Sophienlust Classic 46 – Familienroman. Bettina Clausen

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Sophienlust Classic 46 – Familienroman - Bettina Clausen страница 6

Sophienlust Classic 46 – Familienroman - Bettina Clausen Sophienlust Classic

Скачать книгу

vorher Chris. Walter Bromanns entwaffnendes Lächeln ließ die Kleinen sofort mit fliegenden Fahnen zu ihm überwechseln. Als er dann gar noch Süßigkeiten verteilte, war die Freundschaft besiegelt.

      »Ich weiß, dass es nicht ganz korrekt war, hier einfach so bei Ihnen einzudringen«, entschuldigte sich Walter Bromann, sobald er saß. »Aber Sie waren gestern Abend eine so fröhliche Runde, dass mich der Gedanke, Sie kennenzulernen, einfach nicht mehr losließ,«

      Cindy lächelte entgegenkommend. Auch ihr war der freundliche, unaufdringliche kleine Mann sympathisch. »Jetzt kann ich Ihnen ja verraten, dass wir heute beim Mittagessen einen Kriegsrat einberufen und darüber abgestimmt haben, ob ich mich von Ihnen zu einer Tasse Kaffee einladen lassen soll oder nicht«, verriet sie.

      Diese Idee schien ihm zu gefallen. »Das finde ich großartig. Und was hat der Familienrat beschlossen?«

      »Er hat beschlossen, dass Cindy mitgehen darf«, antwortete Peter spontan.

      »Das halte ich für sehr großzügig«, bedankte sich Walter Bromann. »Ich verspreche euch, eure Schwester in spätestens einer Stunde wieder zu Hause abzuliefern.«

      »Ach«, machte Peter mit einer großzügigen Handbewegung. »Wir sind da nicht so kleinlich.« Worauf ein allgemeines Gelächter entstand.

      »Wenn du mir schon so großzügig entgegenkommst, dann will ich auch gleich noch einen Vorschlag anbringen«, wandte sich Walter Bromann völlig ernst an Peter, als sei dieser der Familienvorstand.

      Er weiß genau, wie man mit Kindern umgehen muss, dachte Cindy.

      »Was denn für einen?«, wollte Peter natürlich sofort wissen.

      »Ich möchte euch alle heute zum Abendessen zu mir einladen«, sagte Walter Bromann. Es klang fast ein wenig schüchtern, besonders, als er Cindy dabei anschaute.

      »Och, das finde ich aber toll von Ihnen«, rief Peter überwältigt aus. »Chris, was sagst du jetzt?«

      »Dass ich für meinen Teil die Einladung gern annehme.«

      »Und unsere kleine Dame?«, wandte sich Walter Bromann liebevoll an ­Alice.

      Sie hatte von ihm einen Papierblumenstrauß bekommen, dessen Blüten aus Pralinen bestanden. Dieses hübsche Geschenk und Walter Bromanns rücksichtsvolle Art machten ihn ihr sympathisch. Mit einer Praline im Mund bestätigte sie nickend, dass auch sie sich über die Einladung freue.

      Cindy hatte die Unterhaltung aufmerksam verfolgt. »Da bleibt mir ja nichts anderes übrig, als ebenfalls zuzustimmen«, sagte sie nun. »Ich bin überstimmt.« Aber das Lächeln, das ihre Worte begleitete, zeigte, dass sie genauso dachte wie ihre Geschwister.

      Nach einer Viertelstunde holte Cindy ihre Handtasche und ein leichtes Jäckchen und verließ mit Walter Bromann das Haus. Er erkundigte sich höflich, ob sie einen besonderen Wunsch habe. Da sie verneinte und ihm die Führung überließ, führte er sie in ein Café, das in der ganzen Stadt für seine exquisiten Torten und Backwaren bekannt war.

      Fast hatte Cindy ein schlechtes Gewissen, als die Bedienung ihr auf Walter Bromanns Anordnung hin einen Teller mit drei verschiedenen, lecker anzusehenden Obsttörtchen hinstellte. Sie dachte sofort an die Geschwister. Nur der Gedanke, dass sie ja am Abend dabei sein würden, tröstete sie und ließ sie die Süßigkeiten mit Genuss verzehren.

      »Gefällt es Ihnen hier«, erkundigte sich Walter Bromann.

      »Es ist sehr hübsch. Ich selbst könnte es mir nicht leisten, hierherzukommen.«

      »Dann lassen Sie sich doch einfach öfter von mir einladen«, schlug er vor.

