Waco 10 – Western. G.F. Waco

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Waco 10 – Western - G.F. Waco страница 4

Автор:
Серия:
Издательство:
Waco 10 – Western - G.F. Waco Waco

Скачать книгу

zu belästigen?« fragt Marlon kühl, daß Patty bleich wird und hastig, als hätte er sich die Hand verbrannt, Sue Farrows Arm freigibt. »Wenn dir ein Girl sagt, es wolle keinen Drink, dann zwingst du es?«

      Die Männer haben nur einmal erlebt, daß Marlon wild wurde und explodierte. Das ist Monate her und geschah, als Jake Belmont, einer der verwegensten und jähzornigsten Männer, in betrunkenem Zustand im Camp herumschoß. Schießereien waren im Camp verboten, weil die Schüsse jemanden anlocken konnten. Damals packte Marlon Belmont, riß ihn herum und schleuderte ihn in den Tränktrog. Danach schlug er zweimal zu, und Belmont lag da wie tot.

      In diesem Moment explodiert Marlon erneut. Das Mädchen ist zurückgewichen. Der erste Hieb landet an Pattys Kopf und schleudert den schweren Mann gegen den Tresen. Der zweite Schlag läßt Patty einknicken, der dritte fährt unter das Kinn. Patty saust rücklings auf den Tresen und stürzt dicht neben dem zur Seite springenden Sam Rollins hinter dem Tresen zu Boden.

      »So«, sagt Marlon eisig. »Das gilt für alle. Niemand faßt das Mädchen an. Rollins, ich hätte nicht übel Lust, dir beizubringen, daß ein halbes Kind nichts für deine Kneipe ist.«

      »Ich bin ihr Vormund und sie soll ja nur etwas freundlich sein, John«, stottert Rollins erbleichend. »Was ist denn dabei, wenn sie den Männern einen Gefallen tut? An Brandy stirbt man nicht.«

      »An deinem Fusel verreckt ein Pferd!« knirscht Marlon finster. »Schlimm genug, daß meine Leute das Zeug trinken, aber was soll ein Girl damit? Meinst du, es verträgt deinen erbärmlichen Fusel? Rollins, das Mädchen gehört nicht hierher, schick es an einen anständigen Ort.«

      »Ist dieser Platz etwa nicht anständig?« brummelt Rollins und schielt tückisch. »Sie hat niemanden, und ich brauche sie nun mal. Sie hat es gut bei mir. Meine selige Schwester…«

      »Würde sich im Grab umdrehen, wenn sie wüßte, wo ihre Tochter gelandet ist«, unterbricht ihn Marlon eisig. »Rollins, solange ich hier bin, behandelst du sie anständig, sonst erlebst du was. Und ihr solltet euch schämen, euren Spaß daran zu haben, wenn Patty sich widerlich benimmt. Die Feier ist vorbei, Chapman und Belmont sind überfällig. Etwas scheint passiert zu sein.«

      Es könnte nicht schlimmer sein, wäre eine Granate zwischen den eben noch lachenden Männern eingeschlagen. Mit erschrockenen Blicken sehen sie sich an. Maxwell geht nun um den Tresen herum, zerrt Patty hoch und taucht seinen Kopf in das Spülwasser damit der Bursche zu sich kommt. Die Nachricht, daß Belmont und Chapman verschwunden sind, läßt in wenigen Sekunden die Stimmung der Männer umschlagen. Belmont und Chapman hatten einen bestimmten Auftrag.

      Torpin, nach Maxwell der dritte Mann in Marlons Rudel, erhebt sich mit einem jähen Ruck. Der hagere Mann drängt sich zu Marlon durch und fragt leise: »Was ist passiert, sie müßten doch längst im Camp sein? Captain, man wird sie doch nicht erwischt haben?«

      »Wir werden es herausfinden«, erwidert Marlon gelassen. »Raus mit euch, bezahlt und auf die Pferde. Tragt Patty zu seinem Gaul, wir müssen weg hier.«

      Rollins steht dabei. Er schielt noch stärker als sonst und schiebt sich an Marlon heran.

      »Mr. Marlon, die beiden werden doch nicht über mich reden? Ich meine, wenn man sie erwischt hat und…«

      »Jeder von uns weiß, daß er schweigen muß, wenn er wieder befreit werden will«, antwortet Marlon kühl. »Keine Sorge, Rollins, sie reden schon nicht. Wir müssen mit jeder Möglichkeit rechnen. Ich bin nur vorsichtig. Es gibt keinen Hinweis, daß man sie erwischt haben könnte. Raus mit euch, schnell!«

      In weniger als einer Minute ist der Saloon leer. Von draußen kommt ein Stöhnen Pattys. Marlon verläßt den Saloon durch die Hintertür. Er hat sein Pferd und das Maxwells im Hof abgestellt. Als er die Zügel von einem Haken am Stall löst, tritt Sue Farrow um die Stallecke.

