5 mörderische Herbst Thriller - Krimi Sammelband 5003 September 2019. Cedric Balmore

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5 mörderische Herbst Thriller - Krimi Sammelband 5003 September 2019 - Cedric Balmore

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Aufsehen!"

      Bount begleitete Milland dann ins Archiv, wo das Bildmaterial aufbewahrt wurde.

      "Insgesamt sind es cirka dreißig Fälle gewesen", meinte Milland fast wie beiläufig. "Die Opfer sind oft vergraben und nur durch Zufall entdeckt worden. Wahrscheinlich gibt es noch mehr, die nicht gefunden wurden. Der Letzte ist vor einer Woche von Campern entdeckt worden." Er zuckte mit den Schultern. "Vielleicht sind Ihre Leute ja dabei, Mister Reiniger!"

      "Ich will es nicht hoffen!"

      "Bekommt einer wie Sie dann weniger Honorar, wenn die Ermittlungen auf diese Weise vorzeitig abgeschlossen sind?" Milland grinste unverschämt.

      "Sie sind geschmacklos", erwiderte Bount.

      "Tut mir Leid, Sir. Berufskrankheit. Ich muss Sie übrigens warnen. Die Fotos sind ziemlich unappetitlich!" Bount verzog den Mund.

      "Ich denke, ich bin alt genug dafür."

      Als Bount die Bilder dann allerdings vor Augen hatte, musste er dennoch schlucken. Milland hingegen gab sich alle Mühe, überhaupt keinen Blick auf das Material zu werfen.

      Bount ging die Bilder einzeln durch. Aber weder Kimberley Morgan noch Morris Clansing waren unter den Toten.

      Dafür sah Bount auf einem der Bilder etwas anderes. Es war eine kleine Tätowierung in der geöffneten Hand eines der Ermordeten.

      Ein daumennagelgroßes Pentagramm.

      "Haben Sie so etwas schon mal irgendwo sonst gesehen?", fragte Bount an Milland gewandt und zeigte ihm die Tätowierung.

      Millands Blick auf das Foto war betont kurz. Die scheußlichen Einzelheiten der übel zugerichteten Leichen waren auch bestens dazu geeignet, den Betrachter in Form von Alpträumen zu verfolgen.

      Dann schüttelte der Polizist den Kopf.

      "Ich habe keine Ahnung, was das sein könnte." In Bounts Gehirn arbeitete es.

      Er hatte Spuren, Hinweise, aber alles schien mehr oder weniger ins Nichts zu führen. Kimberley Morgan und ein Toter, den man irgendwo zwischen den Kakteen am Highwayrand abgelegt hatte, trugen dasselbe Symbol als Tätowierung am Handballen. Möglich, dass sie derselben Sekte, demselben düsteren Kult angehörten. Und was hatte dieses mysteriöse ZENTRUM FÜR ESOTERISCHE STUDIEN damit zu tun?

      Vielleicht gar nichts.

      Vielleicht war es aber auch der Schlüssel zu der ganzen Geschichte. Schließlich wäre es nicht das erste Mal gewesen, dass sich hinter einem sogenannten 'Studienzentrum', einer Stiftung oder ähnlichem nichts anders, als eine Sekte verbarg, die ihre Mitglieder auf kriminelle Weise unterdrückte, ausbeutete - und in diesem Fall möglicherweise sogar ermordete.

      Und wenn diese Morde tatsächlich rituelle Tötungen - Menschenopfer - waren, dann war es natürlich unmöglich, das in aller Öffentlichkeit zu tun und sich dazu zu bekennen. Es lag auf der Hand, dass ein Kult, der so etwas praktizierte, sich tarnen musste.

      "Tut mir Leid, dass ich Ihnen nicht helfen konnte", hörte Bount Millands Stimme. Aber es klang nicht sehr bedauernd. Er schien zu hoffen, dass sich der Privatdetektiv bald davonmachte. Irgendwie konnte Bount ihn auch verstehen.

      Warum sollte der Polizist auch annehmen, dass irgend so ein dahergelaufener fremder Privatschnüffler von der anderen Seite des Kontinents einen Fall löste, bei dem die örtliche Polizei ganz offensichtlich schon kapituliert hatte.

      "Macht nichts", murmelte Bount.

      Gemeinsam verließen sie das Archiv.

      13

      Bount Reiniger glaubte seinen Augen nicht zu trauen und er musste zweimal hinsehen, um es wirklich zu glauben.

      "Was ist los?", fragte Milland.

      "Der Kerl dort..."

      "Bei den Phantombildern?"

      "Ja." Bount ging hin, nahm das Foto von Clansing und hielt es daneben. "Sieht ihm doch sehr ähnlich, oder?" Milland verzog das Gesicht.

      "Mit diesen Phantombildern ist das so eine Sache. Er könnte sein oder auch nicht. Ich würde mir da nicht zu viele Hoffnungen machen, Mister Reiniger."

      "Weswegen wird dieser Mann denn gesucht?" Milland machte eine unbestimmte Geste mit der Rechten.

      "Irgendeine Schießerei an einer Highway-Tankstelle. Er hat außerdem einen Lastwagen gestohlen."

      "Welche Tankstelle war das?"

      "Sie bekommen aber auch nie genug, was?"

      "Das ist mein Job!"

      "Wenn Sie mir versprechen, mich nie wieder zu belästigen, suche ich Ihnen die Tankstelle heraus." Bount grinste.

      "Ich verspreche Ihnen, dass ich das nächste Mal ihrem Chief auf die Nerven gehen werde. Vorausgesetzt, ich treffe ihn."

      Später sollte Bount noch merken, dass das alles andere als eine gute Idee war.

      14

      June gähnte zum dritten Mal innerhalb von fünf Minuten und blickte ziemlich genervt auf die Uhr an ihren Handgelenk.

      Die Sekunden schienen zäh wie Sirup dahinzurinnen. Bount war jetzt schon eine ganze Weile weg und sie stand immer noch da und versuchte möglichst unauffällig, die Postfächer im Auge zu behalten.

      Eine aufregende Sache war das! Jede Bürotätigkeit war dagegen eine unwahrscheinlich spannende Angelegenheit. Und das Schlimmste war: Vermutlich kam bei der ganzen Aktion überhaupt nichts heraus! Vielleicht musste sie hier stundenlang stehen, ohne dass es sie und Bount auch nur ein bisschen näher an Kimberley Morgan heranbrachte.

      Innerlich fluchte sie, versuchte aber, sich nichts anmerken zu lassen.

      "Na, haben unsere Freunde ihre Post inzwischen abgeholt?", hörte sie dann jemanden hinter sich sagen und wirbelte herum.

      Es war Bount.

      "Na, endlich!"

      "Es hat ein bisschen länger gedauert!"

      "Hier hast sich nichts getan. Vielleicht bekommen diese Esoteriker ja auch gar keine Post, Bount. Wäre doch möglich, oder?" Sie lachte und setzte ironisch hinzu: "Wahrscheinlich übertragen die ihre Botschaften durch außersinnliche Wahrnehmung!"

      "Das glaube ich nicht."

      Bounts Blick ging an June vorbei zu den Postfächern. Ein blasser, schwarzbärtiger Mann stand am Postfach des Esoteriker-Zentrums und blickte sich mehrfach um. Dann erst steckte er den Schlüssel ins Schloss, um die Post zu holen. Er drehte sich erneut um, ganz so, als würde er etwas Verbotenes tun und wüsste es.

      "Was machen wir jetzt?", flüsterte June.

      "Erst mal abwarten."

      Bount

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