      Cindy lächelte zwar, aber sehr reserviert. Das erkannte er sofort.

      »Sie brauchen sich deswegen zu nichts verpflichtet zu fühlen«, versicherte er sofort. »Sehen Sie, Frau Haller, ich bin sehr kinderlieb. Leider habe ich jedoch keine eigene Familie und auch keine Kinder. Deswegen hat mich Ihre fröhliche Runde gestern Abend sofort angezogen. Lassen Sie mich Ihnen und Ihren Geschwistern ein väterlicher Freund sein. Das ist alles, worum ich bitte.«

      Dagegen war an und für sich nichts einzuwenden. Trotzdem hatte Cindy das Gefühl, dass er mehr von ihr erwartete oder eines Tages erwarten würde. Doch als sie ihn dann in die Augen schaute und darin ein warmes, fast väterliches Lächeln erkannte, revidierte sie dieses innerliche Misstrauen wieder.

      »Gegen einen väterlichen Freund habe ich bestimmt nichts einzuwenden«, sagte sie.

      »Und das ist alles, was ich erwarte«, antwortete er darauf schnell. Als Cindy an seiner Seite das Café verließ, rollte die große Limousine fast unhörbar heran. Der Chauffeur sprang heraus und öffnete die Tür.

      Auf dem Rückweg berührte Walter Bromann ganz sacht Cindys Arm. »Ich möchte Sie um etwas bitten, Frau Haller. Sollten Sie irgendwann einmal in Schwierigkeiten kommen und Hilfe benötigen, ganz gleich, ob es Sie oder Ihre Geschwister betrifft, dann wenden Sie sich bitte an mich. Ich bin ganz sicher in der Lage, Ihnen zu helfen. Wollen Sie mir das versprechen?«

      Cindy zögerte. »Ich werde es zumindest versuchen, Herr Bromann.«

      Als der Wagen vor ihrem Haus hielt, sprang Walter Bromann heraus und öffnete Cindy selbst die Tür. »Darf ich Sie in zwei Stunden zusammen mit Ihren Geschwistern abholen?«

      »Gern.« Damit verabschiedete Cindy sich. Sie ging durch den Garten und betrat das Haus. Im Wohnzimmer wurde sie sofort von ihren Geschwistern umringt und musste erzählen, was sie erlebt hatte. Als sie die feinen Törtchen beschrieb, stellte Peter erschrocken fest, dass er entsetzlichen Hunger verspürte. Er erkundigte sich ängstlich bei Cindy, ob es am Abend bei Herrn Bromann auch wirklich etwas zu essen gäbe.

      »Ganz bestimmt«, versicherte Cindy ihm. Dann überwachte sie persönlich Peters und Alices Ankleiden und prüfte schließlich noch einmal, ob sie auch wirklich saubere Hände und Fingernägel hatten.

      Sie selbst bürstete sich nur das Haar, wusch die Hände und trug einen Hauch Puder auf die glänzende Nasenspitze auf.

      »Hoffentlich holt er uns auch mit seinem großen Wagen ab«, wünschte sich Peter und presste die Nase an die Fensterscheibe.

      Bald darauf fuhr Walter Bromann vor dem Haus vor. Er kam selbst zum Gartentor, um die Kinder abzuholen. Zusammen mit Cindy und Alice nahm er dann auf dem Rücksitz Platz. Peter durfte sich mit Chris vorn hinsetzen. Während der Fahrt stellte der kleine Junge dem Chauffeur so viele Fragen, dass Cindy ihn schließlich ermahnen musste, ruhig zu sein.

      In Walter Bromanns Haus, das am anderen Ende der Stadt in einem ausgedehnten Park lag, wurde Cindy mit ihren Geschwistern von einer freundlichen älteren Frau empfangen, die Walter Bromann als seine Haushälterin vorstellte.

      Das teuer eingerichtete Haus bestärkte Cindy in ihrer Meinung, dass Walter Bromann ein sehr vermögender Mann sein musste. Um Peter vor einem eventuellen Missgeschick zu bewahren, nahm sie ihn sicherheitshalber bei der Hand. Zu viele Vasen und zerbrechliche Gegenstände standen in der Halle herum.

      Die empfindsame Alice, die einen ausgeprägten Sinn für alles Zarte besaß, ging langsam von einer Vase zur anderen und betrachtete sie eingehend. Schließlich trat Walter Bromann zu ihr und erklärte ihr geduldig und in verständlichen Worten, um was es sich jeweils handelte.

      Inzwischen hatte die Haushälterin

Скачать книгу