      »Mr. Marlon?«

      »Hallo, Miss«, sagt Marlon leise. »Nun, dies ist kein Platz für ein Mädchen wie Sie. Ich wollte, ich könnte Ihnen helfen.«

      »Das haben Sie schon getan«, antwortet Sue stockend. »Ich bin Ihnen sehr dankbar. Sam Rollins ist mein Vormund, ich kann hier nicht weg, ich wüßte auch nicht wohin. Danke Mr. Marlon, Sie sind ein guter Mensch.«

      Jetzt zeigt sich Rollins, und das Mädchen flüchtet um die Ecke zurück in die Dunkelheit. Rollins sieht seine Nichte nicht. Marlon steigt auf und nimmt das Pferd herum.

      »Keine Panik, Rollins«, brummt er scharf. »Wir werden bald wissen, was passiert ist.«

      »Mir ist etwas eingefallen«, sagt Rollins. »Jake Belmont hat ein Girl in San Carlos. Da gibt es eine Bodega, das Mädchen arbeitet dort. Vielleicht ist er bei ihr?«

      »Woher weißt du von dem Girl, Rollins?«

      »Ich höre viel. Man erfährt immer einige Dinge, Mr. Marlon. Ich wollte es nur gesagt haben.«

      Marlon nickt kurz, reitet aus dem Tor und bemerkt Maxwells Seitenblick.

      »Er ist eine Ratte«, stellt Maxwell finster fest. »Ich möchte ganz gern mal erfahren, was der Kerl alles weiß. John, das Mädchen mag dich, glaube ich.«

      John Marlon sieht weg und spuckt aus.

      »Sie sind ein guter Mensch?« sagt er zweifelnd. »Ich war das nie, Charles, und ich werde es niemals sein können, jetzt nicht mehr. Die Würfel sind gefallen.«

      »Bestimmt?« fragt Maxwell zweifelnd. »John, du hast immer noch eine Chance, aufzuhören. Denke an deinen Bruder Lee, er sucht dich seit Monaten. Lee verdient ein Lebenszeichen von dir, statt nur Steckbriefe lesen zu müssen.«

      »Ich will nicht mehr zurück, ich kann auch nicht mehr«, gibt ihm Marlon zu verstehen. »Kein Versuch, mich umzustimmen, Max. Hallo, Ive, komm her.«

      »Captain?«

      »Ive, wie heißt das Girl in San Carlos?«

      Ive Torpin zuckt zusammen. Zwischen den Männern besteht eine Abmachung, alle privaten Dinge Marlon zu melden. Sein Zusammenzucken beweist Marlon etwas.

      »Nun, ich warte, Ive.«

      »Eh, Serata Morleno, Captain. Ich glaube, Jake kennt sie erst ein paar Wochen. Er wollte nicht, daß du es weißt, weil du ihn damals geschlagen hast. Er dachte, du würdest ihm den Ritt nach San Carlos verbieten, weil es nicht unsere Route ist. Captain, Jake ist manchmal seltsam.«

      »Manchmal?« fragt Marlon scharf. »Wir reden noch darüber, wie es mir gefällt, wenn man Abmachungen bricht, Ive. Mag sein, daß wir ein ziemlich freier Verein sind, aber Disziplin muß auch bei uns sein, sonst bricht alles auseinander. Hast du begriffen, Ive, und du auch, Patty?«

      »Ich war betrunken, ich dachte – ich wollte einen Spaß mit dem Mädchen…«, stottert Patty verlegen. »Captain, es war nur ein Spaß.«

      »Ein verdammt trauriger!« faucht Marlon. »Ive, du führst vorläufig kein Kommando mehr. Vic, du hast das Kommando bis zum Versteck oben.«

      Er wendet sich im Sattel um, mustert seine Männer und Ive Torpins bleiches Gesicht. Entscheidungen wie diese müssen sein, um jedem klarzumachen, daß es kein Ausbrechen gibt.

      »Ich reite mit Max nach San Carlos«, sagt Marlon dann. »Ist Jake dort, kommt er ins Fegefeuer. Ich erwarte für den Abend seinen

Скачать книгу