Was bleibt vom Mensch im Post-Humanismus?. Richard A. Huthmacher
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1. Auflage September 2020
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Covergestaltung: media designer 24
Layout/Satz/Konvertierung: Ebozon Verlag
ISBN 978-3-95963-753-4 (PDF)
ISBN 978-3-95963-751-0 (ePUB)
ISBN 978-3-95963-752-7 (Mobipocket)
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Das Buch
Transhumanisten beschäftigten sich mit Eugenik und deren Grenzgebieten, sie beschäftigen sich mit regenerativer Medizin und dem Züchten menschlicher „Bestandteile“ (von Haut über Gliedmaßen bis zu menschlichen Organen), sie beschäftigen sich mit der Transplantation sämtlicher Körperteile (und mit ernsthaften Überlegungen sowie Vorbereitungen, menschliche Gehirne zu transplantieren); sie beschäftigen sich mit allen nur denkbaren (weiteren) Eingriffen ins menschliche Erbgut (mit dem Ziel, „trans“-humane Menschen zu züchten), sie beschäftigen sich mit dem Einbau künstlicher Sinnesorgane zum Zwecke der Verbindung von Mensch und Maschine, also mit der Schaffung von Cyborgs; sie beschäftigen sich mit der digitalen Speicherung menschlichen Bewusstseins in Computern und mit der Her- und Bereitstellung von Gehirn-Bewusstsein-Computer-Schnittstellen (Brain-Computer-Interfaces), sie beschäftigen sich (somit auch) mit der Entwicklung von „Super-Intelligenz“; sie beschäftigen sich, nicht zuletzt, mit Nanotechnologie und nanotechnologischen Biotechnologien, mit Kybernetik, mit Kryonik u.v.a.m.
Trans-Humanisten träumen davon, ihre sinnliche Wahrnehmung zu trans-zendieren (mit Hilfe entsprechender technischer Hilfsmittel); sie träumen davon, un-mittelbar (ohne Tastatur, Spracheingabe und dergleichen) mit Computern zu kommunizieren, um sich neue Kommunikations- und Handlungsmöglichkeiten zu erschließen. Mittels Computertechnik, aber auch mit Hilfe von Nanotechnologie und Genetic Engineering sowie durch das Hochladen je eigenen Bewusstseins in Einheiten Künstlicher Intelligenz wollen Transhumanisten sich neu bilden und formen. In Folge wäre es erforderlich, die Rechte und Normen einer solch transhuman transformierten posthumanen Gesellschaft und der in ihr lebenden Trans- und Posthumanen neu zu benennen und neu zu benamen.
Jedenfalls: Seit 1996 als erstes Säugetier das Schaf Dolly geklont wurde, ist grundsätzlich das Klonen jedes Säugetiers, also auch von Menschen, möglich: „Selbstverständlich ging es in allen Dolly-Debatten nicht um geklonte Schafe, sondern um die Möglichkeit der künstlichen Reproduktion von Menschen.“
Quintessenz all dessen: Wissenschaftlich-technische Entwicklung löst per se weder soziale noch individuelle Probleme, vielmehr verhindert der technokratische Ansatz der Trans-/Posthumanisten die Sicht auf gesellschaftliche Zusammenhänge und Widersprüche, auf den globalen neoliberalen Kontext als Ursache für Armut und Not, für Ausbeutung und Krieg; deshalb sind Trans- und Posthumanismus als Gesellschaftstheorie untauglich, weil in ihrem Menschenbild reduktionistisch, in ihrem wissenschaftsphilosophischen Konzept technizistisch und dadurch, in toto, zur Schaffung einer – tatsächlich – humanen Gesellschaft im Interesse der überwiegend Mehrheit der Menschen ungeeignet: Der Transhumanismus verheißt den Menschen das (z. B. Grenzenlosigkeit, Unsterblichkeit), was ihnen, in concreto, ihre Würde, ihr individuelles Mensch-Sein nimmt – nicht zuletzt durch die in-humanen Manipulationen, welche die Menschen zum Erreichen solch trans- und post-humaner Ziele über sich ergehen lassen und die sie anderen aufzwingen müssen.
Richard A. Huthmacher
WAS BLEIBT VOM MENSCH
IM POST-HUMANISMUS?
BAND 2
ÜBERWACHUNG UND MINDKONTROL, EUGENIK UND TRANSHUMANISMUS SOWIE DIE DIGITALE TRANSFORMATION UNSERER GESELLSCHAFT
EBOZON VERLAG
Auf-
forderung.
Zum Nach-
denken
Ihr Schüler, glaubt nicht euren Lehrern.
Ihr Studenten, glaubt nicht an das, was euch eure
Professoren lehren.
Bedenkt, wer sie bezahlt.
Bedenkt, wessen Inter-
essen sie vertreten.
Und fragt euch, ob sie
das, was sie euch er-
zählen, selber glauben.
Oder ob sie es nur glauben
wollen oder zu glauben vorgeben,
weil es ihrem Vorteil dient.
In memoriam Dr. phil. Irmgard Maria Huthmacher, Philosophin, Germanistin, Theologin, Mitglied der Akademie der Wissenschaften. Zu früh verstorben. Worden. Vor ihrer Zeit. Will meinen: Ermordet. Von den Herrschenden und ihren Bütteln.
Weil´s der Schöpfung
so gefällt. Oder: Was
uns vom Cyborg
unterscheidet
So viel Wehmut.
So viel Sehn-
sucht. Dann
die Liebe.
Und der Liebe Zuversicht tilgte meiner
Sehnsucht Wehmut, verdrängte mein kum-
mervolles Wähnen in meinem – ach so –
menschlich Sehnen, nahm meine Trau-
er, stillte mein Verlan-
gen, und wo zuvor
nur zagend Bangen
das Leben selbst –
statt einer bloßen Sehn-
sucht nach dem Leben
mitsamt deren sinnlos´
Streben –