Wyatt Earp Classic 41 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Classic 41 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Classic

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sich dahinter verstecken! Hahaha!«

      Die beiden anderen stimmten in die Lache ein.

      Moris antwortete mit einem Fluch.

      Nun ließ sich auch McLean hören. »Jub, komm doch her! Willst du denn vielleicht bis morgen früh Verstecken spielen?«

      »Wenn er nicht will«, belferte Johnson, »von mir aus kann er die ganze Nacht da abwechselnd von einem Bein auf das andere treten.«

      »Das meine ich auch, Jub. Was willst du hier unnütz herumstehen?« tönte da auf einmal eine Stimme hinter dem Bandenführer.

      Wäre ein Blitz neben dem Verbrecher eingeschlagen, er hätte nicht heftiger erschrecken können. Doch dann zuckte seine Rechte zum Colt, und wie ein Wiesel warf er sich herum.

      Zu spät.

      Ein glasharter Schlag traf seine Kinnspitze so genau, daß er über seine hohen Absatzspitzen nach hinten in den Lichtkreis des Feuers stürzte.

      Der Fremde blieb hinter dem Baum stehen.

      Die Banditen waren aufgesprungen, wagten aber nicht, zum Colt zu greifen. Sie wußten, daß sie im Schein des Feuers unfehlbare Ziele boten.

      Lastendes Schweigen lag über dem Lagerplatz. Die Nerven der Tramps waren zum Zerreißen gespannt.

      Moris hatte sich fluchend hochgerappelt. Mit stieren Augen blickte er auf den Mann, der jetzt mit dem Revolver in der linken Faust vor ihm stand.

      Heavens! dachte er, das ist doch der Kerl mit dem Sattel! Dann starrte der Verbrecher auf den schweren Colt in der Hand des Fremden. Er hatte einen sechskantigen überlangen Lauf.

      Moris hatte eine solche Waffe noch nie gesehen.

      »Was wollen Sie von uns?« schnarrte er mit heiserer Stimme.

      »Nur einen Becher Kaffee«, gab der Femde ruhig zurück.

      »Kaffee?« stotterte der Bandenchief verblüfft.

      »Yeah, das Zeug da in der Kanne riecht so verlockend.«

      Moris warf seinen Männern einen bezeichnenden Blick zu, aber auch der Fremde hatte ihn aufgefangen.

      »Gib ihm einen Becher Kaffee«, sagte Moris rauh.

      Während Calligan, der dem Boß die Abfuhr gönnte, einen Becher füllte, bückte sich Moris plötzlich. Aber er mußte zum zweitenmal an diesem Tag erleben, daß der Fremde über ein erheblich größeres Reaktionsvermögen verfügte als er selbst.

      Blitzschnell hatte der Fremde dem Banditen einen Derringer aus dem Stiefelschaft gezogen und schleuderte ihn in weitem Bogen hinter sich.

      Moris starrte ihn aus zornfunkelnden Augen an.

      Stumm brachte Jeff Calligan den Becher mit Kaffee und trat sofort zurück, wobei er scheu auf den vorgehaltenen Revolver schielte.

      »Sie sind verdammt schnell, Mister«, preßte Moris hervor. Lauernd tasteten die Augen des Desperados das Gesicht des Fremden ab. Plötzlich war ein wissender Zug um seinen Mund. Er glaubte auf einmal zu begreifen. Seine Komplicen angrinsend, meinter er: »He, ich habe das Gefühl, er ist einer von uns!«

      Der Fremde trank einen Schluck von dem Kaffee, dann trat er ans Feuer, goß mit einem Schwung den Rest des Getränkes in die Glut und warf Calligan den Becher zu. Dann ließ er seinen Colt wieder ins Halfter gleiten.

      Moris knurrte. »Sie haben meine Frage nicht beantworett, Mister.«

      »Mit Antworten muß man sparsam umgehen, wenn man nicht weiß, wen man vor sich hat«, kam es schneidend zurück.

