Butler Parker Box 12 – Kriminalroman. Günter Dönges
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»Ich möchte mir erlauben, Madam viel Glück zu wünschen.«
»Glück! Das ist genau das, was ich brauche!« Sie seufzte. »Man kann sich anstrengen, wie man will, ohne Glück geht es einfach nicht. Schon gar nicht in meiner Branche.«
Sie plapperte und redete. Sie hatte nicht sonderlich viel Hemmungen, und sie erwies sich als naiv. Und sie merkte nicht, daß Parker die Schnellstraße längst verlassen hätte, und bereits im angegebenen Seitental war. Er verlangsamte das Tempo und suchte nach der Hausnummer, von der sie gesprochen hatte.
»Was ist denn?« fragte sie, als Parker plötzlich sein hochbeiniges Monstrum stoppte.
»Ich möchte melden, Madam, daß das gewünschte Ziel erreicht ist. Allerdings scheint mir, daß jenseits der Mauer wohl kaum eine Party stattfindet. Haus und umgebendes Grundstück machen einen ausgesprochen verlassenen Eindruck.«
Sie richtete sich auf und sah zur mannshohen Ziegelmauer, deren Kalkanstrich im Mondlicht seltsam bleich glänzte. Sie sah durch das reich verschnörkelte Gittertor hinüber zum Haus, von dem allerdings nur ein kleiner Teil zu sehen war.
Dieses Haus war nicht erleuchtet. In den Fenstern spiegelte sich nur das Mondlicht. Weder Stimmen noch Musik waren zu vernehmen.
»Sind Sie sicher, daß wir richtig sind?« fragte sie nervös.
»Vollkommen sicher, Madam, falls Sie mir die richtige Adresse nannten.«
Sie wiederholte sie noch einmal, und Parker nickte zustimmend.
»Demnach, Madam, müßte es hier sein. Wenn Sie gestatten, werde ich mich hinausbemühen und die Dinge in einen etwas näheren Augenschein nehmen.«
Parker verließ sein hochbeiniges Monstrum und ging hinüber zum Parktor. Nun konnte er das Haus voll überblicken. Auch hier kein Licht, keine Stimmen, keine Musik …
Parker ging zum rechten Torpfosten und legte seinen schwarz behandschuhten rechten Zeigefinger sehr nachdrücklich auf die Klingel. Obwohl er diese Tätigkeit noch verschiedentlich wiederholte, blieb das Tormikrofon stumm.
»Mir scheint, Madam, daß hier ein Irrtum vorliegt«, sagte Parker, der zurück zu der jungen Dame gekommen war, die inzwischen den Wagen verlassen hatte und nervös eine Zigarette rauchte.
»Bitte, tun Sie mir einen Gefallen«, sagte sie.
»Ich stehe, wie ich bereits sagte, Madam, zu Ihrer Verfügung.«
»Bringen Sie mich zurück zu Mister Colman! Sie wissen, meinen Begleiter.«
Während Parker zurückfuhr, hatte er das, was der Volksmund ein eigenartiges Gefühl in der Magengegend genannt hätte. Er rechnete zumindest mit einer kleinen Überraschung …
»Falls meine Augen mich erneut nicht betrügen, Madam, scheint Ihr Begleiter den Wagen verlassen zu haben.«
Parker hatte den Buick erreicht und stieg aus. Er half der jungen Dame heraus und ging mit ihr hinüber zum Wagen, dessen platter Reifen noch immer nicht ausgewechselt worden war.
»Vielleicht holt Teddy Hilfe«, meinte Hazel Sharon und strich sich das lackschwarze Haar aus der Stirn.
»Wenn Sie möchten, Madam, werde ich gern zusammen mit Ihnen warten.«
Sie sah ihn unsicher an, schaute die dunkle und einsame Straße hinunter und schüttelte dann den Kopf.
