Reich der Drachen. Морган Райс

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Reich der Drachen - Морган Райс Das Zeitalter der Magier

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wieder gutzumachen.“ Sie lachte. „Mein Mann hält sich immer noch für den großen Jäger.“

      „Und es ist eine gute Gelegenheit, Dinge zu organisieren, während die Leute mit dem Schlemmen beschäftigt sind“, vermutete Lenore.

      „Das auch“, sagte ihre Mutter. „Nun, wenn es ein Fest geben soll, sollten wir sicherstellen, dass Du dafür gut aussiehst, Lenore.“

      Sie friemelte noch ein paar Augenblicke an Lenore herum, und Lenore hoffte, dass sie gut genug aussah.

      „Gehen wir jetzt zu deinem zukünftigen Ehemann?“

      Lenore nickte, es war ihr nicht möglich, die Aufregung zu dämpfen, die aus ihrer Brust quoll. Sie ging mit ihrer Mutter und ihren Dienstmädchen durch das Schloss und zu dem Vorzimmer, das in den großen Saal führte.

      Es waren so viele Leute im Schloss, die alle an den Vorbereitungen für die Hochzeit arbeiteten, viele von ihnen gingen auch in Richtung des großen Saals. Die Burg war ein Ort verwinkelter Ecken und Räume, die ineinander übergingen. Die gesamte Anordnung war in ähnlicher Weise gewunden, wie die der Stadt, sodass sich jeder Angreifer Schicht für Schicht der Verteidigung stellen musste. Ihre Vorfahren hatten jedoch mehr daraus gemacht, als nur eine Verteidigungsanlage aus grauem Stein. Jedes Zimmer war in so strahlenden Farben gestrichen, dass es die Außenwelt hereinzubringen schien. Nun, vielleicht nicht die Welt aus dieser Stadt; vieles davon war durch Regen, Schlamm, Rauch und erstickende Dämpfe viel zu trübe geworden.

      Lenore schritt durch eine Promenadengalerie, in der an einer Wand Gemälde ihrer Vorfahren zu sehen waren, von denen jeder stärker und raffinierter aussah als der vorherige. Von dort nahm sie eine Wendeltreppe, die durch eine Reihe von Empfangsräumen zu einem Ort führte, in dem sich ein Vorraum vor der großen Halle befand. Sie stand mit ihrer Mutter vor der Tür und wartete, bis die Diener sie öffneten und sie ankündigten.

      „Prinzessin Lenore des Nordreichs und ihre Mutter, Königin Aethe.“

      Sie traten ein und da war er.

      Er war … perfekt. Sie fand kein anderes Wort dafür, als er sich zu Lenore umdrehte, mit der anmutigsten Verbeugung, die sie seit langer Zeit gesehen hatte. Sein dunkles Haar fiel in sanften Locken auf seine Schultern und umrahmte seine edlen, fast wunderschönen Gesichtszüge. Sein Körper, sowohl schlank als auch athletisch, war in ein rotes, geschlitztes Wams und eine graue Hose gekleidet. Er wirkte vielleicht ein oder zwei Jahre älter als Lenore, doch das war eher aufregend als beängstigend.

      „Majestät“, sagte er mit einem Blick auf Lenores Mutter. „Prinzessin Lenore. Ich bin Finnal aus dem Haus Viris. Ich kann Euch kaum sagen, wie lange ich mich auf diesen Moment gefreut habe. Ihr seid noch schöner, als ich es mir vorgestellt hatte.“

      Lenore errötete auf eine subtile, unmerkliche Weise. Ihre Mutter hatte ihr immer gesagt, dass das Erröten für eine Prinzessin unpassend sei. Als Finnal seine Hand ausstreckte, nahm sie sie so anmutig wie möglich, spürte die Kraft in diesen Händen und stellte sich vor, wie es für sie wäre, ihn an sich zu ziehen, damit sie sich küssen könnten oder mehr als nur küssen …

      „Neben Euch fühle ich mich kaum wie die Schöne“, sagte sie.

      „Wenn ich strahle, dann nur, weil ich Euer Licht reflektiere“, antwortete er. So gutaussehend und er konnte auch ein so poetisches Kompliment machen?

      „Es ist schwer zu glauben, dass wir in nur einer Woche verheiratet sein werden“, sagte Lenore.

