Mattes Blut. Amy Blankenship
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Mattes Blut - Amy Blankenship страница 11
„Zwei Fliegen mit einer Klappe“, überlegte Michael und steckte seine Hände in seine Hosentaschen, als er sich auf die Suche nach seinem nächsten Opfer machte.
Kapitel 4
Micah seufzte zum hundertsten Mal seit er Alicia angerufen hatte. Bisher war Tasuki sechsmal gegangen, um nach der Wölfin zu sehen, Titus hatte drei weitere Polizisten vertrieben, die Phillip alleine nicht mehr von den Zellen fernhalten konnte und der gefangene Wachmann hatte begonnen, an seinem Handgelenk zu nagen, um eine Flucht aus dem Stuhl zu versuchen.
Natürlich konnte der Wachmann nicht so viel dafür, dass er plötzlich unbedingt verschwinden wollte. Ihnen war langweilig geworden und so hatten sie begonnen, ihn über die Fernsprechanlage damit zu ärgern, dass sie ihm erzählten, was Lucca ihm alles antun würde, wenn er herausfand, dass er ein Spitzel war.
„So wollte ich meinen Tag nicht verbringen“, jammerte Tasuki.
„Ganz deiner Meinung“, murmelte Micah, der hoffte, dass Alicia sich endlich beeilte. Nachdem sie gesagt hatte, dass Damon nicht bei ihr war, wollte er sie nur noch mehr sehen.
Tasuki schielte hinüber zu Micah. „Was ich dich noch fragen wollte: Wie viele Pumas und Jaguare gibt es eigentlich in der Stadt?“
„Mindestens ein paar Hundert“, antwortete Micah. „Aber nicht alle davon sind bei ihrem Rudel. Einige sind zufrieden mit ihren Partnern und versuchen, ein normales Menschenleben zu leben. Ich weiß sogar von einigen, die so tun, als wären sie völlig menschlich… sodass nicht einmal ihre Partnerinnen wissen, dass sie Formwandler sind.“
„Habt ihr nicht irgendwelche Bedürfnisse oder so?“, fragte Tasuki neugierig.
Micah lächelte. „Ja, das ist eines der wenigen Dinge, die Hollywood richtig geraten hat. Wenigstens einmal alle paar Monate müssen wir aus der Stadt hinaus und uns verwandeln. Alles, was die Formwandler, die vorgeben, dass sie Menschen sind, dafür machen müssen, ist zu sagen, dass sie ein Wochenende zelten gehen oder so. Wir können mit normalem Essen und einem normalen Leben sehr gut leben, aber wenn wir nicht ab und zu einmal in der Wildnis wir selbst sein können, werden wir häufig etwas gereizt… oder noch schlimmer.“
Tasuki grinste: „Ich schätze, es ist schon länger her, dass du in der Wildnis warst.“
Micahs böse Antwort kam nicht mehr über seine Lippen, als die Eingangstür geöffnet wurde, und er hörte, wie zwei Leute hereinkamen. Er ging zur Zimmertür und öffnete sie einen Spalt um sehen zu können. Ein Teil seiner Freude erstarb, als er sah, dass Damon auch mitgekommen war.
„Mach dir nicht zu viele Hoffnungen, dass ein Sonnengott Ehrfurcht erregend sein könnte… du wirst gleich einen kennenlernen“, bemerkte Micah leicht sarkastisch. „Ich bin immer noch der Meinung, dass es nur ein anderes Wort für Volltrottel ist.“
Tasuki hob eine Augenbraue. „Ist es klug, jemanden mit dem Titel Gott einen Volltrottel zu nennen?“
„Wenn es stimmt“, meinte Micah achselzuckend.
Damon grinste und fragte sich, wie lange der uniformierte Polizist vor der Tür noch auf einem Bein stehen würde. Das hatte er davon, wenn er Alicia sagte, dass sie nicht hinein durfte. Als er Titus auf sie zu kommen sah, fragte er sich innerlich, wie ein Alphawerwolf aussehen würde, der auf seinen Händen umherlief und von unten Befehle erteilte. Damon seufzte, scheinbar war ihm jetzt schon langweilig.
