Der exzellente Butler Parker 25 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Der exzellente Butler Parker 25 – Kriminalroman - Günter Dönges Der exzellente Butler Parker

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wirkenden Vehikel verordnet hatte, zählten ein bulliger Rennmotor und diverse technische Raffinessen, die der Abwehr von Verfolgern dienten.

      Parkers Chronometer zeigte kurz nach elf Uhr, als er das Fahrzeug verließ und sich zu Fuß auf den Weg machte.

      Am Nachmittag hatte Horace Pickett sich in Myladys Studio das Videoband aufmerksam angesehen. Aber auf Parkers Fragen schüttelte der etwa 60jährige Mann, der seine frühere Tätigkeit mit Eigentumsumverteiler angab, weil er stets nur nach den Brieftaschen betuchter Zeitgenossen gegriffen hatte, bedauernd den Kopf.

      Auch Pickett hatte den graumelierten Herrn im eleganten Maßanzug noch nie gesehen. Dennoch tippte er sofort auf ein hochkarätiges Mitglied der Londoner Unterwelt.

      Daraufhin hatte der Butler sich entschlossen, dem »Blauen Mond« einen abendlichen Informationsbesuch abzustatten, während Mylady es vorzog, die Produktionsplanung für ihren Film voranzutreiben. Das hatte sie jedenfalls nachdrücklich versichert, als Parker ihr vor dem Verlassen des Hauses noch die gewünschten hochprozentigen Stärkungsmittel ins Studio hinaufbrachte.

      Auf kleinen Umwegen hatte der Butler inzwischen die Straße erreicht, wo der »Blaue Mond« lag. Im Schutz der Dunkelheit spähte er um die Ecke. Die Spelunke lag in etwa 200 Meter Entfernung. Daß der weiße Ford Kombi heute abend nicht vor der Tür parkte, überraschte ihn keineswegs. Auch sonst war auf den ersten Blick nichts Verdächtiges zu entdecken.

      An die junge Frau, die auf halbem Weg zur Kneipe unter einer Laterne stand und gelangweilt ein glitzerndes Täschchen schwenkte, erinnerte er sich noch vom Vorabend her. Es handelte sich um die rothaarige Schöne, die ihr Mißfallen über Myladys Filmaufnahmen besonders deutlich zum Ausdruck gebracht hatte.

      In würdevoller Haltung, die fast so wirkte, als hätte er einen Ladestock verschluckt, setzte Parker sich in Bewegung. Vielleicht erübrigte sich – vorerst jedenfalls – ein Besuch im »Blauen Mond«, wenn es ihm gelang, der jungen Frau Einzelheiten über den weißen Ford zu entlocken. Daß sie mehr darüber wissen mußte als er selbst, stand außer Zweifel.

      Leise summte die Rothaarige eine Schlagermelodie vor sich hin, während der schwarz gekleidete Butler lautlos näherkam. Mit einem spitzen Schrei fuhr sie auf dem Absatz herum, als Parker durch diskretes Räuspern auf sich aufmerksam machte.

      »Ach, Sie sind das«, sagte sie erleichtert, als sie erkannte, wer da knapp außerhalb des Lichtkegels der Laterne stand. »Sie haben mir vielleicht einen Schrecken eingejagt!«

      »Man bittet in aller Form um Nachsicht«, erwiderte der Butler mit einer angedeuteten Verbeugung. »Es lag keineswegs im Bestreben meiner Wenigkeit, Sie zu erschrecken, Miß ...«

      »Flint. Polly Flint«, stellte die etwa Dreißigjährige sich vor. Sie blitzte mit kokettem Augenaufschlag und schüttelte die feuerroten Locken, ehe sie zögernd eine Frage stellte: »Sie wollen doch nicht etwa ...?«

      In seinen dezent gestreiften Beinkleidern, mit schwarzem Covercoat und Melone, den altväterlich gebundenen Schirm am angewinkelten Unterarm, machte ihr Gegenüber auf sie den Eindruck eines hochherrschaftlichen Butlers aus längst vergangenen Zeiten. Daß der alterslos wirkende Parker mit einschlägigen Wünschen zu ihr kam, schien Polly Flint unwahrscheinlich. Aber die Erfahrung hatte sie gelehrt, auch das unmöglich Erscheinende für möglich zu halten.

