hoffentlich dauert es einige Zeit, bis man den Ruß von den Gesichtern bekommt.«

      »Mylady können davon ausgehen, daß wenigstens zwei Tage dazu benötigt werden«, versicherte Josuah Parker, »man wird sich an Mylady also intensiv erinnern.«

      *

      »Bisher hat sich nichts getan«, berichtete Mike Rander, als die Detektivin und Butler Parker nach Hause kamen.

      »Man scheint die beiden Motorräder aufgegeben zu haben«, vermutete Kathy Porter, die mit dem Anwalt im Haus der Lady zurückgeblieben war.

      »Was nicht ist, meine Lieben, kann vielleicht noch werden«, hoffte die ältere Dame, »ich gebe die Hoffnung nie auf.«

      »Und wie war es mit der kleinen Informationsfahrt?« fragte Mike Rander.

      Josuah Parker lieferte einen knappen Bericht, während Lady Agatha sich erst mal mit ihrem Kreislauf befaßte, von dem sie behauptete, er habe gelitten. Während Parker informierte, ließ sie sich von ihm einen mehr als doppelten Kognak servieren.

      »Diesen Namen sollte man sich wohl genau merken«, meinte Rander, als der Butler seine Schilderung beendet hatte, »der Club der Fünfhunderter also. Ob die Knaben dazu gehören, die sich in Clerkenwell eine Abfuhr geholt haben?«

      »Sie sprechen von den Lümmeln, die mich nach dem Besuch bei diesem Morris-Besitzer überfallen wollten?« erkundigte sich Lady Agatha.

      »Genau die, Mylady.« Rander nickte. »Erstaunlich, daß die hinter dem Haus von Ken Kogan warteten, wie?«

      »Darüber habe auch ich schon intensiv nachgedacht, mein Junge«, behauptete die ältere Dame, »und auch über den jungen Mann in der Spielhalle. Wie heißt er noch, Mr. Parker?«

      »Es handelt sich um Mr. Ritchie Dawson, Mylady«, erinnerte der Butler in seiner diskreten Art.

      »Eine schillernde Person, nicht wahr, Mr. Parker?«

      »Dem kann man in der Tat nicht widersprechen, Mylady.«

      »Er ist selbstverständlich der eigentliche Drahtzieher«, erklärte die ältere Dame, »das wußte ich sofort. Sie sind hoffentlich ebenfalls meiner Ansicht, Mr. Parker.«

      »Nur partiell, Mylady, mit Verlaub zu sagen.«

      »Dann eben nicht«, redete sie munter weiter, »ich fragte mich nämlich, warum er verschwand, als er mich aus seiner Spielhalle führte. Er wußte genau, daß dieser Manuel, oder wie immer er auch heißen mag, draußen auf dem Parkplatz auf mich wartete.«

      »Mylady beziehen sich auf den jungen Mann namens Marty?« fragte der Butler.

      »Ich klammere mich grundsätzlich nicht an Namen«, gab sie unwillig zurück, »ich halte mich an Tatschen, Mr. Parker. Dieser junge Mann also ist der Drahtzieher, um das noch mal zu wiederholen.«

      »Verwies dieser Marty nicht auf einen Billy Brandon, der den Club der Fünfhunderter aufgezogen hat?« warf Mike Rander ein.

      »Und der in Clerkenwell residiert?« fügte Kathy Porter hinzu.

      »Nichts als ein Ablenkungsmanöver«, wischte Lady Agatha diese Einwände hinweg, »erinnern Sie mich daran, Mr. Parker, daß ich mir diesen Kubikmeterclub so bald wie möglich ansehe.«

      »Sehr wohl, Mylady.« Parker verzichtete auf eine Korrektur.

      »Vor dem Dinner werde ich noch ein wenig meditieren«, erklärte Agatha Simpson und setzte ihre Fülle in Richtung Treppe in Bewegung, »ich möchte in einer Stunde etwa geweckt ... äh, benachrichtigt werden.«

      Mike Rander, Kathy Porter sahen die ältere Dame lächelnd an, bis sie im Korridor verschwunden war. Dann wandten sie sich Parker zu, der ihnen einen Sherry servierte.

      »Wie beurteilen Sie denn die Lage, Parker?« erkundigte sich Mike Rander.

      »Das gesamte Umfeld, Sir, dürfte noch weitgehend unbekannt sein«, gab der Butler zurück, »der Hinweis auf Billy Brandon ist allerdings als beachtenswert zu bezeichnen.«

      »Wer ist Ritchie Dawson, Mr. Parker?« warf Kathy Porter ein.

      »Meine Wenigkeit ist geneigt, seinen Worten Glauben zu schenken«, erwiderte Josuah Parker, »Mr. Dawson ist selbstverständlich kein unbeschriebenes Blatt, um es so zu umschreiben, Miß Porter. Auf sein Konto gehen einige Vorstrafen wegen Diebstahls, Körperverletzung und Erpressung. Meine Wenigkeit konnte ihn seinerzeit vor einer Mordanklage bewahren.«

      »Gehört ihm diese Spielhalle?« fragte Mike Rander.

      »Seinem Onkel, einem gewissen John Dawson.«

      »Der wahrscheinlich auch kein unbeschriebenes Blatt ist, wie?«

      »In der Tat, Sir. Mr. John Dawson ist ein Hehler, wie aktenkundig gemacht werden konnte.«

      »Ist diesem Onkel zuzutrauen, daß er diese Versicherung aufgezogen hat?«

      »Kaum, Sir, dazu fehlt es Mr. John Dawson an Härte, um es mal so auszudrücken.«

      »Wollen Sie noch in dieser Nacht zu Billy Brandon nach Clerkenwell fahren?« warf Kathy Porter ein.

      »Solch eine Fahrt bietet sich an, Miß Porter«, lautete Parkers Antwort, »aber dabei sollte es in erster Linie um Mr. Ken Kogan gehen.«

      »Sprechen Sie jetzt von dem Besitzer des Morris, Mr. Parker?«

      »Von einem Mann, Miß Porter, der seinen Wagen über alles liebt und ihn nur an den Wochenenden zu benutzen pflegt.« Parker nickte.

      »Fahren wir in großer Besetzung nach Clerkenwell?« wollte der Anwalt

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