„Alicia, schön, dass du gekommen bist“, sagte Titus und nickte dann Damon halbherzig zur Begrüßung zu. Er musste sich davon abhalten, sein Kinn zu berühren, als er an die Kraft von Damons Schlag bei ihrer ersten Begegnung dachte. Schnell richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf Alicia und erblickte die schwarze Ledertasche, die sie trug. „Sind das die Sachen, die du für sie gebracht hast?“
Alicia nickte und gab ihm die Tasche. „Ja, ich habe auch eine Bürste und ein wenig Makeup eingepackt, nur für den Fall.“
Titus lächelte. „Ich bin sicher, sie weiß es sehr zu schätzen. Ich habe sie in die einzige Zelle gelegt, die eine Dusche eingebaut hat. Sie ist keine Gefangene, aber als wir sie gerettet haben, war sie sehr mitgenommen und damit sehr gefährlich, daher mussten wir ihr eine Beruhigungsspritze geben“, erklärte er, wobei er den Teil, dass sie auch noch läufig war, übersprang. „Hoffentlich wird sie sich beruhigen, wenn sie all diese Sachen vorfindet, wenn sie aufwacht. Lass mich ihr das schnell bringen und dann legen wir los.“
Die Muskeln in Damons Kiefer spannten sich an, als er seine Zähne aufeinanderbiss. Er schaute hinunter auf Alicias Kopf und fragte sich, was genau Titus damit gemeint hatte, dass sie ‚loslegen‘ wollten.
Alicia biss sich auf die Lippe, als ihr einfiel, dass sie Damon noch nicht von dem anderen Grund, weshalb sie kommen hatte sollen, erzählt hatte. In dem Versuch, Titus aufzuhalten, fragte sie schnell: „Darf ich sie sehen?“
Titus zuckte die Schultern. „Wieso nicht.“
Er führte Alicia und ihren stattlichen Partner durch die Tür, die zu den Zellen führte. Als sie zur Zelle kamen, zog Titus schnell die Schlüssel hervor und öffnete die Tür. Nachdem er die Tasche auf den Boden neben das Bett gelegt hatte, entfernte er sich schnell wieder.
„Sie ist hübsch“, flüsterte Alicia, der sie leidtat. „Es sieht so aus, als wäre sie seit Wochen in ihrer Wolfsgestalt… das ist gefährlich, nicht wahr?“
„Ja, ich hoffe, dass sie sich hier sicher genug fühlt, um sich wieder zurückzuverwandeln, wenn sie aufwacht“, antwortete Titus.
„Sie ist noch kaum erwachsen“, bemerkte Damon, dann legte er einen Arm um Alicia, als er ihr Mitgefühl spürte.
„Boris schätzte sie ungefähr zwanzig“, entgegnete Titus.
„Arme Frau“, sagte Alicia leise und plötzlich hatte sie sehr viel Lust dazu, den Mann ihrer Gedankenkontrolle zu unterwerfen. Wenn er hierfür verantwortlich war… ihre Augen wurden ein wenig schmäler, als sie sich überlegte, wie man ein solches Verbrechen bestrafen konnte.
Micah hatte perfektes Timing, kam gerade aus dem Beobachtungsraum, als sie wieder zurückkamen. Er riss sogar seine Augen ein wenig auf, um Überraschung vorzutäuschen, als hätte er nicht gewusst, dass sie schon angekommen war.
„Da ist ja meine verlorene Schwester“, sagte er freudig und wurde mit einer festen Umarmung begrüßt. Zu Micahs Enttäuschung ließ Alicia ihn gleich wieder los, aber er nahm an, dass Damon eifersüchtig werden würde, wenn sie einander zu lange umarmten.
„Wie geht es dir?“, fragte Micah, während er eine blonde Strähne aus ihren Augen strich.
„Gut“, antwortete Alicia und zwinkerte dann Damon zu, in der Hoffnung, ihn positiv zu stimmen, bevor sie die Bombe platzen ließen und er den anderen Grund, weshalb sie gekommen war, erfuhr. „Es tut mir leid, dass du mich so selten siehst, aber mein Partner hat die Angewohnheit, mich tagelang zu einer willigen Gefangenen zu machen.“
Damon grinste über Alicias Wortwahl, dann schaute er über Micahs Schulter, als er einen anderen Mann sah,