      »Keineswegs und mitnichten, Miß Flint«, entgegnete der Butler, ohne aus der Dunkelheit zu treten. »Man ist weit davon entfernt, jene Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen, die Ihre Kunden von Ihnen erwarten. Hingegen würde man gern um ein kurzes Gespräch bitten, falls es genehm ist.«

      »Handelt es sich um gestern abend?« wollte die rothaarige Polly wissen. Ihr offenes Lächeln war verflogen und hatte einem mißtrauischen Zug Platz gemacht.

      »Es häufen sich da einige Fragen, die man Ihnen vorlegen möchte, Miß Flint«, bestätigte Parker.

      Die junge Frau zögerte einen Moment. Sie warf dann einen argwöhnischen Blick in Richtung Kneipe, bevor sie rasch aus dem Lichtkegel der Laterne trat und den Butler in einen stockdunklen Torweg zog.

      »Sie sind vielleicht ein komischer Kauz!« kicherte Polly. »Eigentlich sollte ich mich überhaupt nicht mit Ihnen einlassen. Aber wie Sie gestern abend John und Jerry fertiggemacht haben, hat mir einfach imponiert. Das hätte ich Ihnen nicht zugetraut.«

      »Man tat nur seine Pflicht, Miß Flint«, wehrte Parker bescheiden ab. »Darf man im übrigen gleich die Frage anschließen, ob Sie nähere Einzelheiten über die soeben kurz erwähnten Herren mitteilen können?«

      »John Aycken ist der Blonde mit dem breiten Gesicht«, gab Polly Flint bereitwillig Auskunft. »Ihm gehört der ›Blaue Mond‹. Aber sonst weiß ich kaum etwas über ihn.«

      »Und der zweite Herr?« hakte der Butler nach.

      »Er heißt Jerry Hooper«, verriet die rothaarige Schöne. »Ich arbeite schon seit drei Jahren für ihn und kann mich eigentlich nicht beklagen. Aber wenn ein Mädchen aus der Reihe tanzt, kennt er keinen Pardon.«

      »Darf man die Hoffnung äußern, daß Sie auch über Fahrer und Beifahrer des weißen Ford Kombi Auskunft geben können, der gestern abend vor dem ›Blauen Mond‹ parkte?« bohrte Parker weiter.

      »Die habe ich gestern auch zum zweiten Mal gesehen«, beantwortete Polly die Frage. »Aber mit dem Wagen – das fand ich schon merkwürdig.«

      »Darf man um einen Hinweis bitten, wie Sie diese Äußerung verstanden wissen möchten, Miß Flint?«

      »Ein paar Minuten, bevor Sie hier auftauchten, kamen Jerry und ein Mann, den ich nur flüchtig vom Sehen kenne, mit dem weißen Wagen am ›Blauen Mond‹ an«, berichtete die junge Frau. »Beide gingen in die Kneipe, und gleich darauf kamen die anderen zwei Männer heraus und fuhren mit dem Wagen weg.«

      »Sehen Sie sich möglicherweise in der Lage, eine Vermutung zu äußern, womit das fragliche Fahrzeug beladen war, Miß Flint?«

      »Keine Ahnung«, erwiderte Polly. »Wirklich nicht. Außerdem haben ich Ihnen schon zu viel erzählt. Was glauben Sie, was ich für Ärger kriege, wenn das jemand erfährt.«

      »Selbstverständlich wird man Ihre Angaben mit äußerster Diskretion behandeln, Miß Flint«, versprach der Butler. Er bot der jungen Frau eine Banknote an, die sie blitzschnell in ihrem tiefen Dekolleté verschwinden ließ. »Im übrigen dankt man für die freundliche Auskunft und wünscht noch eine möglichst angenehme Nacht.«

      »Halt!« hielt Polly Flint ihn noch zurück. »Ich habe Ihnen meinen Namen gesagt und Dinge erzählt, die mich Kopf und Kragen kosten können. Jetzt müssen Sie aber auch sagen, wer Sie sind.«

      »Josuah Parker ist mein Name. Butler in den Diensten Lady Simpsons«, holte Parker die versäumte Vorstellung nach.

      Er hatte keine Bedenken, gegenüber der jungen Frau seine Identität zu lüften. Selbst wenn sie gegenüber ihrem Arbeitgeber verriet, wer sie um Informationen angegangen hatte, konnte ihm das mir recht sein.

      Möglich, daß die Gangster sich auf diese Weise aus der Reserve locken ließen und in Shepherd’s Market auftauchten, um die belastende Videokassette in ihren Besitz zu bringen. Dann würde man weitersehen ...

      »Lady Simpson?« wiederholte Polly Flint nahezu ehrfürchtig. »Das war Lady Simpson gestern abend? Die berühmte Privatdetektivin?«

      »Sie

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