Bibi & Tina - Wahrheit oder Pflicht. Bettina Börgerding
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Читать онлайн книгу Bibi & Tina - Wahrheit oder Pflicht - Bettina Börgerding страница 5
Freddy verdrehte genervt seine Augen. »Hey, wir spielen hier ›Wahrheit oder Pflicht‹ und nicht ›Wer bin ich‹!« Sein Einwand zählte nicht.
Graf Falko fand: »Eine sehr interessante Aufgabe!« Bibi sah Chico unverwandt an, der stotternd zu erklären begann: »Bueno … ja … äh … also die Herkunft de mi Familia …« Er schluckte und schien fieberhaft nachzudenken, bevor er weitersprach:
»Okay, mein Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Abuelo Chico der Erste … der hat sein Land persönlich von Kolumbus bekommen. Wegen seiner Verdienste in la Mancha en España. Genau, ja! Und seitdem heißen wir so. De la Mancha.«
Freddy murrte: »Mindestens vier Sätze.« Bibi musterte Chico skeptisch.
Graf Falko hingegen war begeistert. »Das ist ja grandios. Aber seit wann liegt die Mancha in Andalusien?«, fiel ihm auf.
»Ach so … ja … nein«, stotterte Chico verlegen.
»Wir sind umgezogen.«
Graf Falko nickte. »Ah, umgezogen.«
Chico nickte nun auch hastig. »Ja, meine Mutter Elena und ich.«
Graf Falko merkte auf. »Elena?«
»Kennen Sie auch eine Elena?«, fragte Chico und Bibi bemerkte seine plötzliche Anspannung. Was sollte das? Warum fragte er das? Sie blickte zu Tina, die sich die gleichen Fragen zu stellen schien.
»Ich kenn übrigens auch eine Elena«, rief Freddy und grölte in die Runde. »Elena, verpiss dich, keiner vermisst dich!«
Die Ferienkinder lachten. Freddy war echt eine Nummer!
Auch Frau Martin lächelte. Sie mochte Freddy, selbst wenn er bisweilen anstrengend sein konnte. Außerdem wollte sie, dass es weiterging mit dem Spiel, und sie forderte Chico auf, die Flasche zu drehen.
Chico ließ die Flasche kreiseln, obwohl er ein wenig enttäuscht schien, keine Antwort auf seine Frage bekommen zu haben. Aber die Flasche zeigte, als ob es das Schicksal so wollte, diesmal auf Graf Falko.
Der Graf lächelte vergnügt. »Ich nehme natürlich wieder die Wahrheit und nichts als die Wahrheit. Nun, lieber Chico, stelle mir bitte deine Frage.«
Chico räusperte sich. »Graf Falko, Sie sind so gebildet. Also ein wahrer Edelmann und ›un hombre de palabras bonitas‹, also ein Mann der schönen Worte.«
Graf Falko lächelte geschmeichelt. »Sí, sí!«
Chico sah ihn gespannt an: »Wem haben Sie schon mal einen Liebesbrief geschrieben?«
Überrascht antwortete Graf Falko: »Liebesbrief, ich bitte dich!«
»Falko, du hast mir schon mal einen Liebesbrief geschrieben!«, erinnerte ihn Frau Martin. Was die Ferienkinder ziemlich witzig fanden.
»Jugendlicher Leichtsinn!«, verteidigte sich Falko peinlich berührt.
»Und das war der einzige Liebesbrief, den Sie geschrieben haben?«, fragte Chico nach.
»Wieso sollte es nicht der einzige gewesen sein?«, entgegnete der Graf.
»Vater, hast du das Spiel nicht verstanden? Du darfst nicht lügen!«, warf Alex genervt ein.
»Genau, und deswegen dreh ich jetzt wieder die Flasche«, so sein Vater. Schon griff er zu und gab ihr Schwung.
Alex schüttelte den Kopf. »Dass du dich nicht schämst!« Da kam die Flasche direkt vor ihm zum Stillstand.
Graf Falko schaute seinen Sohn an. »Haha! Vielleicht solltest du dich ja schämen, mein wahrheitsliebender Sohn.«
»Wofür?«, fragte Alex mit finsterer Miene.
Graf Falko fragte grinsend: »Wer war das erste Mädchen, das du geküsst hast? Na?«
Chico lächelte. »Das ist einfach.«
Alex tötete seinen Vater mit Blicken. Was Tina erstaunt beobachtete. Genau wie Bibi – was war denn hier los?
»Na, heraus mit der Wahrheit!«, forderte Graf Falko seinen Sohn auf. »Oder hast du etwa das Spiel nicht verstanden?«
Alex rang mit sich – und dann endlich antwortete er: »Es war … Thusnelda von Schmettern.«
»Was?« Tina starrte ihn perplex an.
Graf Falko nickte bestätigend. »Thusnelda von Schmettern.«
Freddy grinste. »Wow!«
»Eine ganz reizende Person!«, erklärte Graf Falko mit einer gewissen Genugtuung.
Er wandte sich zu Tina: »Tina, also du weißt, ich habe dich sehr, sehr lieb, aber … ähm … so ist das nun mal gewesen.«
Frau Martin sah den Grafen kopfschüttelnd an und rief: »Kurze Pause!«
Wütend sah Tina Alex an und forderte ihn auf:
»Komm mal mit!«
Frau Martin versuchte die Ferienkinder mit einer Runde Würstchen-Schnappen auf andere Gedanken zu bringen. Holger und sie hielten ein Seil, an das lauter kleine Würstchen angebunden waren, die sich die Kinder nur mit dem Mund, ohne Einsatz ihrer Hände, schnappen mussten. Woran sich Freddy einfach nicht hielt, sondern sich im Vorbeigehen gut gelaunt eins mit der Hand abriss.
Frau Martin rief ihm empört hinterher: »Ohne Hände! Freddy? Hallo?«
Doch Freddy lief einfach weiter, vorbei an Graf Falko, der ihm zufrieden mit seiner Limonade zuprostete: »Das macht doch Lust auf die zweite Runde!«
Freddy interessierte aber viel mehr, was da zwischen Alex und Tina abging, die etwas abseits bei dem grünen Trecker standen.
»Mann, Tina«, sagte Alex gerade. »Ich war neun Jahre alt, als dieses Adelstreffen war. Und Thusnelda …«
»Was ist das überhaupt für ein Name?«, fragte Tina genervt.
»Auf jeden Fall war das völlig bedeutungslos!«, beteuerte Alex.
Jetzt erst bemerkte er Freddy, der die letzten Worte gehört hatte und nun frech grinsend Tina zu verstehen gab: »Es gibt immer einen Plan F – Plan Freddy!«
»Sag mal …!«, fuhr ihn Alex genervt an. Doch Freddy zog schon weiter. Er war losgeworden, was er Tina schon lange sagen wollte. Er war jedenfalls immer offen für sie.
Tina lenkte Alex’ Aufmerksamkeit wieder auf sich:
»Und