Fiona - Reloaded. Zsolt Majsai
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„Ich könnte mir vorstellen, dass Lady Shaka die Richtige ist, dir deine Fragen zu beantworten“, sagt Gaskama.
„Welche Fragen hast du denn?“ Es gefällt mir, dass Shaka mich wie einen Menschen anspricht, nicht wie viele. Ich beschließe, dass sie wirklich die Richtige ist.
„Ich war noch nie auf dem Hof eines Königs und würde gern alles über den Hofstaat erfahren.“
„Das mache ich gerne“, erwidert sie. „Aber wir wollen auch alles über dich wissen. Wir haben schon viel über dich gehört. Es wird darüber geredet, wie Askan dir verfallen ist.“
Ich muss an unsere Beschäftigung vor dem Einschlafen denken und werde rot.
Gaskama lacht auf. „Das hast du nicht ganz so verstanden, wie es gemeint war, Kyo.“
„Ich … ich glaube auch.“
Shaka hält sich die Hand vor den Mund und ruft: „Bei Elixa, nein, so meinte ich das wirklich nicht! Entschuldige, ich wollte dich nicht verlegen machen.“
„Ist gut.“ Nur ich verstehe, warum Gaskama schon wieder lacht. „Ich freue mich schon. Wäre es dir recht, wenn wir morgen beginnen?“ Ich freue mich, dass es mir gelungen ist, diese Formulierung zu verwenden, von der ich den Eindruck habe, dass man sie gerne hier verwendet.
„Das wäre mir sehr recht“, erwidert Shaka. „Wollen wir uns morgen zum Frühstück treffen?“
„Vor dem Sum... Sumba?“
„Das macht man für gewöhnlich so mit dem Frühstück“, nickt sie.
„Ist gu... in Ordnung. Mir wäre es recht.“ Ich werfe einen strafenden Blick auf Gaskama, dessen Heiterkeitsausbrüche den anderen sehr seltsam anmuten müssen. Überhaupt, Heiterkeitsausbruch. Ich würde das Lachen nennen, aber von Askan weiß ich, dass viel und langes Lachen ein Heiterkeitsausbruch ist. Na, meinetwegen.
„Dann machen wir es doch so“, sagt Shaka. „Grüßt meinen Cousin von mir, er verirrt sich sehr selten hierher.“
„Wieso sollte er sich verirren? Er kennt sich in seinem Schloss sicher sehr gut aus.“
Warum lachen jetzt denn alle? Ich blicke verwirrt zu Siana, aber selbst sie ist am Lachen.
„Du sagst gerne lustige Sachen, das gefällt mir gut“, erklärt Shaka schließlich. „Bis morgen dann.“
Ich nicke und gehe mit Siana und Gaskama wieder nach unten. Gaskama ist immer noch am Grinsen.
„Was war zuletzt eigentlich so lustig?“, erkundige ich mich.
„Nun ja, das ist nur so ein Spruch, dass sich jemand irgendwohin verirrt. Damit ist nicht gemeint, dass sich jemand nicht auskennt, sondern dass man so selten irgendwohin kommt, als wüsste man nicht, wo der Ort ist, obwohl man es eigentlich doch weiß.“
„Oh!“, erwidere ich und werde wieder rot. Für wie blöd müssen die mich jetzt halten?
„Gräme dich nicht, Wildkatze. Die Damen gehen davon aus, dass du einen gekonnten Scherz gemacht hast. Wirklich gekonnt, denn du hast bis zum Schluss mit keiner Miene verraten, dass es nur ein Scherz war.“
„War ja auch kei...!“ Ich halte inne, als mir bewusst wird, was er meint. Dann sage ich nur: „Du kannst das übrigens auch ziemlich gut.“
„Das ist wohl wahr. - So, Wildkatze, ich denke, für heute hast du genug von meiner Gesellschaft. Vielleicht möchtest du dich etwas ausruhen, bevor Askan seine Regierungsgeschäfte beendet.“
„Ja, von dir muss ich mich wirklich erholen.“ Dann nehme ich ihn in die Arme. „Danke, Gaskama.“
„Sehr gerne, Wildkatze.“ Er zwinkert mir zu, bevor er sich umdreht und davongeht.
„Ein stattlicher Mann“, sagt Siana leise. Als ich sie ansehe, errötet sie und senkt den Kopf. „Verzeiht!“
„Du hast ja recht, Siana. Hör zu, wenn wir allein sind, brauchst du nicht so mit mir zu reden, als wäre ich mehr als eine, einverstanden? Und du kannst auch gerne sagen, was du denkst. Wenn wir nicht allein sind, dann natürlich besser nicht.“
„Das ist wohl wirklich besser, La... Wildkatze.“
Ich mag sie. Ich mag sie wirklich. Ich glaube, ich mag alle, die es schaffen, mich zum Lachen zu bringen.
„Warum nennt dich Gaskama eigentlich ständig Wildkatze?“, erkundigt sich Siana, während wir zu unseren Gemächern gehen.
„Weil Kyo eine Wildkatze ist.“
„Das weiß ich, aber das ist doch dein Name, oder?“
„Ja, aber nicht mein richtiger. An den erinnere ich mich nicht. Und weil ich manchmal wie eine Wildkatze bin, bekam ich diesen Namen. Und Gaskama findet ihn wohl treffend.“
„Hm. Was machst du denn, wenn du wie eine Wildkatze bist?“
Ich werfe ihr einen Seitenblick zu. „Ich kratze und beiße. Und ich töte die Männer, die mich vergewaltigen.“
Siana starrt mich erschrocken an. „War das auch ein Scherz?“
„Nein, Siana, das war ganz sicher kein Scherz. Es ist mehrmals geschehen.“
Wir erreichen das Schlafgemach. Siana wirkt nachdenklich.
„Der König weiß davon?“
„Allerdings. Ohne ihn wäre ich tot. - Siana, mach nicht so ein ernstes Gesicht. Mir geht es gut.“
„Das scheint mir auch so. Du hast heute viel gelacht.“
„Ja, trotz der Begegnung mit Mazota.“
„Du magst ihn wirklich nicht?“
„Weißt du, warum er in dem Zelt war? Wegen der vielen Mädchen. Ich hoffe für ihn, ich erwische ihn nicht bei etwas, wofür ich zur Wildkatze werde, denn das würde er nicht überleben.“
Siana sagt nichts, aber ich sehe ihr an, wie sie nachdenkt. Ich überlege, ob ich baden soll, aber eigentlich würde ich das lieber mit Askan tun. Unten, im großen Bad. Ich glaube, ich werde es ihm tatsächlich vorschlagen.
„Komm, Siana, wir haben noch etwas Zeit. Erzähl mir etwas mehr über den Hofstaat und Shaka.“
Wir setzen uns in der Nähe der Fenster an einen Tisch und Siana beginnt mit ihrer Erzählung. Ich höre ihr aufmerksam zu, denn ich möchte solche Fehler wie vorhin nicht mehr machen. Auch wenn ich inzwischen selber darüber lachen würde.
Ich beobachte Mauka, Shakas Dienerin. Sie ist noch einen Hauch kleiner als Siana und deutlich jünger. Ihre dunkelblonden Haare sind kurz, die braunen Augen groß und betrachten aufmerksam ihre Umgebung. Sie ist irgendwie verwandt, aber nicht verwandt genug, um nicht Shakas Dienerin zu sein. Ihr Verhältnis miteinander ist herzlich, darum darf Siana auch in ihrem Dabeisein so