      Die scharfe Abweisung trieb dem Verbrecher die Zornesröte ins Gesicht. Unbeherrscht wollte er vorwärts stürzen, hielt dann aber erschreckt inne. Der Fremde hatte plötzlich ein dolchartiges Messer in der Linken.

      Der Bandenchef fuhr zurück.

      »Gewöhnlich benutze ich das Messer zur Rasur«, versetzte der Fremde eisig.

      Der Bandit wich noch einen Schritt zurück.

      Spöttisch fuhr der Fremde fort: »Man kann auch damit werfen.«

      Keiner der Tramps konnte später sagen, wie es eigentlich passiert war. Das Messer saß plötzlich federnd in einem Baumstamm, der wenigstens zwölf Yards entfernt stand.

      Ungläubig starrten die Männer auf das Messer.

      Moris schluckte. Ein verdammt unangenehmer Gedanke kroch in ihm hoch: Teufel auch, er hatte oft davon gehört, daß Staatenreiter im Messerwerfen ausgebildet wurden, und irgendwie wurde er das Gefühl nicht los, den Mann schon einmal gesehen zu haben. Jetzt zwang er sich ein Lächeln ab.

      »Sie sind ein Staatenreiter,

      stimmt’s?« Und während er das sagte, klang seine Stimme heiser.

      Staatenreiter! Dieses Wort übte auf die anderen Banditen einen unbeschreiblichen Eindruck aus. In ihren Hirnen tauchte die Vergangenheit auf. Calligan und Johnson dachten an die Überfälle, die sie gemeinsam drüben in New Mexico und in Texas ausgeführt hatten. Sie hörten wieder die Schreie der Überfallenen in ihren Ohren gellen, das Stöhnen der Verletzten und das Wimmern der Frauen. In ohnmächtiger Angst ballten sie die Fäuste über den Revolverknäufen.

      Johnsons Gesicht war schreckensbleich. Mit stieren Augen blickte er auf den Fremden. Ein Staatenreiter! Da war man also jetzt noch, nach all den Jahren, auf seine Spur gekommen! Man würde ihm todsicher die hanfene Schlinge um den Hals legen. Für das, was er getan hatte, gab es keine andere Strafe. Seine Gedanken flogen um Jahre zurück. Noch einmal zogen die damaligen Ereignisse an ihm vorbei. Ja, so war es gewesen:

      Mit drei Burschen hatte er unten bei Lamesa eine Postkutsche überfallen. Ein Hilfsheriff war zufällig in der Nähe gewesen und hatte den Überfall beobachtet. Sofort hatte der Gesetzesmann sich an die Verfolgung der Tramps gemacht. Die vier Banditen hatten ihm einen Hinterhalt gelegt. Von dort aus hatte man den Verfolger, der langsam ritt, um die Spur nicht zu verlieren, aufgelauert. Und er – Pat Johnson – hatte den tödlichen Schuß abgegeben. Ja, er, weil die anderen nicht zu schießen gewagt hatten. Dann hatten sie sich getrennt. Jonson war nach Norden geritten, um zwischen sich und den Tatort einige hundert Meilen zu bringen. Und nun war alles vergebens gewesen. Der Mann, der dort stand, war seinetwegen hier. Todsicher war es so. Es konnte gar nicht anders sein. Er war ihm bis hierher gefolgt, um ihn endlich zu stellen.

      Der Körper des Mörders war schweißnaß. Er bebte an allen Gliedern. Mit flackernden Augen besah er sich den hochgewachsenen Mann.

      Der Fremde ging rückwärts. In der vorgestreckten Linken hielt er wieder den großen Revolver.

      Kurz vor den Bäumen wandte er sich um und zeigte den Männern einen Moment seinen Rücken. Da verlor Johnson die Nerven. Seine Hand zuckte zum Colt und spannte den Hahn.

      Das scharfe Ohr des Fremden hatte das Geräusch vernommen; mit einer gedankenschnellen Drehung fuhr er herum. Der schwere Buntline Special in seiner Hand spie Feuer; orangerot stach die Mündungsflamme aus dem Dunkel.

      Конец

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