Zürcher Bibel. Ulrich Zwingli
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11. Die kam um die Abendzeit zu ihm zurück, und siehe da! sie trug ein frisches Ölblatt in ihrem Schnabel. Da merkte Noah, daß sich die Wasser von der Erde verlaufen hatten.
12. Dann wartete er noch weitere sieben Tage und ließ die Taube ausfliegen; sie kam aber nicht wieder zu ihm.
13. Im 601. Lebensjahre Noahs, am ersten Tage des ersten Monats, waren die Wasser auf Erden versiegt. Da tat Noah das Dach von der Arche, und siehe da! der Erdboden war trocken geworden.
14. Am 27. Tage des zweiten Monats war die Erde ganz trocken.
15. Da redete Gott mit Noah und sprach:
16. Geh aus der Arche, du und dein Weib und deine Söhne und deine Schwiegertöchter mit dir;
17. und alle die Tiere, die bei dir sind, alle Geschöpfe: Vögel, Vieh und alles, was auf Erden kriecht, die laß heraus mit dir, daß sie sich tummeln auf der Erde und fruchtbar seien und sich mehren auf Erden.
18. Da ging Noah hinaus mit seinen Söhnen, mit seinem Weibe und seinen Schwiegertöchtern.
19. Auch alles Wild und alles Vieh, alle Vögel und alles, was auf Erden kriecht, die gingen hinaus aus der Arche, Art um Art.
20. Noah aber baute dem Herrn einen Altar; dann nahm er von allen reinen Tieren und von allen reinen Vögeln und brachte Brandopfer auf dem Altar.
21. Und der Herr roch den lieblichen Duft und sprach bei sich selbst: Ich will hinfort nicht mehr die Erde um der Menschen willen verfluchen; ist doch das Trachten des menschlichen Herzens böse von Jugend auf. Und ich will hinfort nicht mehr schlagen, was da lebt, wie ich getan habe.
22. Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.
1. Mose 9
1. UND Gott segnete Noah und seine Söhne und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde!
2. Furcht und Schrecken vor euch komme über alle Tiere der Erde, über alle Vögel des Himmels, über alles, was auf Erden kriecht, und über alle Fische im Meer: in eure Hand sind sie gegeben.
3. Alles, was sich regt und lebt, das sei eure Speise; wie das Kraut, das grüne, gebe ich euch alles.
4. Nur Fleisch, das seine Seele - sein Blut - noch in sich hat, dürft ihr nicht essen.
5. Euer eignes (vergossenes) Blut aber will ich einfordern; von allen Tieren will ich es einfordern, und von den Menschen untereinander will ich das Leben des Menschen einfordern:
6. wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll auch durch Menschen vergossen werden; denn Gott hat den Menschen nach seinem Bilde gemacht.
7. Ihr nun, seid fruchtbar und mehret euch, breitet euch aus auf der Erde und herrscht über sie!
8. Dann sprach Gott zu Noah und zu seinen Söhnen, die bei ihm waren:
9. Ich aber, siehe, ich richte einen Bund auf mit euch und euren Nachkommen
10. und mit allen lebenden Wesen, die bei euch sind, Vögeln, Vieh und allem Wild des Feldes bei euch, mit allen, die aus der Arche gekommen sind.
11. Ich will einen Bund mit euch aufrichten, daß niemals wieder alles Fleisch von den Wassern der Sintflut soll ausgerottet werden und niemals wieder eine Sintflut kommen soll, die Erde zu verderben.
12. Und Gott sprach: Dies ist das Zeichen des Bundes, den ich stifte zwischen mir und euch und allen Lebewesen, die bei euch sind, auf ewige Zeiten:
13. meinen Bogen stelle ich in die Wolken; der soll ein Bundeszeichen sein zwischen mir und der Erde.
14. Wenn ich nun Wolken häufe ob der Erde und sich der Bogen in den Wolken zeigt,
15. dann will ich des Bundes gedenken, der da besteht zwischen mir und euch und allen lebenden Wesen, und niemals wieder sollen die Wasser zu einer Sintflut werden, die alles Fleisch verderbe.
16. Und wenn der Bogen in den Wolken steht, will ich ihn ansehen, um des ewigen Bundes zu gedenken zwischen Gott und allen lebenden Wesen, die auf Erden sind.
17. Und Gott sprach zu Noah: Dies ist das Zeichen des Bundes, den ich aufrichte zwischen mir und allem Fleische, das auf Erden ist.
18. Die Söhne Noahs, die aus der Arche gingen, waren Sem, Ham und Japhet. Ham aber ist der Vater Kanaans.
19. Diese drei sind die Söhne Noahs, und von ihnen aus hat sich die ganze Erde bevölkert.
20. Noah aber, der Landmann, war der erste, der Weinreben pflanzte.
21. Und da er von dem Weine trank, ward er berauscht und lag entblößt im Innern seines Zeltes.
22. Als nun Ham, der Vater Kanaans, seines Vaters Blöße sah, sagte er es seinen beiden Brüdern draußen.
23. Da nahmen Sem und Japhet das Gewand, legten es auf ihre Schultern und gingen rückwärts hinzu und bedeckten ihres Vaters Blöße, indem ihr Angesicht rückwärts gewendet war, sodaß sie ihres Vaters Blöße nicht sahen.
24. Als aber Noah von seinem Rausch erwachte und erfuhr, was ihm sein jüngster Sohn getan,
25. sprach er: Verflucht sei Kanaan! / Knecht der Knechte / sei er seinen Brüdern!
26. Und weiter sprach er: Gepriesen sei der Herr, der Gott Sems, / Kanaan aber sei ihm Knecht! /
27. Raum schaffe Gott dem Japhet, / daß er wohne in den Zelten Sems, / Kanaan aber sei ihm Knecht!
28. Noah lebte nach der Sintflut noch 350 Jahre,
29. und Noahs ganze Lebenszeit betrug 950 Jahre; dann starb er.
1. Mose 10
1. DIES sind die Nachkommen der Söhne Noahs, Sem, Ham und Japhet; diesen wurden Söhne geboren nach der Sintflut.
2. Die Söhne Japhets sind: Gomer, Magog, Madai (d. h. Meder), Jawan d. h. Jonier, Griechen), Thubal, Mesech und Thiras.
3. Die Söhne Gomers sind: Askenas, Riphath und Thogarma.
4. Die Söhne Jawans sind: Elisa, Tharsis (in Spanien), die Chittäer (d. h. Cyprier) und die Rhodier.
5. Von ihnen haben sich die Inselvölker abgezweigt. Das sind die Nachkommen Japhets nach ihren Ländern, ihren Sprachen, ihren Geschlechtern, ihren Völkerschaften.
6. Die Söhne Hams sind: Kusch, Mizraim (d. h. Ägypter), Put und Kanaan.
7. Die Söhne Kuschs sind: Seba, Hawila, Sabtha, Ragma und Sabthecha. Die Söhne Ragmas sind: Saba und Dedan.
8. Kusch aber zeugte den Nimrod; der war der erste Gewaltherrscher auf Erden.