      „Ich denke, das könnte daran liegen, dass wir nicht diejenigen sind, die monatelange Arbeit in die Aushandlung der Ehe stecken mussten“, antwortete Finnal. Er lächelte ein schönes Lächeln. „Aber ich bin froh, dass es unsere Eltern getan haben.“ Er sah sich im Zimmer um, blickte zu ihrer Mutter und den Dienstmädchen. „Es ist fast schade, dass ich Euch nicht für mich alleine haben kann, Prinzessin, aber vielleicht ist es auch gut. Ich fürchte, ich könnte mich beim Blick in Eure Augen verlieren und dann wäre Euer Vater verärgert, weil ich so viel von seinem Festmahl verpasst habe.“

      „Gebt Ihr immer so schöne Komplimente?“, fragte Lenore.

      „Nur wenn sie gerechtfertigt sind“, antwortete er.

      Seine Nähe wühlte Lenore auf, als sie neben ihm an der Tür stand, die vom Vorzimmer in die große Halle führte. Als die Diener sie öffneten, konnte sie das Fest in vollem Gange sehen; konnte die Musik von Minnesängern hören und die Akrobaten sehen, die weiter unten im Flur, wo das Volk saß, Unterhaltung boten.

      „Wir sollten hineingehen“, sagte ihre Mutter. „Dein Vater wird zweifellos seine Zustimmung zu dieser Ehe zeigen wollen, und ich bin sicher, dass er sehen möchte, wie glücklich Du bist. Bist Du glücklich, Lenore?“

      Lenore sah ihrem Verlobten in die Augen und konnte nur nicken.

      „Ja“, sagte sie.

      „Und ich werde mich bemühen, dass es so bleibt“, sagte Finnal. Er nahm ihre Hand und hob sie an seine Lippen, und die Hitze dieses Kontakts schoss durch Lenore. Sie stellte sich alle anderen Orte vor, die er küssen könnte, und Finnal lächelte wieder, als wüsste er, welche Wirkung er hatte. „Bald, meine Liebe.“

      Seine Liebe? Liebte Lenore ihn so kurz, nachdem sie ihn getroffen hatte? Konnte sie ihn lieben, wenn es nur diesen kurzen Moment des Kontakts gegeben hatte? Lenore wusste, dass es Unsinn war zu glauben, dass sie es könnte, dies war Material für die Lieder eines Barden, aber in diesem Moment tat sie es. Oh, wie sie es tat.

      Lächelnd trat sie vor, ihr Schritt in perfektem Einklang mit Finnal, und sie wusste, dass sie für jene, die zusahen, wirkten, wie etwas aus einem Märchen, sie bewegten sich wie eine perfekte Einheit, verbunden in Ewigkeit. Bald würden sie das sein, und mehr wollte Lenore in diesem Moment, als sie den Festsaal betrat, nicht.

      Nichts, dachte sie, könnte diesen Moment ruinieren.

      KAPITEL VIER

      Prinz Vars stürzte durstig einen Krug Bier hinunter und stellte sicher, dass er dabei einen guten Blick auf Lyril hatte. Sie lag, immer noch ausgezogen, in seinem Bett, die blauen Flecken der vergangenen Nacht waren kaum sichtbar. Sie setzte sich auf und beobachtete ihn mit ebenso offensichtlichem Interesse,

      Das sollte sie auch, dachte Vars. Immerhin war er ein Prinz des Blutes, vielleicht war er nicht so muskulös wie sein älterer Bruder, aber mit einundzwanzig war er noch jung, noch gutaussehend. Sie sollte ihn mit Interesse und Ehrerbietung betrachten und vielleicht auch ein wenig Furcht, wenn sie wüsste, was genau in diesem Moment in seiner Fantasie vorging.

      Nein, es wäre besser, wenn sie es nicht erfahren würde. Sie grob zu behandeln war eine Sache, doch sie war gerade edel genug, um wichtig zu sein. Das volle Ausmaß seiner Fantasie in diesem Moment war besser für jene aufgehoben, die niemand vermisste.

      Lyril war eine schöne Frau, Vars würde auch nicht mit ihr schlafen, wenn sie es nicht wäre: flammendes Haar und cremefarbene Haut, mit vollen Lippen und grünen Augen. Sie war die älteste Tochter eines Adligen, der sich gerne als Kaufmann betrachtete oder eines Kaufmanns, der sich Adel gekauft hatte. Vars konnte sich nicht erinnern, welches von beiden es war und er scherte sich auch nicht sonderlich darum. Sie war von niedrigerem Rang als er, also tat sie, was er von ihr wollte. Alles andere war unwichtig.

      “Habt Ihr genug gesehen, mein Prinz?“, fragte sie. Sie stand auf und ging zu ihm hinüber. Vars gefiel die Art und Weise, wie sie das tat. Ihm gefiel die Art, wie sie viele Dinge tat.

      „Mein Vater möchte, dass ich

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