»Lieber nicht«, meinte sie, »hier ist es mir nun doch zu unheimlich, Mister Parker. Ich würde gern zurück in mein Apartment fahren.«
»Sie brauchen erneut nur über meine bescheidene Wenigkeit zu verfügen.«
Bevor Parker zurück zu seinem hochbeinigen Monstrum ging, untersuchte er den Buick. Hazel Sharon erklärte er, er suche nach einer eventuellen Nachricht ihres Begleiters.
So sehr Josuah Parker sich aber bemühte, er fand nicht den geringsten Hinweis. Teddy Colman, wie er hieß, schien es sogar darauf angelegt zu haben, keine Spuren zu hinterlassen. Der Wagen war säuberlich ausgeräumt worden.
Nach etwa fünf Minuten befanden Parker und Hazel Sharon sich auf der Rückfahrt. Bis nach Burbank (Los Angeles) waren es etwa zehn Meilen, die noch zurückgelegt werden mußten. Der Verkehr auf der Straße wurde in Stadtnahe etwas dichter.
»Ja, bitte?« fragte Hazel Sharon und zückte zusammen, als Parker sie angeredet hatte.
»Kennen Sie Mister Colman schon seit längerer Zeit?«
»Seit einigen Wochen. Wie das hier in Los Angeles eben so ist. Man sieht sich auf Parties, in Lokalen und wird miteinander bekannt.«
»Darf ich weiterhin fragen, Miß Sharon, ob Ihnen Mister Colmans Adresse bekannt ist?«
»Aber natürlich. Er wohnt in einem Apartmenthaus ganz in meiner Nähe.«
»Und ist beschäftigt wo?«
»Teddy ist Produktionsassistent bei einer privaten TV-Firma.«
»Sollten wir nicht bei Mister Colman vorbeifahren, Madam?«
»Von, mir aus. Gut, einverstanden. Aber sagen Sie, Mister Parker, warum stellen Sie all diese Fragen? Glauben Sie, daß irgend etwas nicht stimmt?«
»Man wird sehen, Miß Sharon. Mister Colman holte Sie also zu dem Zweck ab, Sie zur Party zu bringen?«
»Ja, natürlich. Wir waren schon einige Male zusammen aus. Ich hatte und habe da keine Bedenken, wenn Sie das meinen.«
Parker legte den Rest der Distanz schweigend zurück. Als das Apartmenthaus erreicht war, in dem Teddy Colman wohnte, hielt er an und stieg aus.
»Ich möchte mich für einige wenige Minuten entschuldigen«, bat er. »Würden Sie freundlicherweise im Wagen Zurückbleiben, Miß Sharon?«
Sie war einverstanden, und Parker ging hinüber zum Haus, drückte die Glastür zur Eingangshalle auf und sah sich einem mageren, kleinen Mann gegenüber, der sich als Hausmeister vorstellte.
Parker verwickelte diesen Mann in ein kurzes Gespräch, kam zurück zum Wagen und schüttelte bedauernd den Kopf.
»Mister Colman ist noch nicht zurückgekehrt und hat bisher auch keine Nachricht hinterlassen«, sagte er, »es dürfte zweckmäßig und angebracht sein, Sie jetzt nach Hause zu bringen.«
»Teddy kann sich auf was gefaßt machen«, sagte sie wütend, »was ist das für eine Art, sich einfach zu verdrücken! Man müßte ja glatt meinen, er hätte Dreck am Stecken.«
Parker ging auf diese Bemerkung nicht ein, fuhr um einen großen Wohnblock herum und hielt vor dem modernen Apartmenthaus, in dem die junge Dame mit dem lackschwarzen Haar wohnte. Sie bedankte sich erstaunlicherweise nur sehr sparsam bei Parker, schlüpfte aus dem Wagen und verschwand.
Vor dem Eingang blieb sie stehen und drehte sich zu Parker um, der sein hochbeiniges Monstrum bereits in Gang gesetzt hatte und losfuhr.
Hinter der nächsten Straßenecke hielt Parker seinen Wagen an. Er war keineswegs